29.06.2022 – Kategorie: Fertigung & Prototyping

Additive Fertigung für Serienteile: Alstom setzt auf 3D-Druckplattform

Alstom setzt auf 3D-DruckplattformQuelle: Alstom

Mit der Nutzung der weltweiten 3D-Druckplattform von Replique reduziert Alstom die Komplexität innerhalb der Beschaffung und Produktion.

  • In Zusammenarbeit mit dem 3D-Druckspezialisten Replique qualifiziert Alstom, Anbieter von Lösungen für die Bahntechnik, erstmals ein sichtbares Metallteil für die additive Serienfertigung
  • Mit Zugriff auf Repliques weltweites 3D-Druckplattform reduziert Alstom die Komplexität innerhalb der Beschaffung und Produktion.
  • Das industrielle Know-how von Replique ermöglicht zudem die Auswahl kosteneffizienter und qualifizierter Materialien und Produktionsmethoden.

Alstom, ein Anbieter von grüner und intelligenter Mobilität, nutzt die On-Demand 3D-Druckplattform von Replique, um kundenspezifische Serienteile in Industriequalität zu produzieren. Durch die Digitalisierung der Lieferkette ist Alstom in der Lage, Kleinserien auf Abruf und dezentral herzustellen. Damit kann das Unternehmen noch besser auf die Bedürfnisse seiner Kunden eingehen. Replique reduziert die Komplexität in der Lieferkette, sodass Erstserien nicht nur schneller als bisher, sondern auch zu wettbewerbsfähigen Kosten entstehen.

„Die additive Fertigung ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil unserer Lieferkette. Mit Replique profitieren wir von 3D-Druck- und Materialkompetenz sowie einem dezentralen Fertigungsnetzwerk, das alle relevanten Standorte und Technologien abdeckt. Ihre End-to-End-Dienstleistungen ermöglichen es uns, schneller und kosteneffizienter auf unterschiedliche Kundenanforderungen zu reagieren“, sagt Ben Boese, 3D Printing Hub Manager von Alstom Transport Deutschland GmbH.

Die sorgfältige Material- und Technologieauswahl ermöglicht hochwertige und langlebige Teile aus Ultrafuse 316L. Bildquelle: Replique

Weltweiter Technologiezugang durch die 3D-Druckplattform von Replique

Im Zugbau sind es oft die kleinen Losgrößen, die zu hohen Produktionskosten durch die Herstellung von Gussformen und anderen Werkzeugen führen. 3D-Druck kann dieses Problem lösen, da sich Fixkosten vermeiden lassen. Somit können Teile bereits in geringen Mengen wirtschaftlich produziert werden. Bei der Herstellung von Ersatzteilen hat sich dieser Vorteil für Alstom bereits bewährt. Nun will man dort auch spezifische Kundenwünsche mittels additiver Serienfertigung erfüllen.

Da das Unternehmen weltweit tätig ist und jedes Bauteil unterschiedliche Anforderungen hat, benötigt es eine skalierbare Lösung für die dezentrale Fertigung in Industriequalität. Alstom arbeitet eng mit Replique zusammen und nutzt damit das Expertenwissen und die Kapazitäten einer 3D-Druck-Plattform. Dabei werden die Partner sorgfältig ausgewählt und qualifiziert.

„Der Markt für additive Fertigung ist immer noch sehr fragmentiert, was es unmöglich macht, als Endnutzer eine optimale Lösung für jedes Teil zu finden. Mit Replique erhalten wir eine optimale technologische Vorbereitung und profitieren von allen wichtigen additiven Fertigungstechnologien und Materialien aus einer Hand.“, so Boese.

Erste Serienfreigabe für additiv gefertigtes Zugteil

Die Flexibilität der 3D-Druckplattform von Replique zeigt sich in einem ersten Anwendungsfall innerhalb des OEM-Geschäfts von Alstom. Um einen speziellen Kundenwunsch zu erfüllen, benötigte Alstom Türstopper für eine Trenntür. Sie sollten den Fahrgastraum eines Dieseltriebzuges in eine erste und zweite Klasse unterteilen. Die geringe Anzahl solcher Bauteile stellt üblicherweise ein Hindernis für die Erstproduktion dar. Typischerweise kommt es dabei zu Projektverzögerungen in Folge langer Lieferzeiten. Daher wählte Alstom die additive Fertigung als Produktionsmethode.

Replique unterstützte Alstom bei der Material- und Technologieauswahl und war in der Lage, die Türstopper in nur 1,5 Monaten für die Serienproduktion zu qualifizieren und zu liefern. Dabei durchlief der Türstopper die Protokolle der Erstmusterprüfung und -montage und erhielt die Serienfreigabe.

„Wir konnten die Türstopper kostenneutral im Vergleich zu herkömmlichen Methoden produzieren. In naher Zukunft wollen wir das Potenzial der Technologie durch die Erstellung topologie-optimierter Designs von Neuteilen noch weiter ausschöpfen, oder diese auch durch Nutzung von reduziertem Infill leichter machen“, erläutert Boese.

Kostengünstige additive Fertigung bei Alstom

Um eine On-Demand-Produktion zu ermöglichen, spielt die sorgfältige Qualifizierung eine zentrale Rolle. Die Auswahl des richtigen Materials ist hier entscheidend. Der Türstopper muss nicht nur seine Funktion über die gesamte Lebensdauer des Zuges erfüllen. Er soll auch hohen ästhetischen Ansprüchen genügen, da er ein sichtbares Teil im Inneren des Zugabteils ist. Edelstahl erfüllt diese Anforderungen. Natürlich soll der Türstopper auch kosteneffizient hergestellt werden. Dank des FDM-Drucks mit Ultrafuse 316L von Forward AM, der Marke des Replique-Materialpartners BASF 3D Printing Solutions, mit anschließendem Entbindern und Sintern konnte Replique die Kosten im Vergleich zu anderen additiven Fertigungsverfahren, zum Beispiel im Pulverbett mit 316L, signifikant senken.

„Alstom zeigte bereits in der Vergangenheit, wie 3D-Druck schlank und kosteneffizient integriert werden kann. Sie sind Pioniere in der additiven Fertigung, und wir freuen uns darauf, sie auf ihrem Weg zur Vereinfachung und vollständigen Digitalisierung ihrer Lieferkette für alle druckbaren Serien- und Ersatzteile zu unterstützen“, sagt Dr. Max Siebert, CEO und Gründer von Replique.

Bild oben: Mithilfe von Replique ließ sich der Türstopper innerhalb von nur 1,5 Monaten für die additive Serienproduktion qualifizieren und fertigen. Bildquelle: Alstom

Weitere Informationen: https://replique.io/

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