03.07.2018 – Kategorie: Management, Technik

Konstruktion: Wasserstoffschiff auf Weltreise

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„Energy Observer“ erzeugt Wasserstoff aus Meerwasser. Der Katamaran demonstriert das Potenzial erneuerbarer Energiequellen und -speicher. Ein japanischer Automobilhersteller, Vorreiter in der Wasserstofftechnologie, unterstützt das Projekt.

„Energy Observer“ erzeugt Wasserstoff aus Meerwasser. Der Katamaran demonstriert das Potenzial erneuerbarer Energiequellen und -speicher. Ein japanischer Automobilhersteller, Vorreiter in der Wasserstofftechnologie, unterstützt das Projekt.

Toyota unterstützt das erste Wasserstoffschiff auf Weltreise. Der elektrisch angetriebene Katamaran „Energy Observer“ arbeitet mit einem Mix aus erneuerbaren Energien und einem System, das aus Meerwasser kohlenstofffreien Wasserstoff erzeugt. Auf ihrer mehrjährigen Reise will die Energy Observer, die weder Treibhausgase noch Feinstaub emittiert, das Potenzial erneuerbarer Energiequellen und -speicher demonstrieren. Wasserstoffspezialist Toyota unterstützt das 2017 in Saint-Malo (Frankreich) gestartete Projekt und hofft auf das Jahr 2020: Die Energy Observer soll rechtzeitig vor den Olympischen Spielen in Tokio ankommen. Das Schiff soll bis 2022 unterwegs sein und dabei mehr als 100 Häfen anlaufen, um die Öffentlichkeit auf das Potenzial der umweltfreundlichen Lösung aufmerksam zu machen. 

Der ursprünglich als Rennboot eingesetzte Katamaran wurde  1983 in Kanada vom Schiffbauingenieur Nigel Irens entwickelt und gebaut. Er war zunächst rund 24 Meter lang und wurde bis heute viermal auf nun 30,5 Meter verlängert bei einer Breite von 12,80 Metern. 

Die Energy Observer ist mehr als ein Boot. Sie liefert Inspiration und Lösungen, wie Energie aus der Natur nachhaltig und verträglich gewonnen werden kann. Zudem erprobt sie Technologien, die von Energienetzen der Zukunft effizient und in größerem Maßstab angewendet werden können.

Das Abenteuer ist sowohl eine menschliche als auch eine technologische Herausforderung, bei der die Bordtechnik unter extremen Bedingungen getestet wird. Bei dem Versuch, das erste energieautonome Boot rund um den Globus zu steuern, sucht die Crew unter der Leitung von Victorien Erussard und Jérôme Delafosse nach Lösungen für einen ökologischen und energetischen Wandel.

Das Boot wird Wasserstoff

Wasserstoff ist das Herzstück des Energy-Observer-Projekts und auch der Hauptgrund dafür, dass Toyota Motor Europe sich engagiert. Im Vergleich zu einer alleinigen Batteriespeicherlösung bietet er einen erheblichen Gewichtsvorteil (50 Prozent der Verdrängung des Schiffes). Als Energiespeicher überwindet er das Problem einer nicht nahtlosen Energieversorgung an Land und auf See. Durch die Nutzung überschüssiger Energie wird die Autonomie mobiler und stationärer Anlagen gesteigert. Die Energiezufuhr speist sich aus mehreren Quellen: zwei Typen von Solarpaneelen — zweiseitig und damit die Reflexion ausnutzend sowei gewölbt — mit einer Fläche von 130 m² (bis 21 kW), zwei Windturbinen (2 x 1 kW), einem Lenkdrachen, Brennstoffzelle, zwei Elektromotoren, zwei  Lithium-Ionen-Batterien (400 V) unterstützt von einer Seewasserentsalzungsanlage mit einer Leistung von 105 l/Stunde. Der Wasserstoff wird unter einem Druck von 350 bar in den acht Tanks komprimiert, die insgesamt bis zu 62 kg Wasserstoff enthalten können.

„Wir freuen uns sehr, dass Toyota Motor Europe bei dieser Mission an Bord ist. Wir teilen die Vision von Wasserstoff als Schlüssel zur Beschleunigung der Energiewende. Eine Vision, die wir zu den Olympischen Spielen 2020 nach Tokio tragen wollen“, sagt Victorien Erussard, Gründer und Kapitän von Energy Observer.

„Energy Observer ist eine spannende Initiative und wir bei Toyota Motor Europe freuen uns, mit einem so leidenschaftlichen und engagierten Team zusammenzuarbeiten. Dieses Projekt zeigt einmal mehr die vielen praktischen Einsatzmöglichkeiten auf dem Weg in eine Wasserstoff-Gesellschaft“, ergänzt Matt Harrison, Vice President Sales and Marketing, Toyota Motor Europe.

Toyota leistet seit Jahren Pionierarbeit bei der Wasserstofftechnologie. Um sicherzustellen, dass Wasserstoff als praktische Kraftstoffalternative eingesetzt werden kann, wurden umfangreiche Tests unter anspruchsvollen Bedingungen durchgeführt. Die Vorteile des Wasserstoffantriebs sind: schnelle Betankung, große Reichweite und ein emissionsfreies Fahrerlebnis für Pkw, Busse und Lkw.


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