09.11.2021 – Kategorie: Fertigung & Prototyping
3D-Bioprinting: Erschwinglich auch für knappe Budgets
Ein neuartiger portabler 3D-Drucker der Einstiegsklasse soll Forschern und Herstellern den Zugang zum 3D-Bioprinting erleichtern.
- Der finnische 3D-Druckspezialist Brinter bringt den vielseitig einsetzbaren „Brinter Core“ auf den Markt, um hochwertigen 3D-Druck erschwinglicher und zugänglicher zu machen
- Der neue Drucker der Einstiegsklasse ist 50 Prozent kleiner und preiswerter.
- Er soll Forschern und Herstellern den Zugang zum 3D-Bioprinting erleichtern.
- Die Anwendungen reichen von personalisierten Medikamenten bis hin zu menschlichen Organen.
Das in Turku, Finnland, ansässige Bioprinting-Start-up Brinter hat heute die Markteinführung seines neuen Einsteigermodells, des Brinter Core, bekannt gegeben. Die Multimaterial-Lösung für das 3D-Bioprinting ist portabler und kostet nur halb so viel wie das Vorgängermodell. Somit erhalten noch mehr Pharmaunternehmen, Krankenhäusern, Universitäten und Forschungszentren auch bei knappen Budgets den Zugang zu dieser Technologie.
Brinter Core ist ein modularer und tragbarer Bioprinter, der Multimaterialien und hochkomplexe Gewebestrukturen in 3D drucken kann und der alle für das Bioprinting erforderlichen Grundfunktionen bietet. Das Gerät kann sowohl starre als auch weiche Materialien drucken. Dazu gehören Flüssigkeiten und Hydrogele mit lebenden Zellen, Biopaste, Metall mit Bindemittel und Kunststoff. Dabei ist der Drucker leicht zu verpacken und in wenigen Minuten in einem anderen Labor oder Reinraum aufzustellen.
Erweiterte Anwendungsmöglichkeiten für das 3D-Bioprinting
Der Markt wächst stark, da die beschleunigten technologischen, materiellen und methodischen Entwicklungen die Anwendungsmöglichkeiten für das 3D-Bioprinting erweitern. Viele Einrichtungen sind jedoch aufgrund des Preises nicht in der Lage, 3D-Drucktechnologie zu erwerben. Brinter Core ist eine preisgünstige, aber leistungsfähige und Platz sparende Alternative. Sie könne die wissenschaftliche Entwicklung um bis zu Faktor zehn beschleunigen, schätzt der Anbieter.
„Wir wollen den Markt für 3D-Bioprinting auf eine Weise öffnen, die es bisher noch nicht gegeben hat“, sagt Tomi Kalpio, CEO von Brinter. „Forscher und Unternehmen müssen Produkte für das 3D-Bioprinting liefern, aber viele haben noch keine 3D-Drucker mit unbegrenzten Biotinten und anderen Materialien. Denn diese sind sehr teuer und lassen sich nur schwer zwischen verschiedenen Labors bewegen. Mit dem Brinter Core machen wir 3D-Bioprinting zur Realität und ermöglichen denjenigen den Einstieg, die bisher vom Markt ausgeschlossen waren“, fährt er fort.
Die Vorteile des 3D-Biodrucks reichen von der Krebsforschung bis zum Druck menschlicher „Ersatzteile“ wie Nieren, Herzen oder sogar Gehirne. Das Unternehmen will dazu beitragen, durch eine individuellere Behandlung mehr Leben zu retten. So können Forscher beispielsweise Krebszellen in 3D drucken und verfolgen, wie sie miteinander kommunizieren. Das ermöglicht es ihnen, die besten individuellen Medikamente zur Behandlung der Krankheit zu ermitteln.
Verfügbare Drucktechnologien
Der Brinter Core erfüllt viele der gleichen Funktionen wie sein Vorgänger und verwendet die gleichen Druckköpfe. Somit sind bei Bedarf Upgrades möglich. Die Druckköpfe lassen sich zwischen den Brinter-Produkten einfach und ohne Werkzeug austauschen. Zu den verfügbaren Drucktechnologien gehören beispielsweise die ventillose pneumatische Extrusion (Pneuma Tool), die schraubengetriebene mechanische Extrusion, das heißt, die Endloskolbenpumpe (Visco Tool), die magnetgetriebene Dosierung (MicroDroplet Tool) und die Extrusion von thermoplastischem Granulat (Granu Tool).
„Medizinische Forschungseinrichtungen und Universitäten verlassen sich bei der Erforschung neuer Medikamente, dem Verständnis von Krankheiten und der Suche nach medizinischen Möglichkeiten, um Menschen zu helfen, oft noch auf traditionelle Methoden der Entdeckung. Arzneimittelentwickler freuen sich darauf, das Gerät in die Hände zu bekommen, um schnell Prototypen zu entwickeln und zu testen und Behandlungen zu entwickeln, die mehr Leben retten“, sagt Pirkko Härkönen, Berater, Institut für Biomedizin, MD, PhD, Professor emer.
Zu den Kunden des Unternehmens gehören Bio- und Pharmaunternehmen wie Nanoform sowie Forschungseinrichtungen wie VTT, die BEST-Gruppe der Universität Glasgow, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Universität Oulu, die Universität Turku, die Åbo Akademi, die Universität Tampere und die Universität Helsinki.
Bis heute hat Brinter insgesamt 1.2 Millionen Euro an Finanzmitteln eingeworben. Das Unternehmen ist derzeit in über zehn Ländern tätig, darunter die USA, Deutschland, Indien und das Vereinigte Königreich.
Weitere Informationen: https://www.brinter.com/
Erfahren Sie hier mehr darüber, welche Materialien den 3D-Druck nachhaltiger machen.
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