26.05.2023 – Kategorie: Unternehmen & Events

3D-Druck vom Design zur Massenproduktion: Warum Stratasys und Desktop Metal verschmelzen

Stratasys und Desktop Metal fusionierenQuelle: peopleimages/stock.adobe.com

Stratasys und Desktop Metal, Anbieter von Lösungen für die additive Fertigung, fusionieren. Die Transaktion soll die Stärken von Stratasys im Polymerbereich mit dem komplementären Angebot der Marken von Desktop Metal in der industriellen Massenproduktion zusammenbringen.

  • Stratasys fusioniert mit Desktop Metal in einer ca. 1,8 Milliarden US-Dollar umfassenden Aktientransaktion.
  • Der Zusammenschluss soll in ein Additive-Manufacturing-Unternehmen der nächsten Generation münden.
  • Dieses würde dann industrielle Polymer-, Metall-, Sand- und Keramiklösungen vom Design bis zur Massenproduktion anbieten.
  • Das Unternehmen könnte neu im Jahr 2025 einen kombinierten Umsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar mit einer bereinigten EBITDA-Marge von zehn bis zwölf Prozent erwirtschaften

Stratasys und Desktop Metal haben eine Vereinbarung öffentlich gemacht. Danach schließen sich die beiden Spezialisten für additive Fertigung in einer Aktientransaktion im Wert von etwa 1,8 Milliarden US-Dollar zusammen. Die Transaktion soll die Stärken von Stratasys im Polymerbereich mit dem komplementären Angebot der Marken von Desktop Metal in der industriellen Massenproduktion vereinen. Somit soll ein Unternehmen für additive Fertigung entstehen, das gut positioniert sein dürfte, auf die sich entwickelnden Bedürfnisse der Fertigungskunden passende Antworten zu finden.

Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung, von den Verwaltungsräten beider Unternehmen einstimmig genehmigt, erhalten die Aktionäre von Desktop Metal 0,123 Stammaktien von Stratasys für jede Aktie der Klasse A von Desktop Metal. Dies entspricht einem Wert von ca. 1,88 US-Dollar pro Aktie der Desktop Metal Class A Stammaktien, basierend auf dem Schlusskurs einer Stratasys Stammaktie von 15,26 US-Dollar am 23. Mai 2023. Nach dem Abschluss der Transaktion, erwartet für das vierte Quartal 2023, sollen die bestehenden Stratasys-Aktionäre rund 59 Prozent des kombinierten Unternehmens besitzen. Die bisherigen Desktop Metal-Aktionäre hingegen sollen rund 41 Prozent des kombinierten Unternehmens besitzen, jeweils auf voll verwässerter Basis.

Stratasys und Desktop Metal: Strategische und finanzielle Gründe für die Transaktion

Als Vorteile der Fusion nennen die Unternehmen:

  • Das kombinierte Unternehmen schafft größere Wachstumschancen. Durch die Transaktion entsteht ein einzigartig skaliertes Unternehmen der additiven Fertigung,. Dabei dürfte es mit einem Umsatzziel von 1,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 zu den größten Unternehmen der Branche gehören. Darüber hinaus bieten sich erhebliche Chancen, da die additive Fertigung ihr Angebot in der Massenproduktion ausweitet. Das Marktvolumen der Branche soll zudem bis 2032 voraussichtlich auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar anwachsen
  • Bringt komplementäre Portfolios zusammen. Durch die Zusammenführung der additiven Fertigungsplattformen von Stratasys und Desktop Metal wird das kombinierte Unternehmen über ein breites Produktportfolio und attraktive Positionen in verschiedenen additiven Fertigungstechnologien und -lösungen verfügen. Nach Abschluss der Transaktion sollen mehr als 50 Prozent des Pro-forma-Umsatzes des fusionierten Unternehmens aus der Fertigung von Endprodukten und der Massenproduktion stammen. Das sind denn auch die am schnellsten wachsenden Segmente der additiven Fertigung. Das kombinierte Unternehmen könnte seinen Kunden End-to-End-Lösungen vom Design, Prototyping und Werkzeugbau bis hin zur Massenproduktion und zum Aftermarket-Geschäft über den gesamten Fertigungslebenszyklus hinweg anbieten.
  • Vereint robuste Innovation und technologische Expertise. Die Transaktion bringt komplementäre IP-Portfolios mit mehr als 3’400 Patenten und anhängigen Patentanmeldungen zusammen. Gemeinsam haben Stratasys und Desktop Metal in den letzten vier Geschäftsjahren über 500 Millionen US-Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. Darüber hinaus wird das kombinierte Unternehmen über eines der größten F&E- und Ingenieurteams der Branche verfügen. Denn über 800 Wissenschaftlern und Ingenieuren konzentrieren sich darauf, Innovationen mit einer differenzierten Materialbibliothek voranzutreiben.

Synergien und diversifizierter Kundenstamm

  • Diversifizierung des Kundenstamms über Branchen und Anwendungen hinweg. Der Zusammenschluss bringt komplementäre Produkte und Technologien zusammen. Sie decken daher viele Branchen und Anwendungsfälle ab. Das kombinierte Unternehmen soll über überlegene globale Markteinführungsfähigkeiten mit einem verbesserten Marktzugang für bekannte Marken verfügen, zumal unterstützt durch Kundensupport-Fähigkeiten. Mit mehr als 27’000 Industriekunden kann das fusionierte Unternehmen einen großen Kundenstamm in verschiedenen Branchen, Materialien und Anwendungen vorweisen. Das würde andererseits einen erheblichen wiederkehrenden Umsatz mit Verbrauchsmaterialien generieren.
  • Schafft Möglichkeiten für bedeutsame Synergien: Die Unternehmen erhoffen sich bis 2025 zusätzliche jährliche Kostensynergien in Höhe von ca. 50 Millionen US-Dollar. Diese seien in erster Linie auf Kostensenkungen in den Bereichen Vertrieb, allgemeine und Verwaltungskosten, Lieferkettenmanagement und Optimierung der betrieblichen Abläufe zurückzuführen. Das fusionierte Unternehmen soll außerdem bis 2025 zusätzliche jährliche Umsatzsynergien in Höhe von 50 Millionen US-Dollar durch einen verbesserten Marktzugang erzielen (basierend auf Schätzungen des Managements. Run-Rate-Synergien werden voraussichtlich bis CY 2025E realisiert werden).
  • Erhöht die finanzielle Schlagkraft. Das kombinierte Unternehmen strebt für 2025 eine bereinigte EBITDA-Marge von 10-12 Prozent an. Zusammen verfügten Stratasys und Desktop Metal im ersten Quartal 2023 über liquide Mittel in Höhe von 437 Millionen US-Dollar (vor der Übernahme von Covestro). Diese Transaktion erhöht die finanzielle Flexibilität des fusionierten Unternehmens durch eine gut kapitalisierte Bilanz, um somit zukünftiges Wachstum zu fördern.

Führung und Governance

Nach Abschluss der Transaktion wird Dr. Zeif das fusionierte Unternehmen als Chief Executive Officer gemeinsam mit Herrn Ric Fulop als Chairman of the Board leiten. Nach Abschluss der Transaktion wird der Verwaltungsrat des kombinierten Unternehmens aus 11 Mitgliedern bestehen. Dabei kommen fünf von Stratasys und fünf von Desktop Metal, sowie Dr. Yoav Zeif als CEO. Der Vorsitzende von Stratasys, Dov Ofer, wird als führender unabhängiger Direktor des fusionierten Unternehmens fungieren.

Zeitplan für den Abschluss und Genehmigungen

Die Transaktion, die voraussichtlich im vierten Quartal 2023 abgeschlossen sein wird, unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich der Zustimmung der Stratasys-Aktionäre und der Desktop Metal-Aktionäre sowie dem Erhalt bestimmter behördlicher Genehmigungen und Zulassungen.

Weitere Informationen finden Sie hier und hier.

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