17.11.2021 – Kategorie: Fertigung & Prototyping
Festo und FlexFactory: As-a-Service-Geschäftsmodell für die digitale Produktion
Festo und FlexFactory wollen die Fertigung von Produktvarianten mit einem As-a-Service-Geschäftsmodell flexibler und kosteneffizienter ermöglichen.
- Die Festo SE & Co. KG und das Joint Venture FlexFactory GmbH von MHP, Munich Re und Porsche festigen ihre Partnerschaft.
- Sie gehen mit einem gemeinsamen Angebot für Maschinen- und Anlagenbauer sowie Betreiber von Anlagen und Fabriken an den Markt.
- Das Ziel der Partnerschaft besteht darin, die Fertigung von Produktvarianten mit einem As-a-Service-Geschäftsmodell flexibler und kosteneffizienter zu gestalten.
Kürzere Produktlebenszyklen benötigen flexible Maschinen- und Anlagenkonzepte. Nur so können betriebswirtschaftliche und operative Risiken bei der Investition und im Betrieb verringert werden. Festo und FlexFactory unterstützen dabei den Aufbau einer flexiblen Produktion, realisiert in einem neuen As-a-Service-Geschäftsmodell. „Maintenance as a Service“- oder „Equipment as a Service“-Modelle sind wesentliche Bausteine dieses Angebots. Dadurch entsteht ein flexibles und skalierbares Produktionskonzept. Denn es ermöglicht die Herstellung unterschiedlicher Produktvarianten innerhalb einer Linie durch „Pay per Part“- oder „Pay per Use“-Modelle. Dies soll zudem finanzielle Risiken im Vergleich zu konventionellen Konzepten deutlich reduzieren.
Festo stellt wichtiger Anbieter in der Automatisierungstechnologie sowohl seine Erfahrungen in der Produktionsautomatisierung zur Verfügung als auch sein Angebot an Komponenten aus der pneumatischen und elektrischen Steuerungs- und Antriebstechnik. Darüber hinaus helfen die KI-basierten Softwarelösungen des Unternehmens wie etwa Festo AX und Smartenance Maschinendaten auszuwerten und Einblicke in den Maschinenzustand zu geben, um Ausfälle zu vermeiden.
FlexFactory, ein Joint Venture von MHP, Munich Re und Porsche agiert als Business Enabler und Orchestrator. Sie stellt keine eigenen Produktionsanlagen bereit, sondern bietet das für den Aufbau einer flexiblen Produktion benötigte Wissen und entsprechende Dienstleistungen als Servicekonzept aus einer Hand an: „Digital Production as a Service“. Zudem unterstützt sie bei der tatsächlichen Umsetzung des spezifischen Kundenprojekts.
Produktivität von Maschinen und Anlagen durch frühzeitige Eingriffe steigern
Um Maschinen- und Anlagenbauer bei der Erweiterung und Transformation ihres Geschäftsmodells zu unterstützen, erstreckt sich das gemeinsame Angebot im Rahmen der Partnerschaft über drei aufeinander aufbauende Lösungen:
- tiefgreifende Datenanalyse – die Implementierung eines „Digital Financial Twin“, der durch Anlagendaten aus der Festo Wartungslösung Smartenance bessere Einblicke, optimierte Produktionsprozesse und höhere Profitabilität ermöglicht.
- Predictive Maintenance und neuartige Versicherungskonzepte – das Ermöglichen von digitalen Risikotransferlösungen basierend auf Zustandsdaten.
- vollständige Transformation hin zu einem As-a-Service-Geschäftsmodell – die Weiterentwicklung zum Anbieter von garantierten Ergebnissen, zum Beispiel durch Qualitätsgarantien, Wartungs-Flatrates oder Ausbringungsraten.
In einem gemeinsamen Entwicklungsprojekt haben beide Unternehmen die Kombination ihres Produktangebots in der Technologiefabrik Scharnhausen von Festo erprobt. Im Piloten sammelt die Festo Wartungssoftware Smartenance Daten und stellt sie dem Risk Balance Board von FlexFactory über einen sogenannten Digital Financial Twin zur Verfügung. Dadurch lassen sich einzelne Prozessschritte auf dem Shop-Floor in nahezu Echtzeit auswerten und kontinuierlich überwachen. Ziel ist es, die Produktivität und Rentabilität der Maschinen und Anlagen durch frühzeitige Eingriffe zu steigern.
Bildquelle: Festo SE & Co. KG
Transformation zu einem As-a-Service-Geschäftsmodell
„Aufgrund der Expertise in der Automatisierungstechnologie für Maschinen und Anlagen ist Festo ein idealer Partner für die von uns forcierte Transformation der Produktion hin zu einem innovativen As-a-Service-Geschäftsmodell“, sagt Dr. Phillipp Hypko, Geschäftsführer bei FlexFactory. In der Umsetzung von einem Digital Financial Twin sind die KI-basierten Softwarelösungen von Festo sehr wertvoll, weil sie es uns erlauben, die Angebote differenzierter zu berechnen. So kommen die positiven Effekte eines As-a-Service-Modells noch besser zum Tragen“, unterstreicht Philip Plattmeier, Geschäftsführer bei FlexFactory.
„Das innovative Angebot von FlexFactory ist einzigartig am Markt. Für uns als Hersteller von Komponenten und Software im Bereich Automatisierungstechnik ist es wichtig, von Anfang an dabei zu sein, um servicebasierte Angebote mitgestalten zu können. Damit helfen wir unseren Kunden bei ihrer Business Transformation hin zu Industrie 4.0“, sagt Dr. Oliver Niese, Vice President Digital Business bei Festo.
Bild oben: Ziel der Partnerschaft von Festo und FlexFactory besteht darin, die Fertigung unterschiedlichster Produktvarianten flexibler und kosteneffizienter zu ermöglichen. Bildquelle: Festo SE & Co. KG
Weitere Informationen: https://festo.com/ und https://flexfactory.tech
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