13.09.2021 – Kategorie: Maschinenbau

Mit Profilschienenkupplungen Rüstvorgänge effizienter gestalten

ProfilschienenkupplungenQuelle: Jakob Antriebstechnik

Heutige Kupplungssysteme müssen leicht, extrem steif und selbsthemmend spannend sein. Zusätzlich müssen sie sich elektrisch überwachen lassen und möglichst intuitiv bedienbar sein. Dabei können sie die Nachteile elektromechanischer oder hydraulischer Spannsysteme vermeiden helfen.

Effizienz steigern durch automatisierte Rüstvorgänge, Haupt- und besonders Nebenzeiten reduzieren: Moderne Presswerke stehen durch eine stark gestiegene Vielfalt an Produkten heute stärker denn je vor der Herausforderung, Werkzeugwechsel oder Anlagenrüstungen möglichst reibungslos zu vollziehen. Für die Produktivität spielt dabei natürlich die Rüstzeit eine wesentliche Rolle. Aktuelle Greiferschienenkupplungen (Profilschienenkupplungen) können hier wesentlich dazu beitragen, dass die Ökonomie und Sicherheit der Anlagen erhöht werden.

Heutige Kupplungssysteme müssen leicht, extrem steif und selbsthemmend spannend sein. Zusätzlich müssen sie sich elektrisch überwachen lassen und möglichst intuitiv bedienbar sein. Dabei können sie die Nachteile elektromechanischer oder hydraulischer Spannsysteme vermeiden helfen. Hydraulische Lösungen benötigen spezielle Pumpenanlagen und Zuleitungen für die Hydraulikversorgung und haben deshalb einen großen Nachteil durch ihren hohen Wartungsaufwand und die komplexe Installation. Elektromechanische Versionen wiederum haben andere Nachteile. Durch den benötigten Elektromotor erhöhen sie das Gesamtgewicht der Kupplungen deutlich. Auch können Sie bei Stromausfällen problematisch sein. Durch die hohe Getriebeübersetzung kann ein Lösen der Kupplungsteile schwierig werden.

JAKOB Antriebstechnik bietet Profilschienenkupplungen an, die in Verbindung mit allen gängigen Profilschienen einfach einsetzbar sind. Man kann sie entweder direkt oder mittels Adapterplatten an vorhandene Profilschienen verschiedener Hersteller anbauen. Sie eignen sich daher auch hervorragend für Nachrüstungen. Die Trennung zur Wechselschiene kann sowohl in vertikaler (Reihe PKV „Profilschienenkupplung vertikal“) als auch in horizontaler (Reihe PKH „Profilschienenkupplung horizontal“) Richtung erfolgen. Die patentierte kraftverstärkende Keilspannmechanik schließt problemlos einen Fügespalt von bis zu 5 mm zwischen Aktiv- und Passivteil. Diese Spannkinematik gewährleistet eine hohe Steifigkeit und Präzision der Verbindung. Eine elektrische Spannzustandsabfrage gewährleistet die Spannkrafterzeugung und eine Mindestspannkraft bei Druckabfall.

An alle Greiferschienenprofile anpassbar

Die Typen PKH und PKV lassen sich an alle gängigen Greiferschienenprofile anpassen. Neben der pneumatisch-automatischen Variante, die durch einen pneumatischen Spannkolben kuppelt, der mit der Keilmechanik verbunden ist, gibt es im Portfolio noch eine manuell-mechanische Version der Kupplungssysteme. Diese lassen sich konventionell mit einer Schraube fixieren. Sie verfügen für die manuelle Spannkraftaufbringung über eine einfache Sechskantschraube, welche den Spannkolben betätigt. Die Kupplungen schließen selbst 5 Millimeter breite Spalte zwischen Aktiv- und Passivteil selbsttätig und sind über integrierte Sensoren elektrisch abgefragt.

Der Einbau in die Greiferschienen erfolgt entweder direkt oder über einfache Adapterplatten die das passende Lochbild des Profils abbilden. Zusätzlich können auf die automatischen Systeme Energiekupplungen zur Versorgung von Greifern, Saugern oder weiteren Komponenten auf der Transferschiene aufgesetzt werden. Mit dem Schließvorgang stellen diese die elektrische und die pneumatische Verbindung zur Wechselschiene her. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die pneumatische Lösung TYP PKH-P bzw. PKV-P ist leicht und, wie hydraulische Systeme, unabhängig von Stromausfällen, gleichzeitig aber wartungsarm und ebenso ökonomisch wie Kupplungen mit Elektroantrieb. Im Einsatz sorgen die Greiferschienenkupplungen für deutlich kürzere Rüstzeiten – und erhöhen so die Produktivität der gesamten Anlage. Gleichzeitig haben die Kupplungen durch die kompakte Bauweise eine hohe Lebensdauer.

Profilschienenkupplungen des Typs PKV bestehen aus einem Passiv- und Aktivteil aus Vergütungsstahl. Bildquelle: Jakob Antriebstechnik

Profilschienenkupplungen des Typs PKV – Konstruktionsmerkmale

Die Kupplung besteht aus einem Passiv- und Aktivteil aus Vergütungsstahl. Im Aktivteil wird durch einen axial verschiebbaren Verriegelungsbolzen und ein mechanisches Spanngetriebe die Spannkraft erzeugt. Durch diesen Aufbau werden hohe Spannkräfte und eine hohe dynamische Steifigkeit bei geringer Masse realisiert. Für den Werkzeugwechsel ist ein vertikaler Aushebehub “K” (siehe Datenblatt) notwendig. Mittels einer integrierten Druckfeder ist auch bei Druckabfall eine Mindestspannkraft gewährleistet.

Die Reihe PKV ist für vertikale Kupplungsvorgänge konstruiert, sie ist sowohl als vollautomatische mit Pneumatik betriebene Version PKV-P, sowie als Baureihe PKP mit einfacher manueller Bedienung erhältlich.

Die Baureihe PKH entspricht in der pneumatischen Version der Baureihe PKV, ist aber für horizontale Spannvorgänge konstruiert. Bildquelle: Jakob Antriebstechnik

PKH – Konstruktionsmerkmale

Die Baureihe PKH entspricht in der pneumatischen Version der Baureihe PKV, ist aber für horizontale Spannvorgänge konstruiert. Auch gewährleistet eine Spannfeder bei Druckabfall eine Mindestspannkraft. Die manuelle Version (PKH-M) basiert auf einem Prinzip, wie es auch in Werkzeughaltern und Spindelköpfen von CNC Drehmaschinen zum Einsatz kommt. Zwei verzahnte Zapfen, bei dem der eine Zapfen durch eine einfache Schraube angetrieben wird, verschieben sich ineinander und können so einen Fügespalt von bis zu 5 mm schließen. Dieses simple Prinzip hat sich schon bei Werkzeughaltern bewährt und ist somit auch für hohe Spannkräfte und hohe Steifigkeiten in Pressen oder anderen Anwendungen mit Profilschienen bestens geeignet. Für den Werkzeugwechsel ist ein horizontaler Kuppelweg „K“ (siehe Datenblatt) notwendig.

Profilschienenkupplungen der Baureihe PKP: Das Spannprinzip ist sehr einfach – das Passivteil mit Wechselschiene wird von oben formschlüssig auf das Aktivteil abgelegt – danach müssen lediglich eine bzw. zwei Spannschrauben angezogen werden. Bildquelle: Jakob Antriebstechnik

PKP – Konstruktionsmerkmale

Die Baureihe PKP schließt den Kreis der Transferkupplungen.  Das Spannprinzip ist sehr einfach – das Passivteil mit Wechselschiene wird von oben formschlüssig auf das Aktivteil abgelegt – danach müssen lediglich eine bzw. zwei Spannschrauben angezogen werden – durch die Position des Schraubenkopfes kann der Spannvorgang kontrolliert werden. Ihr Prinzip sind zwei ineinandergreifende Prismen die über seitliche Führungsnuten sich selbst zentrieren. Beim Anziehen verspannen sich die Prismen ineinander und erzeugen so höchste Steifigkeiten. Bei geöffneter Profilschienenkupplung kann die Schraube in eine bestehende Gewindebohrung geschraubt werden, somit ist ein praktischer Aufbewahrungsort beim Transferwechsel sichergestellt . Die Fertigung aus hochfestem Aluminium mit harteloxierter Oberfläche macht die Baureihe passend für Transferpressen sehr leicht und gleichzeitig kostengünstig.

Einsatzgebiete aller Profilschienen sind neben den erwähnten Pressenanwendungen, der Maschinen- / und Anlagenbau und auch Roboterautomation, überall dort wo Profilschienen automatisch oder manuell gefügt oder gelöst werden müssen. Auch als Schnellwechselsystem in Vorrichtungen sind die Profilschienen bestens geeignet. (anm)

Jan Möller/Dr. Arno Wörn

Weitere Informationen: https://www.jakobantriebstechnik.de/

Lesen Sie auch „Metallbalgkupplungen: Wellenverbindung auf engstem Raum“


Teilen Sie die Meldung „Mit Profilschienenkupplungen Rüstvorgänge effizienter gestalten“ mit Ihren Kontakten:


Scroll to Top