08.08.2023 – Kategorie: Konstruktion & Engineering

Altair Enlighten Award 2023: Das sind die Gewinner

Altair Enlighten AwardQuelle: Polestar

Polestar, Toyota, Marelli und andere gehören zu den Gewinnern, die nachhaltigere und leichtere Produkte entwickeln.

  • Altair, ein Unternehmen im Bereich Computational Science und Künstliche Intelligenz, hat die Gewinner des Altair Enlighten Award 2023 bekannt gegeben.
  • Er wird in Zusammenarbeit mit dem Center for Automotive Research (CAR) vergeben. Dabei zeichnet er die größten Fortschritte in den Bereichen Nachhaltigkeit und Leichtbau aus.
  • Die Lösungen tragen dazu bei, erfolgreich den CO2-Ausstoß zu reduzieren, den Wasser- und Energieverbrauch zu senken und die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien voranzutreiben.

„Der Altair Enlighten Award ist eine besondere Auszeichnung, die zeigt, wie die führenden Köpfe der Automobilindustrie – von den größten Namen bis hin zu den neuesten Startups – modernste Technologien und verantwortungsvolle KI einsetzen, um eine bessere und nachhaltigere Industrie zu schaffen“, sagte James R. Scapa, Gründer und Chief Executive Officer von Altair. „Leichtbau, Optimierung und Nachhaltigkeit sind in der modernen Automobilindustrie wichtiger denn je. Altair ist stolz darauf, die Innovationen auszuzeichnen, welche die Zukunft einer nachhaltigen Industrie vorantreiben werden.“

„Wie immer ist es eine Ehre für uns, den Enlighten Award gemeinsam mit Altair zu verleihen, und wir werden mit Spannung beobachten, welche Fortschritte die diesjährigen Einreichungen mit sich bringen, um ein nachhaltigeres Ökosystem in der Automobilindustrie zu schaffen“, sagte Alan Amici, Präsident und Chief Executive Officer des Center for Automotive Research.

Altair Enlighten Award: Ausgezeichnete Unternehmen, Zweitplatzierte, lobende Erwähnungen: Sustainable Product

Sustainable Product

Gewinner (Passenger Vehicle): Polestar – Polestar 2 MY24

Der Polestar 2 von 2024 bietet Elektromotoren der nächsten Generation, schnelleres Laden, eine höhere Effizienz und eine größere Reichweite – nach dem einheitlichen Messverfahren für Leichtbaufahrzeuge (Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure – WLTP) jetzt bis zu 654 Kilometer. Trotz der deutlichen Steigerung von Leistung, Reichweite und Effizienz weist der Polestar 2 auch eine geringere Kohlendioxid-Bilanz auf: Einige Versionen stoßen nun bis zu drei Tonnen weniger Kohlendioxid aus als die 2020 eingeführte Version. Darüber hinaus nutzt Polestar die Blockchain-Technologie innerhalb seiner Lieferkette, um die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen zu verbessern und soziale und ökologische Fragen zu klären.

Gewinner (Class 8): Nikola Corporation – Nikola Tre FCEV

Bei der Entwicklung des neuen Nikola Tre FCEV legte Nikola großen Wert auf das Recycling. Denn 100 Prozent des Autoschrotts, der bei der Produktion von Pre-Consumer-Batterien anfällt, wurde recycelt und/oder wiederverwendet, und 100 Prozent der bei der Produktion anfallenden gefährlichen Abfälle wurden sicher recycelt. Nikola hat darüber hinaus ein Kreislaufwirtschaftsprogramm für alle Batteriepaletten eingeführt, und bei der Herstellung des Fahrzeugs wird kein Wasser verbraucht.

•              Zweitplatzierter: Lucid Motors – Lucid Air Sedan

o             Der in Kalifornien ansässige Elektroautohersteller Lucid Air hat sein Flaggschiff, die Lucid Air Limousine, auf den Markt gebracht, die in Bezug auf Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Aerodynamik und Leistung Branchenrekorde aufgestellt hat. Die Lucid-Air-Linie – deren zentrale Technologie komplett im eigenen Haus entwickelt wurde – kann in nur 22 Minuten Ladezeit eine Reichweite von 300 Meilen (480 km) erzielen. Sie hat zudem einen branchenführenden cw-Wert von 0,197. Zu den Leistungsdaten gehören darüber hinaus Ausstattungen mit einer EPA-geschätzten Reichweite von bis zu 516 Meilen (830 km) sowie einer Fahrleistung von 4,6 Meilen (7,4 km) pro Kilowattstunde.

Sustainable Process

Gewinner: ArcelorMittal – Verwendung von Biomasse für die kohlenstoffneutrale Stahlerzeugung

Das Pelletwerk von ArcelorMittal in Port-Cartier ist weltweit das erste, das kontinuierlich Schweröl durch pyrolytisches Öl ersetzt. Durch diesen Biobrennstoff, der vor Ort von BioÉnergie AE Côte-Nord Canada hergestellt wird, reduziert ArcelorMittal nicht nur seine Emissionen. Das Unternehmen baut vielmehr auch ein echtes regionales Energie-Ökosystem auf. Somit kann es die beiden großen Ressourcen der Region Côte-Nord – Eisen und Wald – miteinander verbinden.

Zweitplatzierter: Brose Antriebstechnik GmbH, Co. Kommanditgesellschaft, Berlin – Reman-Drive – Remanufactured E-Bike Drive

Brose hat einen wiederaufbereiteten, kostengünstigeren Antrieb vorgestellt, der 21 Kilogramm Kohlenstoffemissionen pro Einheit einspart und gleichzeitig die Qualitätsstandards beibehält. Das Verfahren stellt zuvor verkaufte, ausgediente oder nicht mehr funktionstüchtige Produkte wieder her. Es versetzt sie in einen „neuwertigen“ Zustand. Daher lassen sich Material, Kosten und Kohlenstoffemissionen einsparen.

Lobende Erwähnung: Kasai Kogyo Co. Ltd. – Kasai Hi-Papia, Kasai Original Sustainable Material

Das Kasai Hi-Papia (KHP) Material besteht zu 100 % aus recyceltem Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET) und reinem Talkum. Darüber hinaus wird der bei der Herstellung von KHP anfallende Materialabfall wiederverwendet. KHP hat dazu beigetragen, den Markt für Recycling-Kunststoffe zu erweitern und den Materialbedarf der Gewebehersteller zu verringern. Das anpassungsfähige Produktionssystem von KHP ermöglicht eine höhere Flexibilität, um verschiedene recycelbare Kunststoffanteile in verschiedenen Regionen zu unterstützen.

Responsible AI

 Gewinner: Volteras – A Novel Way to Connect the Electric Vehicle Ecosystem

Die API von Volteras ermöglicht Unternehmen den Zugang zu Daten aus dem Ökosystem von Elektrofahrzeugen (EV) innerhalb einer zweiwöchigen Integrationsphase, für die Unternehmen sonst Jahre benötigen würden. Die Produkte von Volteras ermöglichen es zum Beispiel, Energieverschwendung und Emissionen zu reduzieren, E-Fahrzeugflotten besser zu verwalten und das Laden an Heimladegeräten mithilfe der intelligenten Ladealgorithmen zu optimieren.

Enabling Technology

Gewinner: Toyota, BASF Corp und US Farathane – Weltweit erste Verwendung eines Kunststoffrahmens für einen IsoDynamic Sitz

Toyota hat mehr als 17 mehrteilige Stahlbauteile in ein einziges Formteil umgewandelt. Somit wurden deutlich weniger Rohmaterial verbraucht und der Abfall verringert. Darüber hinaus führte das Verfahren zu einer Kostenreduzierung von etwa 20 % und einer Gewichtsreduzierung von 30 %. Dies ist die weltweit erste Anwendung von seitlichen, vertikalen und horizontalen dynamischen Bewegungen mit einstellbaren Dämpfern für den Fahrer- und Beifahrersitz in Geländewagen.

Zweitplatzierter: NIO – Druckguss Material- und Verarbeitungsmethoden für effizientes Strukturdesign

Mit dem Ziel, die Umweltbelastung zu minimieren, verwendete NIO ein neues Legierungsmaterial, das keine Wärmebehandlung erfordert. Das Unternehmen setzte außerdem ein genaueres, effizienteres Laserreinigungsverfahren ein. Diese Änderungen reduzierten die Masse der Teile um 31 %, die Anzahl der Teile um 98 % (denn aus 54 gestanzten Teilen wurde ein einziges) und die Fertigungszeit um 60 %.

Module Lightweighting

Gewinner: Toyota, Adient und Multimatic – IsoDynamic Seat, Accra SuperStructure

Bei der Accra-Technologie von Multimatic handelt es sich um ein hochvolumiges Warmformverfahren, das das Formhärten (einschließlich schneller Wasserabschreckung) nutzt, um ultrahochfesten (Bor-)Stahl herzustellen. Dank dieser Produktionsanpassungen konnte der Prozess die Masse um 17 % reduzieren, den Bauraum um 40 % verringern und die Torsionsfestigkeit in Schlüsselbereichen um 30 % erhöhen.

Zweitplatzierter: Nemak – BMW Druckguss E- Halterung

Nemak entwickelte ein neues Legierungsmaterial für den Druckguss (HPDC) und reduzierte das Gesamtgewicht des BMW E- Halterung um 30 %. Das führte zu einem Endgewicht von 16,74 Kilogramm.

Future of Lightweighting

Gewinner: Marelli – Leichtes Urethan für Innenraumprodukte

Marelli hat einen neuen, leichten Polyurethanschaum entwickelt, der sich für alle FIP (Foam-in-Place)-Anwendungen verwenden lässt, insbesondere für das Haupt-Armaturenbrett. Marelli reduziert somit die Teilemasse um 40 % bei neuen Formwerkzeugen, 8 % gegenüber den aktuellen Formwerkzeugen. Zudem verringern sich die flüchtigen organischen Verbindungen (Volatile Organic Compounds – VOC) um 80 % im Vergleich zu dem derzeit verwendeten Polyurethanschaum – und das alles unter Beibehaltung einer hochwertigen Haptik und Optik.

Zweitplatzierter: Solvay Specialty Polymers – Ajedium PEEK Slot Liners

Ajedium PEEK Slot-Liner können das Gewicht des Batteriepacks um 12 Kilogramm und die Größe des E-Motors um 4 Kilogramm reduzieren. Darüber hinaus sind weder Hochleistungsentstaubungsanlagen noch klimatisierte Lagerung notwendig, um die Aufnahme von Feuchtigkeit zu verhindern. Das senkt den Energieverbrauch, da die PEEK-Slot-Liner über die vorhandenen Anlagen eingesetzt werden können. Die Reduzierung der Aluminiumgussmotoren verbraucht weniger Energie und Material als zuvor.

Future of Lightweighting: Lobende Erwähnungen

Lobende Erwähnung: WorldAutoSteel, Ricardo plc – Karosseriestrukturen aus Stahl für vollautonome Fahrzeuge

Als weltweit erstes autonomes Fahrzeug, das die strengsten Crash-Anforderungen erfüllt, haben WorldAutoSteel und der Entwicklungspartner Ricardo dieses Konzeptfahrzeug entwickelt. Es weist eine Karosseriestruktur mit einem Gewicht von 282 Kilogramm und eine Gewichtsreduzierung von 25 % gegenüber einem erwarteten Referenzfahrzeug auf. Es hat außerdem das Potenzial, die gesamten Kohlenstoffemissionen während des Lebenszyklus um 86 % zu reduzieren, was dazu beitragen wird, die globalen Netto-Null-Ziele zu erreichen.

Lobende Erwähnung: Michigan Technological University for Auto/Steel Partnership – Stahl E-Motive Seitenverschluss Mechanismus

Durch die Entwicklung dieses Mechanismus unter Verwendung von hochfestem Stahl (AHSS) statt Aluminium besteht die Möglichkeit, die Kohlenstoffemissionen um das Dreifache zu reduzieren und gleichzeitig die Herstellungskosten zu senken.

Bild oben: Polestar gewann den Altair Enlighten Award 2023 für seinen Polestar 2, der sich durch Elektromotoren der nächsten Generation, schnelleres Laden, eine höhere Effizienz und größere Reichweite auszeichnet. Bildquelle: Polestar

Weitere Informationen über den Enlighten Award finden Sie hier.

Erfahren Sie hier mehr über nachhaltige Konstruktion im Automobilbau.

Lesen Sie außerdem: „Fertigungsindustrie: Diese Mehrwerte bieten Robotik und KI“


Teilen Sie die Meldung „Altair Enlighten Award 2023: Das sind die Gewinner“ mit Ihren Kontakten:


Scroll to Top