Die neue Studie „Wirtschaftsfaktor Konstruktion“, die im Auftrag von Autodesk durch das Marktforschungsinstitut Marketing Essentials erstellt wurde, liefert einen fundierten Einblick in die aktuellen Probleme und Fragestellungen des Engineerings. Die Analyse des Einsatzes von CAD und PDM bei mehr als 250 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt ein hohes ungenutztes Potenzial in den bestehenden Produktentwicklungsprozessen und kommt zu dem Schluss: Die wirtschaftlichen Einsparmöglichkeiten im Engineering sind erheblich. Vor allem durch einen unternehmensweiten Zugriff auf Konstruktionsdaten kann eine deutliche Reduktion der Kosten erreicht werden.
Im Rahmen der Studie wurden 251 Konstruktionsleiter und über 210 Führungskräfte angrenzender Fachabteilungen aus der Investitions- und Konsumgüterindustrie befragt. Die Analyse der erhobenen Daten zeigt: Der gemeinsame Zugriff auf Konstruktionsdaten beschränkt sich zumeist auf die eigene Abteilung. Dabei offenbart die Studie, dass ein unternehmensweiter Datenfluss für viele Befragte von Vorteil wäre. So führt die uneingeschränkte Verfügbarkeit der Daten allein im Konstruktionsbereich zu durchschnittlich 17 Prozent weniger Arbeitsaufwand. Die meisten Probleme beim Datenfluss werden durch eine mangelhafte Konvertierung verursacht. Rund 90 Prozent der Befragten haben demnach große Datenaustauschprobleme aufgrund der verschiedenen im Markt verfügbaren CAD-Formate, der Fehler bei Datenkonvertierungen, der unterschiedlichen Versionsstände einer Software oder der unterschiedlichen Systeme im Unternehmen.
Unternehmensweite Sparpotenziale
Die wirtschaftlichen Anforderungen der Unternehmen an den Produktentwicklungsprozess nehmen nicht zuletzt durch den Druck der zunehmend globalisierten Märkte stetig zu. Zeitersparnis, Beseitigung von Redundanzen und Produktivitätssteigerung sind hier die Stichworte für die Optimierung des Konstruktionsprozesses. Für über zwei Drittel der Studienteilnehmer stehen demnach in den nächsten zwei Jahren wirtschaftliche Ergebnisse im Vordergrund. Um diese zu erreichen, wollen über 70 Prozent im Konstruktionsprozess Zeit einsparen und das vordringlich durch die Verkürzung des Produktentwicklungsprozesses.
Die Studie thematisiert daher gerade auch den tatsächlichen Einfluss von PDM auf die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen und die konkreten Chancen durch unternehmensweiten Datenzugriff im Produktentwicklungsprozess. Engineering ist nachweislich ein unternehmensweites Thema: Zwei Drittel der Befragten aus anderen Abteilungen geben an, häufig oder sehr häufig auf Daten der Konstruktionsabteilung zurückzugreifen. Dessen ungeachtet schöpfen viele Unternehmen die ruhenden ökonomischen Potenziale im Engineering-Prozesses, die durch unbeschränkten Datenfluss im ganzen Unternehmen geweckt werden können, nicht aus. Bei einem Großteil der Befragten liegt der Fokus häufig zu sehr auf der Lösung rein technischer Probleme. Der Begriff Datenmanagement steht hier lediglich für die Verwaltung von Dokumenten, Daten oder Produktinformationen. Dabei sind die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Gesamtorganisation evident: Die untersuchten Abteilungen, wie Fertigung, Vertrieb oder Einkauf, konnten im Schnitt zwischen fünf und 14 Prozent ihrer Arbeitszeit durch den zentralen und unternehmensweiten Datenzugriff einsparen. Noch eindeutiger sind die Ergebnisse für die Konstruktionsabteilung: Datensuche und Mehrfacheingabe verursachen hier Monat für Monat 17 Prozent mehr Arbeit.
Gute Erfahrungen mit PDM
Im Detail zeigt sich, dass rund 32 Prozent der Befragten bereits ein PDM-System einsetzen und gut ein weiteres Fünftel sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Dennoch steht dieser Gruppe eine fast gleich große Anzahl derer gegenüber, die PDM grundsätzlich ablehnen. Dabei haben die Anwender durchweg gute Erfahrungen mit ihren PDM-Systemen gemacht; gleichermaßen profitieren sie beim Datenaustausch und bei der Reduktion von Mehrfacheingaben. PDM wird als echte Arbeitserleichterung empfunden, die die Effizienz der Prozesse steigert, nachweislich Kosten einspart und für flexiblere Konstruktionsprozesse sorgt. Interessant ist vor allem der Vergleich der Erfahrungswerte mit der Erwartungshaltung: In der Praxis werden die bereits hohen Erwartungen im Markt durch die Erfahrungen der Unternehmen noch übertroffen. Dabei verkennen nicht nur die PDM-Gegner die nachgewiesene Leistungsfähigkeit von PDM-Systemen, sogar Unternehmen, die sich schon auf den Einsatz von PDM vorbereiten, werden bisweilen von dessen Leistungsfähigkeit überrascht. Exemplarisch ist hier das Thema Datensicherheit: Während PDM-Nutzer ihre Erfahrungen bei der Datensicherheit mit 1,9 benoten, haben sowohl PDM-affine mit der Note 2,2, als auch PDM-ablehnende Unternehmen (2,6) niedrigere Erwartungen hinsichtlich der Sicherheit.
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