13.06.2023 – Kategorie: Produktionsprozesse

High-Containment-Anlage: So arbeitet das Pfizer-Werk energieeffizienter

High-Containment-Anlage von Pfizer in FreiburgQuelle: Siemens

Das neue Werk des Pharmakonzerns Pfizer in Freiburg ist durch Technologie von Siemens um 40  Prozent energieeffizienter.

  • Die neue High-Containment-Anlage von Pfizer verbraucht 40 % weniger Energie für die Umgebungssteuerung als herkömmliche Anlagen.
  • Ein spezielles Containment-Konzept, überwacht und gesteuert durch Building Services aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio, erhöht die Sicherheit der Mitarbeitenden beim Umgang mit hochaktiven Wirkstoffen.
  • Denn Siemens-Technologie integriert Gebäude- und Produktionsdaten über Desigo CC.

Der Pharmakonzern Pfizer hat in Freiburg eine neue High-Containment-Anlage eröffnet, die mit Technologie und Services von Siemens eine der modernsten und nachhaltigsten ihrer Art ist. Die Anlage, in der jährlich bis zu sieben Milliarden Tabletten für mehr als 180 Länder entstehen können, nutzt ein innovatives Containment-Konzept. Die Building Services aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio überwachen und steuern es. Dies gewährleistet die Sicherheit des Personals und führt andererseits zu einer 40-prozentigen Senkung des Energieverbrauchs bei der Umgebungssteuerung im Vergleich zu einer herkömmlichen Anlage.

Die Gebäudemanagementplattform Desigo CC ist das technologische Rückgrat der intelligenten Gebäudeinfrastruktur der Anlage. Sie fungiert als zentrales Kontrollzentrum zur Integration unterschiedlicher Systeme und Geräte sowie zur Prozessautomation. Auf diese Weise können Systeme miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten. Daten aus dem Produktionsprozess sowie aus dem Gebäude lassen sich an einem Ort sammeln und visualisieren.

„Alle Maschinen und Prozesse sind durch Informations- und Kommunikationstechnologien intelligent vernetzt, sodass das Pfizer-Werk in Freiburg flexibler, schneller und ressourcenschonender produzieren kann“, sagte Gunther Bechmann, Senior Manager Operations Manufacturing, Pfizer Freiburg. „Die konstruktive Zusammenarbeit bei diesem Projekt hat die seit Jahren bestehende Partnerschaft zwischen Pfizer und Siemens erneut bestätigt und ausgebaut.“

High-Containment-Anlage für die sichere Herstellung von Medikamenten

Eine High-Containment-Anlage wie die von Pfizer ist für die sichere Herstellung von Medikamenten mit hochwirksamen Inhaltsstoffen ausgelegt. Denn diese gilt es mit größter Sorgfalt zu behandeln. Im Pfizer-Werk überwachen und steuern dazu Building Services von Siemens ein spezielles Containment-Konzept. Es führt mehrere Gewerke wie Energieverteilung, Lüftung, Klimatisierung und Heizung zusammen. Durch dieses Konzept und die eingesetzte Technologie kann Pfizer Medikamente der Kategorie OEB4 (Occupational Exposure Bands Four) herstellen. Dabei benötigen Mitarbeitende nur Schutzkleidung der Stufe OEB3. Somit lassen sich optimale Produktionsbedingungen herstellen, die gleichzeitig maximale Sicherheit für das Personal gewährleisten und die Effizienz steigern. 

„Unsere Arbeit mit Pfizer an der neuen Anlage in Freiburg zeigt deutlich, wie ein intelligenter Mix aus Technologie und Services zu genau den richtigen Ergebnissen führen kann. Und das selbst in einer anspruchsvollen Branche wie der Pharmaindustrie, wo Geschwindigkeit, einheitliche Qualität und Sicherheit unabdingbar sind“, sagte Dave Hopping, CEO, Solutions and Services, Siemens Smart Infrastructure. „Das Ergebnis ist eine schnellere, flexiblere und wettbewerbsfähigere Anlage, die neue Maßstäbe für hochmoderne, nachhaltige Pharmaproduktion setzt.“

Austausch produktionsbezogener Daten

Die Kombination von Desigo CC mit Simatic WinCC, einem skalierbaren Prozessvisualisierungssystem, ermöglicht den Austausch von produktionsbezogenen Daten zwischen den Produktionssystemen und dem Visualisierungssystem. Produktionsrelevante Daten aus der Gebäudemanagementplattform werden an das Scada-System (Supervisory Control and Data Acquisition) übertragen. Informationen aus anderen Produktionssystemen lassen sich hingegen in Desigo CC einspeisen und für prädiktive Steuerungsfunktionen in den Gebäudeautomationssystemen verwenden. 

Durch diese Anbindung sind die Daten des Gebäudemanagements im zentralen Managementsystem nutzbar und jederzeit aus den einzelnen Produktionsbereichen abrufbar. Durch Vernetzung und Visualisierung der Daten verbraucht die Produktionsstätte bei der Klimasteuerung zudem rund 40 Prozent weniger Energie als herkömmliche Anlagen. Denn die Luftströme und Temperaturanforderungen lassen sich in einzelnen Zonen intelligent steuern.

Rund 40 Prozent weniger Energie für die High-Containment-Anlage

Als Teil von Siemens Xcelerator ist Building Services ein Portfolio von Vor-Ort- und Remote-Services. Sie verbessern den Betrieb und die Wartung von Gebäuden durch datengesteuerte, ergebnisorientierte Serviceprogramme. Siemens Xcelerator ist eine offene digitale Business-Plattform zur Beschleunigung der digitalen Transformation. Sie umfasst ein kuratiertes Portfolio, ein Partner-Ökosystem und einen Marktplatz zur Beschleunigung der Wertschöpfung in den Bereichen Industrie, Gebäude, Netze und Mobilität. 

Bild oben: Die neue High-Containment-Produktionsstätte von Pfizer in Freiburg, Deutschland. Bildquelle: Siemens

Weitere Informationen: https://www.siemens.com/de/de/unternehmen/themenfelder/smart-infrastructure.html

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