31.03.2023 – Kategorie: Maschinenbau

Maschinenverkabelung: Digitaler Zwilling statt Trial & Error

MaschinenverkabelungQuelle: Eplan GmbH & Co. KG

Maschinenverkabelung: Was im Umfeld der Mechanik längst Standard ist, zieht nun im Elektro-Engineering ein – der digitale Zwilling.

  • Ein Kostentreiber im Maschinenbau sind die Kabel im Feld, die häufig zu kurz, häufig zu lang geplant sind.
  • Der Grund: Heute arbeitet man vielfach nach dem Trial & Error-Prinzip.
  • Lösungsanbieter Eplan verspricht Abhilfe.
  • Denn das Unternehmen hat die Software Eplan Harness proD – bislang zur Kabelbaumerstellung eingesetzt –mit Blick auf die Maschinenverkabelung erweitert.
  • Der digitale Zwilling lässt sich als 3D-Baugruppe in der mechanischen Konstruktion nutzen oder mit den ergänzten Kabelinformationen in das elektrotechnische Projekt übertragen.

Das richtige Kabel finden, planen und den Verlauf für die Montage darstellen? Bislang war das im Maschinenbau ein mühevoller Prozess für den Elektrokonstrukteur. Jetzt hat Lösungsanbieter Eplan seine 3D-Software Eplan Harness proD auf die Praxisanforderungen der Maschinenverkabelung im Feld erweitert.

Was im Umfeld der Mechanik längst Standard ist, zieht nun im Elektro-Engineering ein – der digitale Zwilling der Verkabelung. In Eplan Harness proD abgebildet ist diese eindeutige Produktdatenquelle sowohl für die Fertigung als auch für Montage und Service nutzbar – in Kombination von Elektrotechnik und Mechanik. Die gemeinsame Artikeldatenbank der Eplan Systeme sichert eine eindeutige Datenquelle. Deutlicher Praxisvorteil: Die Konstrukteure arbeiten in ihrer eigenen Arbeitsweise mit jeweils eigener Sicht auf die Maschine: Die Mechanik denkt weiter in Baugruppen (Assemblies) – die Elektrotechnik in Funktionen.

Maschinenverkabelung: Kabelwege systemgestützt planen und routen

Der Prozess für die Kabelplanung ist dabei einfach. Der Elektrokonstrukteur plant in Eplan Electric P8 die benötigten Kabel im Schaltplan. Sozusagen ´nebenbei´ definiert er zudem die benötigten Artikel für die Maschinenverkabelung in Eplan Harness proD. Hier zeigt sich der entscheidende Vorteil im Prozess: die gemeinsame Artikeldatenbank der Eplan-Systeme auf einheitlicher Quelle. Anschließend verknüpft er das elektrotechnische Projekt mit Harness proD und importiert die 3D-Geometrie der Mechanik in das Verkabelungstool.

Mit diesen Informationen werden die externen Betriebsmittel in der 3D-Umgebung positioniert, Kabelwege systemgestützt definiert und die Kabel anschließend geroutet. Hat man alle Betriebsmittel und Kabel eingebracht, erhält der Konstrukteur einen digitalen Zwilling der gesamten Maschinenverkabelung. Dieser Zwilling hat jetzt zweifache Wirkung: Er lässt sich als 3D-Baugruppe der mechanischen Konstruktion bereitstellen oder mit den ergänzten Kabelinformationen in das elektrotechnische Projekt übertragen.

Der Prototyp: besser virtuell statt physisch

Was bei der klassischen Arbeitsweise erst der physische Prototyp offenbart, stellt sich mit diesem integrativen Prozess viel früher dar. Änderungen, beispielsweise bei Erstellung eines Prototyps, lassen sich mit wenigen Mausklicks am PC erledigen. Das reale Pendant in der Fertigung bzw. Werkstatt wird nicht benötigt. Der digitale Zwilling ist das Medium für die Kollaboration im Engineering oder um mit Kunden in einen konstruktiven Dialog einzutreten – sei es während der Spezifikationsphase, der Entwicklungsphase für Entwurfsprüfungen oder auch zu Marketingzwecken. Hier die Leistungsmerkmale im Überblick:

  • Vollständiges Eplan-Projekt (Single-Source-of-Truth)
  • Übergabe des digitalen Zwillings an die Mechanik
  • Vollständige Stückliste einschl. Leitungslängen für die Elektrokonstruktion
  • Kabelkonfektionszeichnungen für Spezialkabel in der Kabelfertigung
  • sowie 3D HTML-Viewer für Montage und Service

Neue Version: Mehr Funktionen im Kabelrouting

Mit der aktuellen Version 2023 erhalten Anwender jetzt Zugriff auf alle Artikel der Kategorie „Elektrotechnik“ in der Artikelverwaltung der Eplan-Plattform. Daten von Motoren, Steckern, Kabeln etc. sind somit vollumfänglich verfügbar. Die zentrale Sicht auf Artikel erleichtert die Stammdatenpflege. Wird ein Schaltschrankaufbau (aus Eplan Pro Panel) in die Maschine integriert, lassen sich alle Bauteile mit ihren Anschlussinformationen übertragen. Sie bilden einen exakten Startpunkt für die Feldverkabelung.

Ein weiteres Beispiel: Die Planung von Kabelwegen. Mit der Version 2023 lassen sich Kabelkanäle, Energieketten und Kabeltrassen jetzt auch für das Kabelrouting nutzen. Auch wenn der Mechaniker diese plant – der Elektrokonstrukteur weiß genau, ob die Kabel durch die vorgesehenen Wege passen und welche Länge exakt benötigt wird.

Bild oben: Auch bei der Maschinenverkabelung dient der digitale Zwilling des Schaltschranks (aus Eplan Pro Panel) als Basis, um den Startpunkt für Kabelverbindungen schnell festzulegen. Bildquelle: Eplan GmbH & Co. KG

Eplan auf der Hannover Messe vom 17. – 21. April 2023: Halle 11, Stand E06

Weitere Informationen: https://www.eplan.de/

Erfahren Sie hier mehr über Simulationen für die automobile Verkabelung.

Lesen Sie außerdem: „5G-Campusnetz: Testgelände für Industrieanwendungen“


Teilen Sie die Meldung „Maschinenverkabelung: Digitaler Zwilling statt Trial & Error“ mit Ihren Kontakten:

Zugehörige Themen:

Elektrotechnik, Software

Scroll to Top