04.10.2022 – Kategorie: Konstruktion & Engineering

Fusion 360: Erweiterungen, Partnerschaften und Online-Verfügbarkeit

Autodesk Fusion 360Quelle: Autodesk

Autodesk hat auf der Autodesk University 2022, der Make- und Design-Konferenz des Softwareunternehmens, neue Erweiterungen für Fusion 360 vorgestellt.

  • Die offenen und erweiterbaren Tools für Autodesk Fusion 360 sind im Rahmen von Partnerschaften mit weiteren Branchenunternehmen entstanden.
  • Mit den neuen Erweiterungen will das Unternehmen seine Kunden näher an eine „Click-to-Make“-Zukunft mit höherer Produktivität, niedrigeren Kosten und geringerer Umweltauswirkung heranführen.
  • Die neuen Funktionen von Fusion 360, die auf den Technologien von Partnern wie Ansys und ModuleWorks aufbauen, versprechen erheblich mehr Automatisierung, Agilität und Flexibilität sowie schnellere Iteration für fortschrittlichere Produkte.

Der digitale Wandel bringt bessere Produkte schneller als je zuvor auf den Markt. Dennoch verzögern endlose Iterationszyklen immer noch die Einführung von Innovationen und schmälern die Gewinne. Die Produktion kommt häufig zum Erliegen, während Programmierer Maschinen für die Herstellung neuer Teile konfigurieren. Bei der Gestaltung und Fertigung von Prototypen werden übermäßig viele Ressourcen verschwendet. Der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Software-Tools, der teils eingeschränkte Zugang zu Informationen und Daten und die Bewältigung banaler Aufgaben, die längst automatisiert sein könnten, verlangsamen zumal die Prozesse. An all diesen Punkten knüpfen die neuen Funktionen von Fusion 360 an. Somit lassen sich Produktentwicklungs- und Fertigungsprozesse erheblich effizienter gestalten. Auf der AU 2022 standen die folgenden Fusion-Erweiterungen im Mittelpunkt.

Mit der Simulationstechnologie von Ansys lassen sich schnell nützliche Erkenntnisse über die Signalqualität von Leiterplatten (PCB) als Teil des Design-Prozesses bereitstellen. Bild: Autodesk

Ansys-basierte Signal Integrity Extension für Fusion 360

Im Rahmen der Partnerschaft mit Ansys integriert Autodesk die Simulationstechnologie des IT-Unternehmens in Fusion 360. So lassen sich schnell nützliche Erkenntnisse über die Signalqualität von Leiterplatten (PCB) als Teil des Design-Prozesses bereitstellen. Die neue Signalintegritätserweiterung ergänzt die wachsenden PCB-Designfunktionen von Fusion 360. Sie bietet dem PCB-Designer Einblicke in die Auswirkungen der Elektromagnetik auf die Produktleistung. Durch die Einbettung dieser Technologie können Ingenieure entsprechende Probleme mithilfe von Simulationen direkt in Fusion 360 erkennen und lösen.

So wird das Vertrauen in die Produkttauglichkeit und die Gesamtproduktivität erhöht und die Anzahl der Design-Test-Redesign-Zyklen und kostspieligen Prototypen sowie die Zeit bis zur Markteinführung.

Erweiterte Funktionen für die Erstellung von Werkzeugwegen. Bild: Autodesk

Werkzeugweg-Erstellung mit ModuleWorks-Technologie

Durch die Partnerschaft mit ModuleWorks, einem Anbieter von Softwarekomponenten für die digitale Fertigungsindustrie, kann Autodesk erweiterte Werkzeugweg-Erstellungsfunktionen in Fusion 360 einführen. Die Algorithmen zur Erstellung von Werkzeugwegen von ModuleWorks mit 5-Achsen-Bearbeitung und anderen komplexen Fertigungsabläufen aus Autodesk PowerMill wurden in eine Machining Extension für Fusion 360 integriert. Somit entstehen neue Funktionen für leistungsstärkere, kollisionsfreie Werkzeugwege beim mehrachsigen Fräsen,. Dazu gehören auch Strategien für neue Rotationstaschen, Rotationskonturen und automatisches mehrachsiges Entgraten. Diese neuen Features sollen Zeit und Ressourcen sparen und teils sehr kostspielige Fehler in der Produktion reduzieren. Die Technologie von ModuleWorks wird zudem mit den Autodesk CAM-Workflows kombiniert, um Prozesse zu beschleunigen und Fehler zu minimieren.

Ein neues Plug-in kombiniert die Umweltbelastungs- und Kostendaten von Makersite mit den Produktdesigndaten von Fusion 360. Bild: Autodesk

Makersite-Plug-in: Multikriterielle Nachhaltigkeitsanalyse für Fusion 360

In Zusammenarbeit mit Makersite, einem Unternehmen für KI und Datenmanagement, das nachhaltige Produkte und Zulieferer unterstützt, bringt Autodesk im Rahmen von Fusion 360 neue Erkenntnisse zur Nachhaltigkeit in den frühen Designprozess ein. Auf Basis der Partnerschaft ist ein neues Plug-in entstanden. Es kombiniert die Umweltbelastungs- und Kostendaten von Makersite mit den Produktdesigndaten von Fusion 360.

Das Plug-in ermöglicht es Designern somit, schnell die Umwelt- und Kostenauswirkungen eines Produkt- oder Komponentendesigns basierend auf seiner Struktur, seinen Materialien und seinem Gewicht zu berechnen. Zudem erhalten die Designer Empfehlungen bezüglich Co2-Emissionen, der erwarteten Kosten (auch bekannt als „Soll-Kosten“) sowie alternative Materialvorschläge, die auf den Materialstämmen und Beschaffungsdaten des jeweiligen Unternehmens basieren. So bietet die Integration ökologische Transparenz in Echtzeit. Designorientierte Nachhaltigkeitsziele sind deshalb erreichbar, lästige Nacharbeit lässt sich vermeiden und die Markteinführungszeit reduziert sich.

CloudNC-Technologie fördert Click-to-Make-Zukunft

Im typischen Design-to-Make-Prozess kann die Programmierung einer Maschine zur Herstellung eines Teils genauso lange dauern wie die Konstruktion selbst. Die Partnerschaft zwischen Autodesk und CloudNC, einem Entwickler von Software für die autonome Fertigung, ist ein großer Schritt, um CAM-Programmierzeiten zu reduzieren. Die Software verringert erheblich die Menge der Eingaben, die zur Programmierung von Teilen erforderlich ist.

Durch Hochladen eines 3D-Modells eines beliebigen Teils bestimmt die Software die benötigten Werkzeuge und deren Einsatz. Anschließend generiert sie die erforderlichen Werkzeugwege und den Code für die numerische Steuerung (NC). Dabei lässt sich die Konstruktionsdatei von Fusion 360 direkt an CloudNC zur automatischen Fertigungsanalyse übergeben. Die Software ermittelt die Fertigungsstrategien auf Basis der nativen Fusion 360-Werkzeugwege – ein großer Schritt in Richtung eines echten „Click-to-Make“-Arbeitsprozesses, vergleichbar einem Desktop-Drucker, der ein Dokument per Klick vom Computer auf Papier überträgt. Um diese Automatisierung zu unterstützen, hat Autodesk seine bestehende CAM-API erweitert. Das ermöglicht die Integration mit CloudNC und zukünftigen Software-Partnern.

Browserbasierte Verfügbarkeit von Fusion 360 ausgeweitet

Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, überall und auf jedem Gerät Zugriff auf Software-Tools und Daten zu haben. Fusion 360 führt deshalb komplexe CAD- und CAM-Modellierung in der Cloud aus. So kommen leistungsstarke Modellierungsfunktionen auf den Browser, auch im Falle von weniger leistungsfähigen Computern. Diese Fusion- Funktion bietet Autodesk Bildungsinstituten schon seit Jahren an. Nun wird Fusion on-the-Go auch für kommerzielle Fusion-Abonnenten verfügbar gemacht. Die Software lässt sich somit über Browser auf jedem Computer überall und jederzeit nutzen. So können die vielen an der Entstehung eines Produktes Beteiligten zeitnah auf alle relevanten Projektdaten zugreifen und Änderungen in Echtzeit verfolgen.

Insgesamt sollen die auf der AU 2022 angekündigten neuen Funktionen und Partnerschaften Autodesk-Kunden helfen, Hochleistungsprodukte und deren Herstellungsweise neu zu definieren und sie nachhaltiger zu machen.

Bild oben: Leistungsfähige Modellierungsfunktionen sind nun allgemein im Browser abrufbar, auch im Falle von weniger leistungsfähigen Computern. Bildquelle: Autodesk

Weitere Informationen: https://www.autodesk.com/

Erfahren Sie hier mehr über die drei Branchen-Clouds von Autodesk für die digitale Transformation.

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