12.07.2016 – Kategorie: Fertigung & Prototyping
Flugzeugbau: Additive Fertigung im industriellen Maßstab
Norsk Titanium will für den US-Bundesstaat New York und das Suny Polytechnic Institute die erste Anlage für additive Fertigung im industriellen Maßstab errichten, die der Herstellung von Flugzeugbauteilen aus Titan dienen soll. Zum Einsatz kommt dabei ein neuartiges Rapid Plasma-Deposition-Verfahren. Die geplante Fabrik in Plattsburgh (New York, USA) soll Ende 2017 in Betrieb gehen.
Norsk Titanium will für den US-Bundesstaat New York und das Suny Polytechnic Institute die erste Anlage für additive Fertigung im industriellen Maßstab errichten, die der Herstellung von Flugzeugbauteilen aus Titan dienen soll. Zum Einsatz kommt dabei das neuartige Rapid Plasma-Deposition-Verfahren. Die geplante Fabrik in Plattsburgh (New York, USA) soll Ende 2017 in Betrieb gehen.
Laut Norsk Titanium, Technologie-Anbieter für die additive Fertigung, hat der US-Bundesstaat New York gemeinsam mit dem Suny Polytechnic Institut zunächst 20 Merke IV-Rapid Plasma Deposition-Maschinen von Norsk Titanium bestellt. Der Auftrag dient dazu, der US-Niederlassung von Norsk Titanium den Aufbau und den Betrieb der weltweit ersten Fabrik für additive Fertigung im industriellen Maßstab einfacher zu machen. Diese soll einmal rund 19.000 Quadratmeter einnehmen, dem Staat New York gehören und von Norsk Titanium betrieben werden.
Die Details:
- Plattsburgh, New York, wurde als Standort der ersten Rapid Plasma Deposition-Fabrik ausgewählt
- Die Anlage soll Ende 2017 in Betrieb gehen
- Die ersten 20 MERKE IV-RPD-Maschinen etablieren ein Produktionsvolumen von 400 metrischen Tonnen von strukturellen Titanbauteilen für die Luftfahrt pro Jahr.
- Das Programm sieht einen Kapazitätsausbau auf 40 Maschinen vor, die bis zu 800 metrische Tonnen jährlich herstellen und damit dem wachsenden Bedarf der Luftfahrtbranche entgegenkommen sollen.
- Die Investitionen des Staats New York beschleunigen den Bau der ersten 20 Maschinen.
- New York unterstützt die Planung der Fabrik zusätzlich mit 4 Millionen US-Dollar.
John Andersen, Titanium Chairman of the Board, gibt sich zuversichtlich, dass der Rapid Plasma Deposition-Prozess nun soweit sei, Kosten in Millionenhöhe im kommerziellen und militärischen Flugzeugbau einsparen zu helfen. Norsk Titanium President & Chief Executive Officer Warren M. Boley, Jr., sieht eine neue Ära für das Design und die Fertigung von Flugzeugen, Schiffen, Automobilen und Raumfahrzeugen sich ankündigen. SUNY Polytechnic Institute Vice President Christopher Walsh verweist auf das bereits etablierte Luftfahrt-Ökosystem in der Region.
Norsk Titanium US stellt zusätzliche Investitionen in die Anlage in Plattsburgh in einer Höhe von 1 Milliarde US-Dollar über die ersten zehn Betriebsjahre in Aussicht. Subventionen in Höhe von 125 Millionen US-Dollar wurden für 2016-2017 budgetiert und von Gouverneur Cuomo bei der Vorstellung des Haushaltsplans im April verkündet.
Verträge und Allianzen
Norsk Titanium US arbeitet zudem mit der North County Chamber of Commerce in Plattsburgh zusammen, um die erfolgreiche Inbetriebnahme und das Wachstum der Anlage zu unterstützen. Das umfasst die Ausbildung der Mitarbeiter, die wirtschaftliche Entwicklung und die STEM-Disziplinen (Science, Technology, Engineering, Mathematics) mit besonderen Schulungsprogrammen für SUNY Plattsburgh, lokale Colleges und andere regionale Schulen.
Beim kürzlich vorgestellten Rapid-Plasma-Prozess wird Titandraht in eine Anordnung von Plasmabrennern, geschützt von einer kühlen Argon-Umgebung, eingespeist und additiv zu präzisen und funktionalen Komponenten aufgebaut, den den strengen Anforderungen der Raumfahrtbranche (erreichter Technology Readiness Level Eight (TRL 8)) genügen. Der Anbieter hat bereits zahlreiche Verträge mit den wichtigsten Fertigungsunternehmen in der Luftfahrt und Tier-1-Zulieferern abgeschlossen, die sich Kosteneinsparungen in ihren Programmen für Kabinen und Motoren versprechen.
Bild: Norsk Titanium ist derzeit an der Farnborough International Airshow in Halle 4, Stand A114, mit einer Demonstration des neuen Verfahrens mit der MERKE IV-Maschine anzutreffen. Quelle: Businesswire
Teilen Sie die Meldung „Flugzeugbau: Additive Fertigung im industriellen Maßstab“ mit Ihren Kontakten: