09.08.2022 – Kategorie: Konstruktion & Engineering

Konstruktionswettbewerb: Alle Bälle auf einmal — das hat die Jury überzeugt

Konstruktionswettbewerb HeilbronnQuelle: Schunk

Der Konstruktionswettbewerb an der Fachhochschule Heilbronn bringt jedes Jahr bemerkenswerte Lösungen hervor.

  • Bälleparadies“ – so spielerisch kam das diesjährige Motto für den Konstruktionswettbewerb im Sommersemester 2022 an der Hochschule Heilbronn daher.
  • Aber die Aufgabe war anspruchsvoll: Automatisiert und in einer definierten Zeit waren möglichst viele Bälle von einem Behälter in einen anderen zu bringen.
  • Das Siegerteam überzeugte mit einer pfiffigen Kippvorrichtung.
  • Der Wettbewerb für das Erstsemester der Studiengänge Mechatronik-Robotik und Maschinenbau bringt jedes Jahr bemerkenswerte Lösungen hervor.
  • Schunk, Spezialist für Greifsysteme und Spanntechnik, stiftet seit vielen Jahren das Preisgeld und ist in der Jury vertreten

Anfang Juli war es wieder so weit: Im Konstruktionswettbewerb der Fachhochschule Heilbronn präsentierten Teilnehmer ihre Aufgabenlösungen. In diesem Jahr hatten die Studierenden der Studiengänge Mechatronik-Robotik und Maschinenbau die Aufgabe, möglichst viele Bälle von einem Behälter in einen anderen zu befördern. Die Zeit hierfür war auf 30 Sekunden begrenzt. Die Randbedingungen standen fest: Die zu entwickelnde Lösung durfte die Kantenlänge 500 Millimeter und eine Masse von 2’500 Gramm nicht überschreiten. Das Produkt musste frei platzierbar sein und durfte weder die Bälle noch die Behälter beschädigen. Außerdem waren schädliche Emissionen, Verbrennungsgase und ein CO2-Ausstoß nicht gestattet. Jeder von einem in den anderen Behälter verbrachte Ball bringt Pluspunkte – jeder Ball, der daneben ging, Minuspunkte. Für die Ideenfindung und Aufgabenlösung samt selbst gebauter Konstruktion, Tests, Dokumentation und Präsentationserstellung hatten die Studierenden zwei Monate Zeit – eine inhaltliche und prozesstechnische Herausforderung.

Die überzeugende Lösung: alle Bälle auf einmal

Elf Erstsemester-Teams mit jeweils fünf oder sechs Teilnehmern hatten die Herausforderung angenommen. Beim Kommando der Jury „Zeit läuft“ präsentierte das Siegerteam Sebastian Fleischmann, Matthias Heigold, Hugo Mauz, Marco Rohde und Laurin Vögelein eine bemerkenswerte Idee: eine dreieckförmige, gelenkig verbundene Kippvorrichtung, die an den Längsseiten der beiden Behälter befestigt wird. Über einen Seilzug, angetrieben von einem Elektromotor, wird der gefüllte Behälter sachte angehoben und kippt seinen Inhalt in den leeren Behälter – alle Bälle auf einmal. Der Griff in die Kiste muss also nicht immer einzeln vonstattengehen. Das hat die Jury überzeugt.

„Die Ideenvielfalt der elf Teams hätte unterschiedlicher nicht sein können“, resümiert Jurymitglied Michael Franz, Teamleiter Pneumatic Gripping bei Schunk. „Vom Ansaugen der Bälle, Einfangen mit einem Netz, oder dem Unterwandern der Bälle und Sammeln mit Kunststofffolie bis zur vollständigen Umschüttung der Kiste war alles dabei. Das Siegerteam hat uns mit der Idee, die komplette Kiste mit den Bällen zu fixieren, zu kippen und die Bälle von einer Kiste in die andere rollen zu lassen, überzeugt.“

Letzte Vorbereitungen: Das Team hat als Lösung eine dreieckförmige,
gelenkig verbundene Kippvorrichtung entwickelt. Bildquelle: Schunk

Die Begeisterung für den Konstruktionswettbewerb ist ansteckend

Der Konstruktionswettbewerb hat auch diesmal begeistert – die Teilnehmenden sowieso, aber auch Zuschauer und Jurymitglieder. Wieder einmal war die Aufgabe so gestellt, dass sie Mechanik und Elektronik vereint. „Sich als Gruppe zusammentun, Ideen finden, tüfteln, bauen, ausprobieren, verifizieren und dokumentieren – das ist die praktische Aufgabenstellung im betrieblichen Alltag. Sie macht Spaß, inspiriert, spornt an – erst recht, wenn die Umsetzung gelingt. Sowohl Aspekte aus der Informatik als auch der Handhabungstechnik wurden hier vereint“, bestätigt Michael Franz.

Der Wettbewerb findet für jedes Erstsemester statt – jeden Sommer und jeden Winter. Schunk unterstützt ihn jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 1’000 Euro. Die Hochschule greift mit den Aufgabenstellungen technologische Trendthemen auf und generiert neue Lösungsideen – praxisrelevant und durchaus ganz spielerisch.

Bild oben: Siegerteam des Konstruktionswettbewerbs des Sommersemesters 2022: Sebastian Fleischmann, Matthias Heigold, Hugo Mauz, Marco Rohde und Laurin Vögelein. Bildquelle: Schunk

Weitere Informationen: https://www.hs-heilbronn.de/de/baellebad und https://schunk.com/

Lesen Sie auch: „Transferanlagen: Mit dieser Web-Applikation sind sie einfacher zu planen“


Teilen Sie die Meldung „Konstruktionswettbewerb: Alle Bälle auf einmal — das hat die Jury überzeugt“ mit Ihren Kontakten:


Scroll to Top