18.11.2015 – Kategorie: Branchen

Anlagenbau – Planung mit Neutralformaten

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Im Anlagenbau ist ein heterogenes Planungsumfeld mit konkurrierenden CAD-Formaten häufig „normales Minenfeld“. Nach wie vor sind die Bau- und TGA-Branche (meist 3D-Flächen) mit den Industrie-Anwendungen (3D-Volumen) im Konflikt. BIM ist zwar aktuell ein richtungsweisender Trend, hat sich aber noch nicht durchgesetzt. SKM bietet mit der Plattform TT-Plant effektive XML-basierte Lösungen für die Planung, Koordinierung und Dokumentation im komplexen Anlagenbau sowohl unter Inventor, AutoCAD als auch auf CAD-Viewer-Niveau. Von Andreas Schroeder

Mit der Anlagenbausoftware TT-Plant verfolgt die S.K.M. Informatik GmbH einen Lösungsansatz, der durch sinnvolle Technologiepartnerschaften und neutrale CAD/IT-Formatstrategien ein heterogenes Planungsumfeld unterstützt. Dabei spielen sowohl die flexible Anpassung und Verteilung von XML-basierten Rohrklassen eine bedeutende Rolle als auch die kostengünstige Verteilung und Einbindung von 3D-Gewerkedaten auf der Basis von Neutralformaten.
Der umfassende Funktionsanspruch eines parametrischen CAD-Systems ist zum Beispiel für den Rohrleitungsplaner durchaus nicht gleichbedeutend mit Produktivität, und in komplexen Projekten mit 300 bis 1.000 Leitungssystemen und hunderttausenden Bauteilen ohnehin ein Performance-Problem, von der Gewerke- und CAD-Systemvielfalt einmal abgesehen.

Rohrleitung planen auf CAD-­Viewer-Niveau?

Typischerweise sind die Anforderungen an Geometrie, Modellierung und Konstruktion eher gering, da neben der Halbzeug-Extrusion (Rohre, Sonderbögen) überwiegend Kaufteile mit fester Geometrie verbaut werden. Es werden eher CAD-Funktionalität auf Viewer-Niveau benötigt, wie Multi-CAD-Quellen, Echtzeit-Navigation in komplexen Bauräumen, Messen, Markup, Ansichtsverwaltung, Sichtbarkeitssteuerung oder Publikation in ein binäres Einzel-Viewer-File. Auf der Grundlage von XML-verwalteten Rohrklassen und Leitungen unterstützt ein schlankes CAD-Interface (TT-3D) den Anwender bei der 3D-Aufstellung- und Platzierung, 3D-Routing und Edit-Abläufen. Das Interagieren in sehr großen Modellen ist problemlos und Lade- und Speicherzeiten entfallen de facto. Die XML-Verwaltung hat absolute Priorität und die 3D-CAD-Visualisierung lässt sich problemlos in AutoCAD, Inventor oder TT-3D immer wieder herstellen.

Warum XML, ACIS, STEP, JT, STL und DXF?

Werden im Engineering Bauteile in 3D entwickelt und sollen diese Daten nun Personen zugänglich gemacht werden, die nicht über diese Software verfügen, kommen neutrale 3D-Formate ins Spiel. XML (Extentable Markup Language) ist als hierarchisch strukturiertes Format sehr gut für den plattformunabhängigen Austausch von Daten (insbesondere auch im Internet) geeignet. STEP und JT repräsentieren auf genormter Basis sehr gut strukturierte 3D-Baugruppen und ACIS (Kernel von Spatial) stellt ein sehr effizientes 3D-Geometrieformat dar. DXF ist immer noch relevant in der Kooperation mit Bau- und TGA-Flächenformaten, als 2D-Layoutgrundlage oder als Schnitt- und Ansichtsexport aus TT-3D. Nahezu alle CAD-Systeme unterstützen die genannten Formate. Alle referenzierten CAD-Daten stehen automatisch im Strukturbrowser des TT-Projekts zur Verfügung, was  Sichtbarkeitssteuerung und Auswertung anbelangt.

Inventor, AutoCAD und/oder TT-3D

TT-PLANT kann von der „Betriebsart“ her wahlweise mit dem TT-3D-Viewer oder mit Autodesk Inventor oder AutoCAD genutzt werden. Sowohl Kataloge und Rohrklassen als auch Projektergebnisdaten werden primär auf der Grundlage von XML verwaltet. Kaufteile (statische Geometrie) werden als ACIS-Modelle referenziert. Das File-basierte Konzept erlaubt den flexiblen Datenaustausch, und die XML-Architektur sorgt für eine flexible Rohrleitungsplanung gerade im verteilten Engineering – durch eine CAD-Unabhängigkeit in der 3D-Planung sowie Auswertung. Neben AutoCAD und Mechanical wird besonders Inventor mit hoher Integrationstiefe unterstützt. Somit besteht die Möglichkeit, auf der Grundlage von Rohrklassen einfach und performant komplexe Leitungen zu planen.

Third-Party-Integration

Eine spezielle Sekundärstahlbau-Applikation als auch die Anbindung von intelligenten Scandaten-Tools wie Scalypso und Kubit als aktuelle Neuentwicklungen unterstützen den Planer ebenfalls. Konfigurierbare Übernahme von AutoCAD-P&ID-Daten, Validierungs- und Reportfunktionen sowie PCF-Exporte (ISOGEN-Standard) für automatische Isometrien und die Kopplung an PDM-Systeme sorgen für Sicherheit und Produktivität. Bei sehr großen Projekten gewährleisten PDM-integrierte Jobserver-Abläufe eine automatische Synchronisierung, Validierung, Modell- und Zeichnungsaktualisierung, PDM-Speicherung sowie ERP-Datenübergabe. Von der 3D-Aufstellungsplanung bis zur automatischen Isometrie- und Reportausgabe wird so der gesamte Planungsprozess enorm beschleunigt und bleibt flexibel im verteilten Projektmanagement. (anm)


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