29.08.2012 – Kategorie: Fertigung & Prototyping, Management
MOTEK 2012: Original und Plagiat unterscheiden
Wie wichtig eine fälschungssichere Markierung von Originalteilen inzwischen für die heimische Industrie geworden ist, belegt eine Zahl des VDMA: Der Umsatzverlust durch Produktpiraterie beläuft sich allein im deutschen Maschinen- und Anlagenbau auf jährlich rund 6,4 Millarden Euro. Jedes elfte, von Plagiaten betroffene Unternehmen gehört bereits zum Fachzweig Kunststoff- und Gummimaschinen. Wie man effektiv mit einem praktischen Markersystem gegen Produktpiraterie vorgehen kann, zeigt Polysecure anhand von bei Arburg hergestellten Demoteilen aus Kunststoff während der MOTEK in Stuttgart, vom 8. bis 11. Oktober.
Bereits seit der K 2010 arbeitet Arburg mit Polysecure und anderen Unternehmen im Rahmen der Produktschutz-Initiative des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA zusammen. Mit den optischen und keramischen Markern von Polysecure ergibt sich erstmals die Möglichkeit, auch Spritzteile eindeutig als Original des Anbieters oder als eine auf den ersten Blick identisch aussehende Fälschung zu identifizieren. Der Kunststoff wird dazu mit einer winzigen Menge des Markers dotiert. Dieser ist bis zu 2.000 Grad Celsius hitzebeständig, verändert die Eigenschaften des Materials nicht, ist völlig ungiftig sowie unlöslich. Die Marker können mit einer Codierung versehen werden, die zum Beispiel das Herstellungsjahr oder die Chargennummer enthält. Diese Codierung kann mit einem Röntgen-Fluoreszenz-Spektroskop zerstörungsfrei ausgelesen werden. Entscheidende Vorteile bringen die Materialmarker von Polysecure, wenn z. B. nach Sach- oder Personenschäden Haftungsfragen für Produkte auftreten, die möglicherweise nicht aus der eigenen Fertigung stammen.
Polysecure wird zusammen mit WMV-Robotics anhand der Demoteile von Arburg seine Markertechnologien und deren Erkennung hautnah auf der Motek demonstrieren. Da die Markerpulver von Polysecure in viele Materialien eingemischt werden können, ist das also auch bei der Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe problemlos möglich.
Als Demonstrationsteile für die Motek-Konfiguration stellt Arburg Einkaufswagenchips aus markiertem und unmarkiertem Kunststoff zur Verfügung. Am Motek-Gemeinschaftsstand von Polysecure und WMV-Robotics in Halle 7, Nr. 7110, wird der Brandproof-Roboter von Polysecure die Chips mit hoher Geschwindigkeit anhand des Markers sehr anschaulich und fehlerfrei sortieren: Die Originale nach rechts, die Plagiate nach links!
Mit diesem weltweit ersten Authentifizierungs-Roboter wird das Erkennen und Differenzieren von Originalen und Fälschungen wieder ein Stück einfacher, wobei die Fehlerrate praktisch gleich Null ist und nicht nur Teile ohne Markierung, sondern auch mit falschen Markern eindeutig erkannt werden. Der Sechs-Achs-Roboter mit Pneumatiksauger führt die Teile aus einem Sammelsystem einem optischen Detektor zu, der das charakteristische Fluoreszieren des Markers im Teil erkennt. Danach werden die eindeutigen Originale einem entsprechenden Sammelbehälter zugeführt und die nicht autorisierten Kopien ausselektiert. Die Taktzeit liegt zwischen einer und vier Sekunden pro Spritzteil. Diese Lösung bietet sich vor allem für den Bereich Qualitätssicherung in der Serienfertigung durch eine entsprechende Produktkontrolle vor dem Einbau und im Bereich Logistik (Lieferung und Verteilung) an.
Bild Polysecure: Mit dem Authentifizierungs-Roboter „Brandproof“ von Polysecure wird das Erkennen und Differenzieren von Originalen und Fälschungen automatisierbar. Nicht nur Teile ohne Markierung, sondern auch mit falschen Markern sind eindeutig erkennbar.
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