18.11.2015 – Kategorie: Branchen

3D-Anlagenbau in der Praxis: Angefüllt mit Innovationen

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Feige Filling ist weltweiter Anbieter und Innovator im Bereich der Abfülltechnologie. Das Geheimnis des Erfolges könnte mit dem Einsatz der Factory Design Suite von Autodesk zusammenhängen: Durch Zeit- und Kosten­ersparnisse lassen sich die hohen Ansprüche an die Kundenzufriedenheit noch besser erfüllen. Von Roland Bauer

Im Jahr 1972 gegründet, hat Feige Filling bis heute weltweit über 4.000 Anlagen geliefert. Die Spezialisten im Unternehmen sind renommiert dafür, hochqualitative Systeme zu entwickeln, die exakt auf die Wünsche des Kunden zugeschnitten sind. „Individuelle Kundenlösungen zu realisieren und dem Kunden auf höchstem Niveau gerecht zu werden, das ist unser Anspruch! Feige Factory Design gibt uns die Möglichkeit, verschiedene Ansätze in kürzester Zeit zu präsentieren“, erklärt Marcell Ceslowsky, Leiter Factory Design, die Firmenphilosophie. Um sowohl Kosten als auch Entwicklungszeit zu sparen, entwirft das mittelständische Unternehmen die Anlagen seit langem mit Lösungen von Autodesk, etwa mit AutoCAD Mechnical, Inventor oder Vault.

Entscheidung für die Suite

Um immer auf dem technisch aktuellsten Stand zu bleiben, nutzt der Anlagenbauer die Digital-Prototyping-Lösungen von Autodesk. Sie ermöglichen erst die Entwicklung von produktiv arbeitenden (und oft sehr komplexen) Systemen. Seit 2011 setzt man auch auf die Autodesk Factory Design Suite Ultimate. Zu den Vorteilen zählt Marcell Ceslowsky, dass die Suite eine Dienstleistung am Kunden ermögliche, die nicht nur die perfekte Einplanung der Anlage in das vorgegebene Umfeld beträfe, sondern auch eine nachhaltige Dokumentation der Örtlichkeiten in 3D.
Mit geringem Aufwand lassen sich aus den Konstruktionsmodellen Planungszeichnungen, Hallengrundrisse oder virtuelle Rundgänge generieren – Arbeiten, die ohne die Suite wesentlich mehr Zeit in Anspruch nähmen. Das ermöglicht so genannte Turn-Key-Projekte, also komplett schlüsselfertige Anlagen, für die auch die Komponenten vor und nach dem Abfüllvorgang von Feige Filling geplant werden. Das können beispielsweise die Anlieferung der leeren Gebinde, die Etikettierung oder die Palettierung und der Abtransport der befüllten Gebinde sein. Die Kunden erhalten ihre Anlagen aus einer Hand und profitieren von der hohen Technologiekompetenz und Erfahrung.
Die Factory Design Suite unterstützt die Anlagenbauer dabei in jedem Prozessschritt – von der ersten Grobplanung über die Angebotserstellung bis hin zur konkreten Zeitplanung der einzelnen Montageschritte. Mehr gehe nicht, meint Ceslowsky: größtmöglicher Komfort für den Nutzer, größtmögliche Effektivität für den Unternehmer und größtmögliche Präsentationsvielfalt für den Kunden.
Die Entscheidung für weitere Lösungen von Autodesk war für ihn deshalb selbstverständlich: „Seit über 24 Jahren ist Autodesk Partner von Feige – wir sind ein eingespieltes Team und harmonieren perfekt in unseren Ansprüchen an eine Software.“ Die Kompatibilität der Lösungen zueinander und die dadurch verbesserten Workflows waren weitere Gründe für die Anschaffung der Suite, mit der man komplette Anlagen, Produktionshallen und sogar ganze Werke planen kann. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die 3D-Konstruktionsmodelle, die sich auch mit weiteren Zusatzinformationen wie zusätzlichen Daten oder Parametern anreichern und weiterverwenden lassen. Das können beispielsweise Hallengrundrisse, 2D- und 3D-Architekturmodelle in AutoCAD oder die Kollisionsprüfung mit Navisworks sein: Man kann jederzeit frei zwischen 2D- und 3D-Kons­truktionen hin und her wechseln.

Digitale Fabrikmodelle

Schon beim Maßaufnehmen der Halle, in die die Anlage eingepasst werden muss, wird die Arbeit der Konstrukteure durch die Software enorm erleichtert. Via 3D-Laserscan wird alles digital erfasst und eine Punktwolke erstellt, in der alle notwendigen Maße enthalten sind. Fehler, die bei der – sehr zeitaufwändigen – Maßaufnahme vor Ort entstehen können, etwa falsch gemessene oder vergessene Maße, lassen sich dadurch vermeiden. Auch bei Umbaumaßnahmen ist das sehr nützlich. Hier stimmen die vorhandenen Pläne oft nicht mit den tatsächlich gebauten Strukturen überein. Mit einem 3D-Scan der Halle haben die Konstrukteure ein wirklichkeitsgetreues Abbild der Realität als Grundlage für ihre Planung, inklusive des bereits vorhandenen Überbaus. Sind die bereits bestehenden Strukturen erfasst, können die Planer erste Grob-Layouts erstellen und Kollisionsprüfungen durchführen. „Durch eine Kollisionsprüfung können wir leicht erkennen, ob die Vorstellungen des Kunden so realisierbar sind und verschiedene Layout-Optionen entwickeln“, erklärt Thomas Schnell.

Erleichterte Anlagenkonzeption

Einzelne Modelle und Bausteine sind parametrisch in einer Online-Bibliothek in der Cloud hinterlegt und stehen als Vorlagen für die Anlagenplanung zur Verfügung. Diese kann man im Layout nach festgelegten Regeln verändern, beispielsweise die Länge eines Förderbands anpassen. Das gibt eine enorme Planungssicherheit, denn alles, was mit den Bibliotheksvorlagen möglich ist, ist auch tatsächlich realisierbar – teure Sonderkons­truktionen werden so vermieden.
Vor allem für Projektmanagement und Vertrieb geht es um große Fortschritte. Der Vertrieb profitiert zum Beispiel von den weitaus größeren Möglichkeiten zur Visualisierung und Präsentation der geplanten Anlage. Statt auf vielen einzelnen Papierplänen können die Außendienstmitarbeiter die Details der geplanten Anlage auf einem Laptop oder Tablet vorführen und diese während der Präsentation sogar verändern.
Mit der Cloud-Technologie sind alle Daten virtuell gespeichert – sie bietet den Mitarbeitern immer und von überall Zugriff auf die aktuellsten Dokumente wie Layouts oder Skizzen einer Anlage. Somit laufen sie nicht Gefahr, mit veralteten Plänen zu arbeiten. Durch die ebenfalls in der Cloud gespeicherte Modulbibliothek können sie bei der Planung vor Ort darauf vertrauen, dass einzelne Komponenten wie geplant realisierbar sind.
Auch bei der Optimierung des Anlagenlayouts können die Vertriebsmitarbeiter ihre Kunden fundiert beraten. Statt reine Erfahrungswerte vermitteln zu müssen, sind sie in der Lage, durch Materialflussanalysen konkrete Vorschläge zur Optimierung der Prozesse zu unterbreiten und diese mit Zahlen zu verdeutlichen. Können beispielsweise unvorteilhaft lange Wege für den Transport von leeren und befüllten Gebinden durch ein anderes, aber vielleicht kostspieligeres Anlagenlayout verkürzt werden, kann der Außendienstmitarbeiter dies dem Kunden anhand der Simulation und der Kennzahlen deutlich machen. Das alles trägt dazu bei, dass die Vertriebsmitarbeiter sicherer vor den Kunden auftreten und ihnen den vollen Kompetenzumfang des Herstellers vermitteln können.
Seit etwa einem Jahr arbeitet man bei Feige Filling mit der Factory Design Suite in der Testphase und setzt sie derzeit bereits für erste Projekte ein. Im Laufe des Jahres will man die Lösung in den Gesamtprozess integrieren, um die vielen neuen Funktionen umfassend zu nutzen. (rt)


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