19.08.2008 – Kategorie: Fertigung & Prototyping
Einsatz im Weltraum
Das Intuos3 A4 von Wacom ist das erste Stifttablett im Weltraum. Astronauten der Internationalen Raumstation (ISS) nutzen das Stifttablett bei einer Reihe von Experimenten, in denen untersucht wird, wie sie Entfernungen und Größendimensionen während ihrer Zeit im Weltraum wahrnehmen.
Auf der Erde kann jeder Mensch die Folgen der Schwerkraft am eigenen Körper und in seiner direkten Umgebung spüren. Das menschliche Gehirn berücksichtigt die Bedingungen der Schwerkraft ganz automatisch bei vielen Prozessen des zentralen Nervensystems, wie Orientierungssinn, Wahrnehmungsvermögen und Koordinationsfähigkeit.
In der Mikroschwerkraft, also der annähernden Schwerelosigkeit in der Umlaufbahn, fehlen viele dieser normalen Anhaltspunkte: Objekte schweben durch den Raum und die Richtwerte oben und unten haben keine Gültigkeit mehr. Das Gehirn der Astronauten muss also äußerst ungewöhnliche Signale verarbeiten. Dies legt die Frage nahe, ob manche Störungen, die bei Astronauten festgestellt werden, auf die Veränderung neuronaler Prozesse zurückzuführen sind, die wiederum die Folge eines veränderten Schwerkraftfelds ist. Wie stellt sich das Gehirn auf die ungewohnte Situation ein?
In Zusammenarbeit mit einer Reihe französischer Forschungslabore hat die französische Weltraumagentur CNES eine neurosensorische Stimulationsplattform SENS entwickelt, die auf virtueller Realität basiert. Diese Anlage kann für neurologische Experimente genutzt werden, um Astronauten vor, während und nach Aufenthalten auf der ISS zu untersuchen.
Damit in Zusammenhang steht das neurowissenschaftliche Forschungsprojekt "3D Space", das darauf abzielt, bei den Astronauten Veränderungen ihrer mentalen Repräsentationen der Umgebung zu beobachten. Zwei Intuos3 A4 Tabletts von Wacom sind Bestandteil dieses Projekts.
"3D Space wurde entwickelt, um die Hypothese experimentell zu überprüfen, ob eine veränderte visuelle Wahrnehmung einen Effekt auf die motorische Koordinationsfähigkeit hat", erklärt Eric Lorigny, Payload Developer bei CNES. "Dabei wird der Astronaut aufgefordert, Figuren oder Text mit dem digitalen Stift nachzuahmen. Die Nutzung des Stifttabletts macht es möglich, die Ergebnisse sowohl im Weltraum als auch auf der Erde aufzuzeichnen, zu analysieren und zu vergleichen."
Weitere Informationen zu dem ISS Projekt "3D Space" erhalten Sie unter http://www.cnes.fr/web/5881-sens.php
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