28.06.2013 – Kategorie: Branchen
AutoCAD Plant 3D in der Anlagenplanung
Buss-SMS-Canzler ist ein führender Hersteller von Apparaten und Anlagen für die Verdampfungs-, Trocknungs-, Hochviskos- und Membrantechnik. Zurzeit sind insgesamt 235 Mitarbeiter an drei Standorten, dem Hauptsitz im hessischen Butzbach sowie den Zweigniederlassungen Düren und Pratteln (Schweiz) tätig.
Die Auftraggeber kommen dabei hauptsächlich aus den Branchen Chemie, der Fein- beziehungsweise Kunststoffchemie, der Petrochemie und der Umwelttechnik. Buss-SMS-Canzler konzipiert für sie Anlagen zur thermischen Behandlung von schwierigen Stoffgemischen durch Verdampfung, Destillation, Trocknung und Reaktion. Beispiele hierfür sind Produkte aus dem Bereich der Oleochemie, der Petrochemie sowie der Kunststoffchemie. Auch Unternehmen der Pharmaindustrie oder aus dem Umweltschutzbereich mit vielen dort vorkommenden Produkten gehören zum Kundenkreis. „Uns ist wichtig, dass wir bedarfsgerecht auf die Anforderungen unserer Kunden reagieren und individuelle, maßgeschneiderte Lösungen erarbeiten“, verdeutlicht der Leiter Prozess/Technik bei Buss-SMS-Canzler. Das Leistungsspektrum reicht dabei von der Konzeption, Konstruktion und Fertigung einzelner Komponenten und Spezialapparaten bis hin zum Engineering von Teilanlagen oder Anlagenstufen. Im unternehmenseigenen Technikum in Pratteln können Trennaufgaben auf mehr als 20 Pilotanlagen durchgeführt werden, wobei sowohl die Machbarkeit als auch die Auslegungsbasis für eine Komponente oder eine Anlage getestet und ermittelt wird.
Dank Datenbank immer auf dem aktuellsten Stand
Eine besonders große Herausforderung bei der Planung der Anlagen besteht darin, die Daten und Spezifikationen der einzelnen Bauteile und Komponenten in allen Fachdisziplinen, etwa der Erstellung von Stahlbauentwürfen oder der Entwicklung von Rohrleitungs- und Fließschemata (R&I-Schemata), aktuell zu halten. Dadurch wird das Risiko von Fehlplanungen, Kollisionen und potenziellen Schwachstellen deutlich reduziert. Dies wird um so wichtiger, je mehr Mitarbeiter im gesamten Planungsprozess eingebunden sind. Diese komplexen Informationen effizient zu verwalten und den schnellen Zugriff darauf sicherzustellen, ist angesichts des hohen Zeit- und Kostendrucks, der auch im Anlagenbau vorherrscht, einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg bei der Anlagenplanung. Auch aus diesem Grund entschied sich Buss-SMS-Canzler dafür, innerhalb des Verfahrenstechnik-Bereichs auf datenbankbasierte Technologien umzusteigen. Mit dieser Umstellung sollte auch der bis dahin selbstprogrammierte AutoCAD-Aufsatz zur Anlagenplanung durch eine moderne Lösung ersetzt werden. „Viele der programmierten Komponenten basierten noch auf der AutoCAD-DOS-Version. Wir haben uns entschlossen, im Zuge der Umstellung ein modernes System einzusetzen. Außerdem wollten wir den Support nicht mehr intern leisten müssen, sondern extern Updates erhalten“, erklärt der leitende CAD-Konstrukteur in der 2D- und 3D-Anlagenplanung.
Ein perfektes Paar
Diese Umstrukturierung war als längeres Projekt angelegt und umfasst neben der Umstellung der CAD-Anwendung auch das gesamte Prozessdaten- und Dokumentenmanagement. Die Ingenieure waren auf der Suche nach einem datenbankbasierten System, idealerweise mit einer bidirektionalen Schnittstelle zwischen einer CAD-Software und einer anlagentechnisch orientierten CAE-Lösung. „Wichtig war uns, mit einem AutoCAD-basierten Programm zu arbeiten, da unsere Mitarbeiter schon seit langem mit diesem System vertraut sind“, erklärt der Leiter Prozess/Technik. Für den CAE-Bereich war AXAVIA, ein Anbieter für Projektorganisationssoftware, in der engeren Wahl. Nach einer längeren Evaluationsphase entschieden wir uns Ende des Jahres 2011 für die Autodesk-Lösung AutoCAD Plant 3D und das Plug-In von AXAVIA und sind seitdem mit diesem Paar sehr zufrieden“, so der Leiter Prozess/Technik.
AutoCAD Plant 3D ist ein Tool zur 3D-Konstruktion von verfahrenstechnischen Anlagen und basiert auf der AutoCAD-Plattform. Es bietet Anlagenplanern und -konstrukteuren eine moderne 3D-Entwicklungsumgebung. Die Tools können an individuelle Projektanforderungen angepasst werden; die integrierten CAD-Werkzeuge von AutoCAD P&ID ermöglichen es, Rohrleitungs- und Instrumentierungszeichnungen zu erstellen und zu bearbeiten sowie diese Daten mit dem 3D-Modell abzustimmen. Direkt aus den 3D-Modellen lassen sich isometrische, orthogonale und andere Darstellungen erzeugen. Dadurch, dass die Daten zwischen den einzelnen Komponenten direkt ausgetauscht werden, sind diese immer aktuell und bleiben innerhalb des gesamten Projekts konsistent. Die Einarbeitung in die neue Software verlief reibungslos, da die Anwender bei Buss-SMS-Canzler bereits sehr erfahren in der CAD-Konstruktion sind und profunde Erfahrungen mit AutoCAD-basierten Lösungen haben. Somit konnten unternehmensspezifische Schulungsunterlagen intern erstellt werden, sodass eine dreitägige interne Schulung ausreichte, um rasch in eine produktive Phase einzutreten.
AutoCAD Plant 3D kommt in allen Phasen der Anlagenplanung zum Einsatz. Das umfasst beispielsweise, Rohrklassen selbst zu erstellen oder aus einem der vorhandenen Kataloge zu laden. Mit Hilfe des integrierten AutoCAD P&ID fertigen die Planer 2D-Rohrleitungs- und Instrumentenfließschemata an. Ein weiteres Modul hilft bei der Aufstellungsplanung und generiert ein dreidimensionales Modell der Stahlbauten, Rohrleitungen und der restlichen Anlagenkomponenten. Somit werden alle relevanten Planungsunterlagen generiert, die nötig sind, um eine Chemieanlage zu bauen. Da die zugrundeliegenden Daten zwischen den einzelnen Bestandteilen der Anlagenplanung innerhalb von AutoCAD Plant 3D abgestimmt werden, sind sie stets konsistent und auf dem aktuellen Stand. Daneben verwenden die Konstrukteure von Buss-SMS-Canzler die Projektüberprüfungssoftware Autodesk Navisworks, unter anderem auch, um die Entwürfe in 3D zu visualisieren und dem Kunden zu präsentieren.
Zentralisierte Daten für mehr Zeitersparnis
Die Ingenieure von Buss-SMS-Canzler verwenden AutoCAD Plant 3D noch nicht lange, aber bereits jetzt wird deutlich, dass die Lösung die Zeit für die Abwicklung einer Anlagenkonzeption deutlich verringert. Grund dafür ist einerseits, dass die Daten direkt ausgewertet werden können, beispielsweise, um Material-Takeoffs, Isometrien, Ansichten und andere Konstruktionsunterlagen zu erstellen. Der zweite Vorteil liegt darin, dass die entwickelten Komponenten durch die Anbindung an die Datenbank zu einem späteren Zeitpunkt oder in einem anderen Konstruktionsschritt sofort in der aktuellsten Version zur Verfügung stehen, beispielsweise, wenn Listen und Datenblätter erstellt werden sollen. Dadurch, dass die Daten nur einmal eingepflegt werden müssen, verspricht dies einen deutlichen Zeitgewinn. „Unterm Strich rechnen wir damit, dass wir bei der Abwicklung etwa 20 Prozent der Gesamtarbeitszeit einsparen können“, kalkuliert Buss-SMS-Canzler für die Planungsarbeiten. Mit AutoCAD Plant 3D kann Buss-SMS-Canzler also Anlagen in Zukunft noch effizienter planen, modellieren und dokumentieren. (anm)
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