22.09.2023 – Kategorie: Hardware & IT
Elektroplanung digitalisieren: Schnell und sicher zum fertigen Plan
Mehr Intelligenz in der Elektroplanung – mit diesem Ziel hatten die Planer des Ingenieurbüros Förster Engineering aus Simmerath bei Aachen ihre Marktuntersuchung gestartet. Die Verantwortlichen entschieden sich für die Elektroplanungslösung eXs von MuM.
Durch die Verbindung von Grundriss und Schemaplanung sowie viele intelligente Funktionen der Software für Elektroplanung eXs reduziert sich die Zeit für die Planerstellung bei Förster Engineering um rund 25 Prozent. Vor allem aber verringern sich Zeit und Kosten beim Bau, da weniger korrigiert werden muss. Mit der Schnittstelle von eXs zu Autodesk Revit ist das Ingenieurbüro auch in die BIM-Welt eingestiegen.
Die Mitarbeitenden des Ingenieurbüros im rheinischen Simmerath können auf eine 20-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. Immer mehr internationale Kunden betrauen das auf Gebäudetechnik und Brandschutz spezialisierte Büro mit immer komplexeren Projekten. Das Büro besteht aus den Bereichen M-Technik, also Heizung, Lüftung, Sanitär und Brandschutz, und E-Technik, also alle Bereiche der elektrischen Versorgung und Gebäudeautomation. Geplant werden komplette Nieder- und Mittelspannungsanlagen, Kommunikations- und Videotechnik, Überfallmeldeanlagen usw.
Bordwerkzeuge müssen passen
Die Planer in der E-Technik verwendeten seit der Gründung des Büros das „reine“ AutoCAD. Das förderte die Zusammenarbeit mit den meisten Architekturbüros, denn diese liefern die Grundrisspläne häufig im DWG-Format. Im Laufe der Zeit wurde jedoch klar, dass diese Ausrüstung nicht genügt: Auch wenn die Planer viele eigene Elektrosymbole entwickelt hatten, die die Zeichenarbeit beschleunigten, fehlte die inhaltliche Verbindung zwischen Grundriss und Schemaplan, und es gab keine Möglichkeit, die gezeichneten Schemas auf elektrische Korrektheit zu überprüfen.
Marktuntersuchung zur Elektroplanung
Bei der Suche nach einer spezifischen Lösung für die Elektroplanung lag der Schwerpunkt auf Anbietern, deren Software auf AutoCAD basiert. Das Team wurde bei MuM fündig: Die Elektroplanungssoftware eXs bietet aktuelle Softwaretechnologie und eine moderne, einfach zu erlernende Benutzeroberfläche, und sie enthält gleichzeitig den AutoCAD-Kern. „eXs bot aus unserer Sicht die meisten Möglichkeiten zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis“, resümiert Planer Fabian Pütz.
Mehr als Gebäudetechnik
EXs ist ein modernes CAE-System und bietet alle Funktionen für Schemapläne, Plausibilitätskontrollen, Projektverwaltung, Artikelstammdaten, Ausgabe in intelligente PDF-Dateien und vieles mehr. Die Software ist so konzipiert, dass alle Disziplinen und Aufgaben abgedeckt sind – egal ob es um Elektro- und Steuerungstechnik, Gebäudeautomation in BIM-Projekten, Verfahrens- und Versorgungstechnik mit EMSR, Hydraulik- und Pneumatik für den Maschinenbau oder um die Zusammenarbeit mit der 3D-Mechanik-Konstruktion geht. Förster Engineering hat sich für die Version auf AutoCAD-Basis entschieden, so dass die Planerinnen und Planer die ihnen gut bekannten Funktionen weiterhin vollständig nutzen können. Die Technologie ermöglicht eine gute Performance beim Arbeiten. Wenige und übersichtliche Dialogboxen erleichtern den Einstieg; bei allen Aufgaben gelangt man schnell zum Ziel. Die elektrischen Verteilerpläne – für Förster Engineering ein wichtiges Arbeitsmittel – generiert die Software auf Knopfdruck.
Erfolgreicher Test
Von der Leistungsstärke der Lösung überzeugten die Planer sich in einem vierwöchigen Test. Die kostenlose Probeversion wurde in dieser Zeit gründlich geprüft. Danach stand fest: Mit eXs sollte es weitergehen. Der nächste Schritt war eine Schulung bei MuM, bei der sich zeigte, dass viele Arbeitsschritte dank der AutoCAD-Kenntnisse der Anwender selbstverständlich waren.
Automatisierte Workflows für die Elektroplanung
Darüber hinaus etablierten die MuM-Experten spezielle Workflows, die die Arbeit mit den DWG-Dateien der Architekten erleichterten. Die Anwender bei Förster Engineering verfügen heute über ein einfaches Änderungsmanagement. Die vom Architekturbüro vergebenen Raumnummern werden automatisch in die E-Technik-Pläne übernommen. Bei Änderungen im Architektenplan, die auch die Elektroinstallation betreffen, können unter anderem alle Steckdosen gleichzeitig umbenannt werden. Da der Grundriss auch logisch mit dem Verteilungsplan verbunden ist, wird diese Änderungen automatisch übernommen. Darüber hinaus ließ sich die Software so konfigurieren, dass die Pläne auch optisch den bürointernen Vorgaben entsprechen und nicht von den bisherigen Plänen zu unterscheiden sind.
Großprojekt Reststoffverwertungsanlage
EXs bewährte sich schnell in der Praxis: Förster Engineering erhielt den Auftrag eines Papierproduzenten, die technische Gebäudeausrüstung für die neue Reststoffverwertungsanlage zu planen. Der Bauherr produziert nachhaltig Verpackungsmaterial aus jährlich etwa 600.000 Tonnen Altpapier aus der Region. Die neue Anlage verbrennt Reststoffe, die bei der Aufbereitung des Altpapiers anfallen, und versorgt dadurch den Produktionsstandort mit Energie.
Übersichtlich koordiniert
Das Ingenieurbüro plante die komplette technische Gebäudeausrüstung in den Leistungsphasen 1 bis 8, insbesondere in den Anlagengruppen Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen, Wärmeversorgung, Raumlufttechnik, Elektrische Versorgung, Anlagen für Kommunikation, Sicherheit und Informationstechnologie, Feuerlöschanlagen sowie Gebäude- und Anlagenautomation. Besonders herausfordernd war die Koordination der verschiedenen Gewerke zusammen mit den Kraftwerksanlagen. Hier konnten die Planer mittels eXs Grundrisspläne, Schemata und Verteilungspläne in allen Bereichen der Elektrotechnik übersichtlich koordinieren.
Elektroplanung optimieren: Zeit sparen, Sicherheit gewinnen
Fabian Pütz schätzt, dass die Ingenieure beim Erstellen der Pläne ungefähr 25 Prozent Zeit sparen. Zudem helfen Bauteillisten bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen. Wesentlich wichtiger ist jedoch der Sicherheitsaspekt: „Dank eXs können wir und unsere Auftraggeber sicher sein, dass an der Schnittstelle zwischen Grundrissplanung und Schema-Erstellung keine Daten verloren gehen.“
Die Zukunft im Blick
Die Einführung von eXs war nicht der letzte Schritt der Digitalisierung im Ingenieurbüro. Inzwischen ist auch Autodesk Revit im Einsatz. So ist es möglich, BIM-Modelle zu nutzen. Auch hier bewährt sich eXs: Über die Schnittstelle lassen sich wichtige Modelldaten und Informationen über Installation und Verteilungen austauschen, so dass stets alle Projektbeteiligten Bescheid wissen, was in den verschiedenen Gewerken „läuft“.
Von Roswitha Menke.
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