02.11.2023 – Kategorie: Fertigung & Prototyping

Multimaterial-3D-Druck: Schaeffler erweitert Expertise in der additiven Fertigung

Multimaterial-3D-Druck: Schaeffler kauft Aerosint SA von Desktop MetalQuelle: Schaeffler

Schaeffler erwirbt die Aerosint SA vom US-3D-Druck-Spezialisten Desktop Metal.

  • Schaeffler kauft Aerosint SA vom US-Unternehmen Desktop Metal und will somit seine Marktposition im Bereich additiver Fertigungstechnologien verbessern.
  • „Schaeffler Aerosint SA“ wird in die Schaeffler Gruppe als neuer Standort von Schaeffler Special Machinery integriert.
  • Innovative Beschichtungstechnologie durch pulverbettbasiertes Laserschmelzen macht additive Fertigung wirtschaftlich.
  • Aerosint SA bietet erste industrielle Lösung für simultanen Multimaterial-3D-Druck.

Der Antriebsspezialist Schaeffler stärkt das Know-how im Bereich additiver Fertigungstechnologien. Denn das Unternehmen erwirbt das belgische Start-up Aerosint SA von Desktop Metal, einem US-amerikanischen Hersteller von 3D-Drucksystemen. Über die Details der Transaktion haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Additive Fertigung ermöglicht eine einfachere Herstellung geometrisch komplexer Bauteile im Vergleich zu konventionellen Verfahren. Diese Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0 macht die Produktion zum Beispiel durch geringeren Werkstoffverbrauch, umweltfreundlichere Materialoptionen oder energieeffizientere Herstellung nachhaltiger. Unter der Firmierung „Schaeffler Aerosint SA“ wird das Start-up als neuer Standort von Schaeffler Special Machinery dann in die Schaeffler Gruppe integriert.

Industrielle Lösung für den simultanen Multimaterial-3D-Druck

Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG, sagt: „Schaeffler Aerosint SA bietet die erste industrielle Lösung für simultanen Multimaterialdruck. Diese Expertise in Kombination mit unserer hohen Industrialisierungskompetenz und jahrzehntelangem Know-how im Bereich innovativer Fertigungstechnologien wird uns einen entscheidenden Marktvorteil eröffnen. Die Akquise ist ein wichtiger Schritt hin zur industriellen Nutzung metallbasierter, additiver Fertigungsverfahren im Bereich Industrie 4.0.“

Additive Fertigung für neue Werkstoffkombinationen

Durch additive Fertigung lassen sich Bauteile wie Werkzeuge, Prototypen oder Kleinserien innovativer, effizienter sowie nachhaltiger herstellen. Die patentierte „Selective Powder Deposition“(SPD)-Technologie von Aerosint ermöglicht das Auflegen homogener Schichten aus mehreren nebeneinander angeordneten Materialbereichen. Der selektive Auftrag verschiedener Pulver bringt somit das richtige Material in der benötigten Menge an die gewünschte Stelle. Sogenannte „Recoater“ halten mehrere Materialpulver separat bereit. Ähnlich einem Schlitten bei Bürodruckern appliziert dieser 3D-Bauteile in bis zu 300 μm großen Pulverpixeln.

Die bereits am Markt verfügbare SPD-Technologie lässt sich auf additive Fertigungsverfahren wie zum Beispiel Laser Powder Bed Fusion und Binder Jetting oder auch indirekte Verfahren anwenden. Schaeffler Special Machinery wird diese in seinem ab 2024 erhältlichen System für Multimaterial-3D-Druck einsetzen. „Mit Integration dieser Zukunftstechnologie kann Schaeffler Special Machinery als Partner für Produktionsexzellenz seinen Kunden ein noch diversifizierteres Anlagenportfolio anbieten, insbesondere für die Bereiche Industrie 4.0 und Medizintechnik“, erläutert Bernd Wollenick, Leiter Schaeffler Special Machinery.

Weiteres Geschäftspotenzial

Das 2016 gegründete Unternehmen Aerosint mit 19 Mitarbeitenden hat seinen Sitz in Herstal, Belgien. Desktop Metal erwarb Aerosint im Jahr 2021. Laut Ric Fulop, Gründer und CEO von Desktop Metal, ließe sich die Technologie von Aerosint mit laserbasierten Systemen schon binnen kurzer Zeit kommerzialisieren. Dabei könne Schaeffler die Technologie unmittelbar anwenden. „Mit Schaeffler haben wir einen internationalen Partner mit hoher Technologieexpertise und einer klaren Roadmap zur Kommerzialisierung der SPD-Technologie mit laserbasierten Systemen gefunden. Wir werden unsere gemeinsame Arbeit an den Nutzungsmöglichkeiten dieser Technologie in den Binder-Jetting-Systemen von Desktop Metal auch weiterhin fortsetzen.“

Schaeffler und Desktop Metal werden zudem auch künftig weiter im Bereich Multimaterial-Lösungen zusammenarbeiten, beispielsweise bei werkzeuglosen Fertigungstechnologien.

Bild: Die Recoater-Technologie von Schaeffler Aerosint SA bietet Geschäftspotenzial für Schaeffler Special Machinery und erweitert zudem die Technologie-Expertise von Schaeffler im Bereich additive Fertigung. Foto: Schaeffler

Weitere Informationen: https://www.schaeffler.de/de/ und https://aerosint.com/

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