30.03.2022 – Kategorie: Komponenten & Systeme
Miniaturmotoren: Individualisierung aus dem Entwicklungslabor
Medizintechnik, Robotik oder industrielle Elektrowerkzeuge: Hier braucht es leistungsfähige und zuverlässige Anwendungen mit Miniaturmotoren.
- Die Gestaltung und Entwicklung von Antriebslösungen mit Miniaturmotoren ist wichtig für Anwendungen in Umfeldern, die hohe Leistung und Zuverlässigkeit erfordern.
- Konzeptentwurf, die Entwicklung und sämtliche Tests müssen nicht nur gründlich durchgeführt werden und für die jeweiligen Anwendungsbedingungen geeignet sein. Sie sollten auch schnell genug zum Abschluss kommen um die Bedürfnisse der anspruchsvollen Märkte zu erfüllen.
- Deshalb hat Portescap, ein Unternehmen, das Miniaturmotoren für global agierende Erstausrüster (OEMs) herstellt, deren Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen um ein neues Engineering-Labor erweitert.
Eine wesentliche Voraussetzung bei der medizinischen Betreuung von Covid 19-Patienten war die Nutzung von Ventilatoren. Aufgrund des Bedarfs waren neue Maschinendesigns erforderlich, die schnell die wachsende Lücke füllen konnten. Ein OEM für Ventilatoren in Indien bat das Portescap-Team in Mumbai, eine schnell verfügbare und dabei zuverlässige Antriebslösung zu erstellen. Das neue Engineering-Labor des Unternehmens, das erst kürzlich nahe dem Portescap-Werk in Mumbai eröffnet worden war, konnte geeignete nutelose, bürstenlose Miniaturmotoren (BLDC) rasch entwickeln, testen und in Serie produzieren.
„Portescap verfügte bereits über Forschungs- und Entwicklungskompetenzen in der Schweiz, in den Vereinigten Staaten und in Indien und mit dem neuen Engineering-Labor in Mumbai wurden die Fähigkeiten des Unternehmens, neue Produkte rasch zu entwickeln und in Serie produzieren, noch erweitert. Dies bedeutet eine kürzere Markteinführungszeit für den Kunden“, so Dheeraj Saxena, globaler Leiter von Forschung und Entwicklung bei Portescap.
Das neue Engineering-Labor wurde errichtet, um die Konstruktion von Miniaturmotoren für sämtliche Märkte weltweit zu verbessern. Das Engineering-Laborteam in Mumbai hat in der Nähe der indischen Produktionsstätte des Unternehmens einen hervorragenden Standort. Es wird sein Fachwissen nutzen, um Lösungen für Kunden in Indien zu entwickeln, die ihre Produkte weltweit vertreiben, sowie um die internationalen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen des Unternehmens zu unterstützen, die Produkte für die Nutzung auf der gesamten Welt fertigen.
Miniaturmotoren in Standardausführungen, kundenspezifische OEM-Projekte
Das Werk entwickelt Miniaturmotoren in Standardausführungen für große Märkte, und das Team in Mumbai soll die globale Forschungs- und Entwicklungsfähigkeit von Portescap dabei unterstützen, diese Märkte mit neuen Produkten zu beliefern. Zudem liegt ein besonderer Schwerpunkt des Engineering-Labors auf kundenspezifischen OEM-Projekten.
In den USA legt Portescap den Schwerpunkt auf die Gestaltung und Entwicklung von kundenspezifischen genuteten BLDC-Antriebslösungen. In der Schweiz entwirft und entwickelt das Portescap Team währenddessen nutenlose BLDC-Antriebslösungen, die in Mumbai entstehen.
Mit dem neuen Engineering-Labor kann das Team in Mumbai nun neben dem Fachwissen über Gleichstrom- und Schrittmotorenlösungen auch Unterstützung für flache, genutete BLDC-Antriebslösungen für den globalen Robotik- und Überwachungsmarkt anbieten. Damit werden Anwendungen wie Operationsroboter und chirurgische Werkzeuge, Ventilatoren, medizinische Infusionsgeräte sowie industrielle Elektrowerkzeuge abgedeckt. Diese Einrichtung wird sich auch auf Schwellenmärkte konzentrieren, sodass Portescap deren Technologie zur Erfüllung neuer Bedürfnisse im Rahmen des „Dream, Develop, Deliver“-Konzepts (Erträumen − Entwickeln − Liefern) nutzen kann.
Hauseigene Möglichkeiten für 3D-Druck
Der Konzeptnachweis ist für Standardprodukte wichtig und für die maßgeschneiderte Entwicklung unabdingbar. Daher verfügt das neue Labor in Mumbai über hauseigene Möglichkeiten für 3D-Druck, mithilfe dessen das Team Designs schnell entwerfen und testen kann. Dabei lassen sich Standardprodukte für die schnellere Lieferung kundenspezifisch anpassen, bestehende Projekte aus dem Portfolio kundenspezifischer Lösungen des Unternehmens nutzen oder komplett neue Designs erstellen.
Das Engineering-Labor in Mumbai unterstützt die Validierung von Konzepten und Prototypen für die Produktion, da dort sämtliche Eigenschaften eines Miniaturmotors, wie Leistung, Drehmoment und Störgeräusche, getestet werden können. Zudem können Lebensdauertests durchgeführt werden, um die langfristige Zuverlässigkeit eines Motors in kritischen Anwendungen zu gewährleisten. Gemäß dem Firmenethos von Portescap bezüglich der kundenspezifischen Anpassung ermöglicht das neue Labor auch das Nachbilden von Feldbedingungen für dedizierte Anwendungen. Simulationsmethoden in virtuellen und Live-Situationen beinhalten Aspekte wie die Drehrichtung bei variablen Lasten.
Motoren bei verschiedenen Temperaturen und Feuchtigkeiten testen
Die Ausrüstung im neuen Labor umfasst eine Klimakammer, in der sich Miniaturmotoren bei verschiedenen Temperaturen und Feuchtigkeiten testen lassen, sowie einen Druckkessel für Sterilisierungsanwendungen, zum Beispiel für chirurgische Handwerkzeuge. Im Labor befindet sich zudem eine NVH-Kammer (Noise, Vibration, Harshness = unerwünschte Nebengeräusche) für die Analyse bei variierenden Betriebszyklen. Neben der neuesten Testtechnologie erfordert diese Einrichtung auch Sachverständige, die diese Verfahren noch verbessern können.
Das neue Engineering-Labor bietet nicht nur beeindruckende Ausrüstung, sondern ist auch sehr viel größer als der vorherige Standort des Teams in Mumbai. Dies bedeutet eine höhere Kapazität für das Testen von Produkten und Verbundstoffen, wodurch Anwendungen schneller für den Kunden validiert werden können.
Bild: Portescap hat seine Forschungs- und Entwicklungskompetenzen mit einem neuen Engineering-Labor in Mumbai erweitert. Bildquelle: Portescap
Weitere Informationen: www.portescap.com
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