08.07.2015 – Kategorie: Allgemein
HPI-Studenten machen 3D-Druck mit Lego-Steinen sehr viel schneller
Fünf Bachelorstudenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben in ihrem einjährigen Abschlussprojekt eine Software entwickelt, die es Bastlern auf der ganzen Welt ermöglicht, Prototypen deutlich schneller in 3D zu drucken als bisher. Die entstandene Webplattform stellten sie beim HPI-Bachelorpodium vor, zu dem rund 300 Gäste nach Potsdam gekommen waren.
Fünf Bachelorstudenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben in ihrem einjährigen Abschlussprojekt eine Software entwickelt, die es Bastlern auf der ganzen Welt ermöglicht, Prototypen um ein Vielfaches schneller in 3D zu drucken als bisher. Die entstandene Webplattform stellten sie beim HPI-Bachelorpodium vor, zu dem rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach Potsdam gekommen waren. Eine ganze Fabrik im Arbeitszimmer — was wie ein Traum klingt, ist dank 3D-Druckern inzwischen Wirklichkeit geworden. Die vielseitigen Fertigungsgeräte bieten in Privathaushalten, Industrie und Bildungseinrichtungen gleichermaßen die Möglichkeit, entworfene Bau- und Ersatzteile, Werkzeuge und andere Objekte zu materialisieren. Bislang leiden 3D-Drucker jedoch unter einem einfachen Problem: „Wenn Nutzer viele Stunden auf die Fertigstellung eines Drucks warten müssen, bremst sie das enorm aus“, erklärte Arthur Silber, Sprecher der Bachelorprojektgruppe.
Das Programm der HPI-Studenten erzielt eine mehr als zehnfache Beschleunigung. Das erreichen die Potsdamer Entwickler dadurch, dass große Teile des 3D-Modells durch Lego-Steine angenähert und nur form- und funktionsrelevante Teile dreidimensional gedruckt werden. Während der Drucker seine Arbeit verrichtet, kann der Anwender den Rest mithilfe der automatisch generierten Bauanleitung aus LEGO-Steinen zusammensetzen. Die Open-Source-Software der Studenten ist unter http://brickify.it frei verfügbar.
Internationale Einrichtungen, die sich mit 3D-Druck beschäftigen, sind sehr an den Ergebnissen der HPI-Studenten interessiert. „Es gibt heute bereits enormes Interesse, Schülern die Konzepte des 3D-Drucks beizubringen. Einzig — die Geräte sind zu langsam. In den schulüblichen 90-Minuten-Blöcken lässt sich einfach nichts produzieren. Unsere Software löst dieses Problem“, betonte Silber. Betreut wurde die Projektgruppe von HPI-Prof. Patrick Baudisch, Leiter des Fachgebiets Human Computer Interaction, sowie Doktorandin Stefanie Müller, deren Forschungsarbeit Grundlage war. Neben der Erforschung von Geräten aus der Haptik und der physikalischen virtuellen Realität sind Fabrikationstechniken einer der Schwerpunkte des Fachgebiets.
Bachelorpodium — Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI
Das „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI einmal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende des Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet — größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland.
Das Bild (Quelle: HPI/K. Herschelmann) zeigt das Entwicklungsteam. Im Vordergrund Doktorandin Stephanie Müller und Bachelorstudent Arthur Silber.
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