17.05.2023 – Kategorie: Konstruktion & Engineering

Nachhaltiges Produktdesign: Eine Gratwanderung zwischen Kosten, Qualität und Regulatorik

ProduktdesignQuelle: Gorodenkoff/stock.adobe.com

Nachhaltiges Produktdesign: So lassen sich umweltrelevante Faktoren frühzeitig im Produktentwicklungsprozess umfassend bewerten.

  • Um das eigene Unternehmen möglichst umweltfreundlich auszurichten, gilt es, die Nachhaltigkeit schon im Produktdesign zu berücksichtigen.
  • Denn laut EU Science Hub and Joint Research Centre werden 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts bereits während des Designs festgelegt.
  • Gleichzeitig ist fast ein Drittel der Verbraucher in Deutschland bereit, bis zu 18 Prozent mehr für nachhaltige Produkte zu bezahlen.
  • Wieso spielt Nachhaltigkeit im Produktdesign also noch keine größere Rolle?

Produktdesigner haben selten die Expertise zum Thema Nachhaltigkeit oder den Zugang zu den benötigten Daten, um die Nachhaltigkeit eines Produkts und mögliche Verbesserungen allumfassend zu bewerten. Damit nachhaltige Produkte schnell und kosteneffizient entstehen können, sollten Produktingenieure wissen, wie sich ihr Produktdesign auf die Umwelt auswirkt, und Daten zu Regulatorik, Kosten, Sicherheit und weiteren Faktoren berücksichtigen. Das setzt einen multikriteriellen Ansatz voraus, der alle essenziellen Kriterien zur Produktbewertung miteinbezieht.

Wie sich das Produktdesign umfassend bewerten lässt

Die Lebenszyklusanalyse (LCA) ist ein gängiger Ansatz, um die Gesamtauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung zu messen. Bis zu 80 Prozent der Emissionen produzierender Unternehmen entstehen innerhalb der Lieferkette. Daher müssen sich Organisationen auf Technologien konzentrieren, die die Umweltauswirkungen ihrer gesamten Lieferkette messen können. Je nachgelagerter und komplexer die Produkte sind, desto größer sind die Auswirkungen in der Lieferkette. Doch es geht nicht nur um die Lieferkette. Denn bei energieintensiven Produkten wie Automobilen und Elektronik entsteht der größte Teil der Auswirkungen bei der Nutzung. Daher ist ein Einblick über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg der Schlüssel zur Identifizierung und Verringerung der Umweltauswirkungen.

Lebenszyklusanalyse muss früher im Entwicklungsprozess beginnen

Oftmals findet die Lebenszyklusanalyse erst dann statt, wenn Produkte bereits auf dem Markt sind. Für eine nachhaltige Produktentwicklung müsste man allerdings deutlich früher ansetzen. Produktentwickler müssen schon während des Designprozesses in der Lage sein, ihre Designs auf Nachhaltigkeitskriterien und weitere Faktoren hin zu bewerten. Somit zeichnet sich bereits in der Designphase ab, welche Auswirkungen eine bestimmte Entwurfsentscheidung nach sich ziehen würde.

Wie das aussehen kann, zeigt Makersite in Zusammenarbeit mit Autodesk, dem führenden Anbieter von 3D-Designsoftware. Mit dem Makersite-Add-on können Nutzer der Autodesk Fusion 360 Software bereits während des Designprozesses Daten zu den Umweltauswirkungen und Kosten ihrer Design-Iterationen einsehen.

Umweltdaten direkt in der Designsoftware

Mit dem Plug-in von Makersite können Produktdesigner die Umwelt- und Kostenauswirkungen ihrer Entwürfe auf Knopfdruck berechnen. Mit Zugang zu mehr als 300 Materialien und den dazugehörigen Kosten und Nachhaltigkeitsinformationen sind Produktdesigner nicht mehr auf Experten oder Beratungsfirmen angewiesen, um nachhaltige Produkte zu entwerfen. Stattdessen können Unternehmen mit eigenen Materialstämmen und Beschaffungsdaten auf Nachhaltigkeitsziele hinarbeiten. Die Integration ermöglicht nachhaltigere Entwürfe, vermeidet Doppelarbeit und verkürzt die Markteinführungszeit.

„Ökodesign ist nur möglich, wenn die Designer über Daten zur Nachhaltigkeit ihres Produkts und zu dessen Regulatorik, Kosten, Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitskriterien verfügen. Durch die Integration unserer Daten, KI und Berechnungsmodule in Fusion 360 erhalten Produktdesigner klare und umsetzbare Erkenntnisse, um zu entscheiden, wie sie ihre Designs nachhaltiger gestalten können.“

Neil D’Souza, CEO und Gründer von Makersite

Weitere Informationen: https://makersite.io/

Erfahren Sie hier mehr über ein Projekt zur digitalen Entwicklung nachhaltiger Elektroantriebe.

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