12.09.2023 – Kategorie: Fertigung
Nachbearbeitung im 3D-Druck: Vielseitig wie ein Schweizer Taschenmesser
Für die Nachbearbeitung von 3D-Druckerzeugnissen aus Metall und Kunststoff hat Sauber Technologies mehrere Anlagen von AM Solutions im Einsatz.
- Bereits seit 2021 besteht zwischen Sauber Technologies und AM Solutions – 3D post processing technology eine intensive Technologiepartnerschaft.
- Für die Nachbearbeitung von 3D-Druckerzeugnissen aus Metall und Kunststoff hat das Unternehmen mehrere Anlagen im Einsatz.
- Diese wurden speziell auf die Anforderungen bei Sauber Technologies angepasst und bieten hohe Effizienz.
Sauber Technologies ist bekannt durch hochwertige 3D-Druck Lösungen für die Formel 1 und zahlreiche weitere Branchen. Das Unternehmen arbeitet bereits seit einigen Jahren erfolgreich mit AM Solutions – 3D post processing technology zusammen. Für die Nachbearbeitung von 3D-Druckerzeugnissen im SLS-Verfahren aus dem Material HiPAC hat das Unternehmen zum Beispiel seit einem Jahr auch eine S1-Anlage in Betrieb. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie die zwei Prozessschritte Reinigen und Oberflächenfinish in nur einer Anlage unter Verwendung von nur einem Strahlmedium abbildet.
„Die S1 ist für uns wie ein Schweizer Taschenmesser, denn sie bündelt so viele Funktionen“, berichtet Vitor Sousa, Teamleader Additive Manufacturing Plastic bei Sauber Technologies AG. „Während wir früher alle Teile manuell nachbearbeiten und strahlen mussten, müssen wir die Teile heute nur noch herausnehmen und kurz kontrollieren. Bei einer durchschnittlichen Beladung von 20 Stück sparen wir hier mindestens zwei Stunden wertvolle Arbeitszeit pro Durchgang.“ Die S1 arbeitet dabei sehr gründlich und schonend. Selbst komplexeste Geometrien und filigrane Konstruktionen werden sauber bearbeitet und ein stets reproduzierbares, hochwertiges Ergebnis erzielt.
Nachbearbeitung: Polystyrol bringt zahlreiche Vorteile
Als Strahlmittel wird auf der S1 Polystyrol eingesetzt. „Wir haben vorher mit Glasperlen gestrahlt. Diese waren zwar in der Anschaffung günstiger, hatten aber eine wesentlich geringere Lebenszeit“, erklärt Sousa. „Wir können das Polystyrol 15mal länger verwenden und senken damit natürlich deutlich die Betriebskosten. Und der Bonus: Wir erhalten gleich im ersten Durchgang schönere und glänzende Oberflächen. Auch müssen wir keinen Wechsel des Strahlmittels für die Prozessschritte Reinigen und Oberflächenfinish vornehmen oder eine Kontamination bei der Nutzung zweier verschiedener Strahlmittel in einer Anlage fürchten.“
Die Langlebigkeit des verwendeten Stahlmittels wird durch das ausgeklügelte Strahlmittelaufbereitungssystem der S1 sichergestellt. Hierbei sind die Filter, der Zyklon und das Strahlmittelsieb optimal aufeinander abgestimmt und trennen das Strahlmittel zuverlässig vom Pulver. Auf diese Weise entsteht auch wesentlich weniger Abfall und die Bearbeitung wird deutlich nachhaltiger. Zudem punktet das Strahlmittel Polystyrol auch bei der Wartung. Denn es trägt zu einer noch längeren Lebensdauer der verschleißrelevanten Anlagenteile bei und reduziert damit Folgekosten.
Spezielle Lösung für den Kunden
„Nachdem unsere Platzverhältnisse in der Produktion sehr beengt sind und die S1 in ihrer eigentlichen Größe nicht gepasst hätte, benötigten wir eine spezielle Lösung“, erläutert Sousa. AM Solutions – 3D post processing technology entwickelte daraufhin eine Anlage, die diese Herausforderung mit einem mobilen Filter perfekt meisterte. Diese Flexibilität ist deshalb möglich, da das Unternehmen die Anlagen selbst entwickelt und am Standort in Untermerzbach selbst produziert. Somit entstand auch noch eine weitere kundenspezifische Lösung für Sauber Technologies: eine weitere, platzbedingte Sonderform der S1 als zusätzliche Strahllösung für klassisch weißes SLS-Material. Daher lässt sich ein Verfärben der Bauteile aufgrund der Bearbeitung des schwarzen HiPAC-Materials in einer Anlage vermeiden.
und unter Verwendung von nur einem Strahlmedium perfekt bearbeitet –
stets reproduzierbar und mit Zeitersparnis. Bild: Rösler Oberflächentechnik GmbH
Keine Nachbearbeitung von der Stange
„Mit AM Solutions haben wir hier einen Partner an der Seite, der nicht nur Lösungen von der Stange anbietet, sondern unsere Anforderungen perfekt versteht und immer wieder individuelle Lösungen findet“, so Sousa. Weitere Entwicklungen im Rahmen der erfolgreichen Technologiepartnerschaft der beiden Unternehmen sind bereits in der Pipeline.
Bild oben: Vitor Sousa, Teamleader Additive Manufacturing Plastic bei Sauber Technologies AG. „Mit AM Solutions haben wir hier einen Partner an der Seite, der nicht nur Lösungen von der Stange anbietet, sondern unsere Anforderungen perfekt versteht und immer wieder individuelle Lösungen findet.“ Bild: Sauber Technologies AG
Weitere Informationen unter: https://www.solutions-for-am.com/de und https://www.sauber-group.com/de/motorsport/formel-1/
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