23.02.2022 – Kategorie: Konstruktion & Engineering
Klimaneutrales Auto: Warum das keine Solo-Mission sein kann
Wichtige Zulieferer der Automobilindustrie wollen im Rahmen eines Projekts mit Polestar ein wirklich klimaneutrales Auto entwickeln.
- Einige der wichtigsten Zulieferer der Automobilindustrie – SSAB, Hydro, ZF, ZKW und Autoliv – bündeln ihre Kräfte, um mit Polestar, einem Hersteller von Elektroautos, ein wirklich klimaneutrales Auto zu entwickeln.
- Die Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen entlang der Auto-Lieferkette wollen gemeinsam den Klimaschutz durch nachhaltigere Mobilität vorantreiben.
Der schwedische Hersteller für Elektro Performance Fahrzeuge Polestar hat Absichtserklärungen zur Kooperation mit strategischen Partnern aus den Bereichen Metall, Sicherheit, Fahrsysteme und Elektronik unterzeichnet. Gemeinsam wollen die Partner ein klimaneutrales Auto entwickeln. Mit den Lösungen der Partner ist jeder Schwerpunktbereich der Polestar Lebenszyklusanalyse (LCA) rund um die CO2-Bilanz aktueller Modelle abgedeckt. Diese Analysen haben bisher dazu beigetragen, die Komponenten und Prozesse bei der Herstellung von Autos zu identifizieren, die neu gedacht oder verändert werden müssen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und letztendlich zu eliminieren.
- Der schwedische Stahl- und Metallhersteller SSAB will mit Polestar an fossilfreiem Stahl zusammenzuarbeiten. Dieser könnte potenziell nicht nur konventionellen Stahl in einem Auto ersetzen, sondern auch andere Materialien mit schlechter CO2-Bilanz.
- Der norwegische Aluminiumproduzent Hydro beabsichtigt, mit den Experten von Polestar kohlenstofffreies Aluminium zu entwickeln.
- Der Automobilsystemlieferant ZF will gemeinsam mit Polestar herausfinden, wie seine Innovation im Bereich Elektroantrieb als auch seine Gesamtsystemkompetenz Kohlenstoffemissionen eliminieren und Ressourcen sparen können.
- Der schwedische Automobilzulieferer Autoliv beabsichtigt, mit Polestar bei emissionsfreien Sicherheitsausstattungen wie Airbags und Sicherheitsgurten zusammenzuarbeiten. Der Spezialist für Fahrzeuglichtsysteme und Autoelektronik ZKW arbeitet unterdessen mit Polestar bei klimaneutralen elektrischen Steuerungssystemen und Verkabelungen zusammen.
„Es war von Anfang an klar, dass dies keine Solo-Mission ist, und wir freuen uns sehr, eine so starke Aufstellung interessierter Partner präsentieren zu können, die alle auf ihrem Gebiet führend sind. Wir nutzen Innovation und Kollaboration, um die Klimakrise anzugehen“, sagt Thomas Ingenlath, CEO von Polestar.
Klimaneutrales Auto: Polestar lädt weitere Interessenten zur Mitarbeit ein
Polestar lädt gleichzeitig andere Lieferanten, Forscher, Universitäten, Unternehmer, Investoren sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen ein, an dem Projekt mitzuarbeiten. Zusätzlich zur offenen Ausschreibung wird Polestar über SDSN, das weltweit größte akademische Netzwerk, Forscher aus der ganzen Welt adressieren, die sich für die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) und das Pariser Abkommen einsetzen.
Hans Pehrson, Leiter des Polestar 0 Projekts und ehemaliger Leiter der Forschung und Entwicklung bei Polestar, sagt: „Wir glauben an die exponentielle Entwicklung von Klimalösungstechnologien. Für dieses Projekt müssen wir Lösungen erschließen, die sich noch im Innovationsstadium befinden. Noch spannender ist, dass die von uns entwickelten Lösungen nicht nur der Automobilindustrie zugutekommen, sondern auch dazu beitragen, die CO2-Emissionen der Industrie und Gesellschaft stärker zu reduzieren. Wo wir auch hinschauen, sehen wir Stahl, Aluminium und Elektronik. Stellen Sie sich vor, wenn wir diese Materialien klimaneutral produzieren können! Gemeinsam können wir das scheinbar Unmögliche möglich machen.“
Emissionen aus der Lieferkette eliminieren
Polestar und seine Partner werden ihre Aufmerksamkeit auf das Projekt Polestar 0 richten. Dieses 2021 angekündigte Projekt ist Polestars Initiative, mit dem Ziel, bis 2030 ein wirklich klimaneutrales Auto zu entwickeln. Emissionen sollen aus der Lieferkette entschwinden und dabei die Art und Weise der Herstellung von Autos ändern. Polestar hat sich für dieses Ziel entschieden, weil der Verkehrssektor der am schnellsten wachsende Sektor ist, der Treibhausgase (THG) ausstößt.
Interessierte können sich bis zum 23. März 2022 mit Polestar in Verbindung setzen.
Über die Einladung zur Zusammenarbeit
Die Teilnahme an dem Projekt für ein klimaneutrales Auto wird über ein Online-Rekrutierungsverfahren beantragt. Der Antragsteller füllt die erforderlichen Informationen aus. Zum Beispiel gibt er den betroffenen Bereich an, die mögliche Lösung, wen er vertritt und ob vorherige Recherchen erforderlich sind. Ein designiertes Polestar-Team evaluiert die Ideen und unternimmt die nächsten Schritte in Richtung einer potenziellen Partnerschaft. Hier können sich Interessenten bewerben. Das Verfahren läuft zwischen dem 23. Februar und dem 23. März 2022.
Die Einladung ruft Lieferanten, Forscher, Universitäten, Unternehmer, Investoren, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie Innovatoren auf, zusammenzukommen, um die Technologien der Zukunft zu entwickeln. Was die zukünftigen Partner eint, ist die gemeinsame Überzeugung, dass null auch wirklich null bedeutet – keine kohlenstoffarmen Lösungen und keine irreführenden Kompensationssysteme.
Das Polestar 0 Projekt ist Polestars ambitioniertes Ziel, bis 2030 ein wirklich klimaneutrales Auto zu entwickeln. Denn der Ansatz umfasst die Zusammenarbeit über den gesamten Entwicklungsprozess und die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, vom Lieferanten bis zum Einzelhändler. Polestar strebt somit an, bis 2040 in allen Betrieben klimaneutral zu sein. Das Projekt zielt darauf ab, was Polestar messen und kontrollieren kann: Null CO2-Emissionen bei der Produktion des Autos, der Lieferung an den Kunden und am Ende des Lebenszyklus. Die Nutzungsphase eines Elektroautos kann schon heute nahezu klimaneutral verlaufen, wenn das Auto mit erneuerbarer Energie geladen wird.
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