11.02.2021 – Kategorie: Hardware & IT
PDM-Software: Worauf Unternehmen achten sollten
Die Pollrich GmbH kann auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Das Unternehmen ist führend im Bereich schwere Industrieradialventilatoren. Bei der Zusammenlegung zweier Standorte kam es zu einem Zusammenschluss der strategischen Software-Bereiche ERP, CAD und PDM. Die Entscheidung fiel auf Phoenix/PDM von Orcon.
PDM-Software im Einsatz: Pollrich Ventilatoren sind Spezialprodukte, die ihre ganze Stärke immer dann zeigen, wenn extreme Bedingungen vorliegen. Korrosive, toxische oder stark abrasive Abluft oder Abgase können den Radialventilatoren ebenso wenig anhaben, wie extreme Temperaturen oder explosionskritische Umgebungen.
Welche PDM-Software hat das größte Zukunftspotenzial?
Die Kunden kommen meist aus Großbereichen wie Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen, der Stahl- und Papierindustrie, der Trocknungstechnik, dem Anlagen- und Maschinenbau sowie der chemischen Industrie. Sie profitieren von der zuverlässigen Leistung der Ventilatoren bei optimalem Wirkungsgrad mit minimalem Energiebedarf.
Die Bandbreite an spezifischen Anforderungen verlangt eine individuelle Auslegung und projektspezifisches Vorgehen. Das Zusammenspiel von Vertrieb, Konstruktion, Einkauf, Fertigung und Service entscheidet über einen erfolgreichen und effizienten Projektverlauf, möglichst ohne Fehlerquellen. Mit der organisatorischen Zusammenlegung der Standorte Siegen und Mönchengladbach entstand der Wunsch nach mehr Synergien durch einheitliche Systeme. Eine große Aufgabe, denn die Systemlandschaft war unterschiedlich, und es kam zur Abwägung, welche Lösung für die Gruppe das größte Zukunftspotenzial besitzt.
Durchgängiges PDM gesucht
Im ERP-Umfeld entschloss man sich für syslog. Auf der technischen Seite existierte in Siegen im CAD-Bereich die 3D-Lösung Inventor mit AutoCAD 2D und Vault für das Produktdatenmanagement. In Mönchengladbach setzte man 2D mit ME10 und Phoenix/PDM als reine Zeichnungsverwaltung ein. Darüber hinaus gab es ein sehr spezifisches Produktauslegungsprogramm namens Arovent von der ABi GmbH & Co. KG.
Projektleiter Nicolaos Chatzimichail erinnert sich noch gut an die Entscheidung: „Es war ganz klar, dass wir alle ein leistungsfähiges 3D-CAD-System benötigen und ein echtes PDM-System, das unsere Projektsituation widerspiegelt und die Prozessqualität im gesamten Durchlauf erhöht. Mit Orcon und Phoenix/PDM hatten wir gute Erfahrungen gemacht in puncto Flexibilität und Anpassung. Nach eingehender Untersuchung mit dem Augenmerk auf Performance, Kosten und Gesamtleistung fiel die Entscheidung für Inventor als 3D-CAD-System in Verbindung mit Phoenix/PDM und Arovent als Auslegungsprogramm. Orcon hat uns einen überzeugenden Weg aufgezeigt, wie die technische Seite und die kaufmännische Seite mit Anbindung an das ERP, den Durchlaufprozess von der Konstruktion bis in die Fertigung, verbessert und beschleunigt.“
ERP-Anbindung und Auftragsdokumente
Jeder Industrieventilator ist spezifisch. David Kabjoll ist Konstrukteur bei Pollrich und verantwortlich für die Themen CAD und PDM. Er weiß um die Besonderheiten: „Jedes Projekt ist individuell und wird begleitet von auftragsbezogenen Dokumenten. Es sind eben nicht nur die reinen Modelldaten aus dem CAD, die es zu organisieren gilt. Hinzu kommt die Notwendigkeit der Anbindung an das ERP-System mit automatischer Verwaltung von Stücklisten im PDM und Übergabe an das ERP. Beides, Verwaltung von auftragsbezogenen Dokumenten und Anbindung an das ERP, hat Phoenix/PDM im Portfolio.“
Verteilte Standorte und Homeoffice
Ein weiterer Vorteil der PDM-Software Phoenix/PDM ist die problemlose Zusammenarbeit über mehrere Standorte hinweg. Die Vereinheitlichung der Arbeitsweise an den Standorten Mönchengladbach und Siegen kam mit Phoenix/PDM: „Die Beschäftigten in Siegen und Mönchengladbach hatten jeweils ihre eigene Ordnerstruktur für Auftragsdokumente. Es war teilweise schwer nachzuvollziehen, wo Dokumente zu finden waren. Mit Phoenix/PDM haben wir jetzt ein zentrales Verwaltungssystem und mit dem Phoenix/DFS, dem Distributed File Server, eine automatische Synchronisation zwischen den Standorten“, freut sich Projektleiter Chatzimichail.
Dieser zentrale Zugriff mit klarer Rechtevergabe erwies sich in der Coronakrise als besonders wertvoll. „Nahezu alle Konstrukteure arbeiten vom Homeoffice über VPN wie gewohnt weiter. Die Umstellung verlief mit Phoenix/PDM völlig problemlos, für uns war das in dieser Situation essenziell.“
Klare Rechtevergabe in der PDM-Software
Jetzt bewährte sich auch das ausgeprägte Rechtesystem, mit dem man in Phoenix/PDM definieren kann, wer welche Funktionen nutzen und wer welche Dokumente bearbeiten darf.
David Kabjoll nennt Beispiele: „Bei uns in der Konstruktion gilt das Vier-Augen-Prinzip. Das heißt, keiner darf seine eigenen Zeichnungen und Modelle selbst freigeben. Die Freigabe erfolgt nach der Prüfung durch einen Kollegen. Dies ist in Phoenix/PDM geregelt. Ebenso, dass bestimmte Dokumente nur von bestimmten Abteilungen bearbeitet werden dürfen, Lieferumfangsbeschreibung beispielsweise nur von den Abteilungen Auftragsabwicklung und Vertrieb. Die Konstruktion darf diese Dokumente nur sehen, aber nicht ändern. Unsere Prozessqualität hat sich dadurch deutlich verbessert, und Fehlerquellen werden systematisch vermieden.“
Zusammenspiel der Systeme
Die Einbindung des Auslegungsprogramms Arovent vollzog sich ähnlich problemlos. Wie gut das Zusammenspiel zwischen CAD, PLM, ERP und Konfigurator jetzt läuft, zeigt ein typischer Projektdurchlauf, wie Konstrukteur Kabjoll ihn schildert: „Der Vertrieb legt einen Auftrag im ERP an. Per Knopfdruck in Phoenix/PDM ziehen wir uns diesen Auftrag. Parallel dazu wird der zu konstruierende Ventilator im Konfigurator ausgelegt. Dieser Datensatz wird als XML-File nach Phoenix/PDM übertragen. Der Phoenix/PDM-Kopierassistent kopiert sich einen Vorlagenventilator und stößt einen Vorgang an, zur Übertragung der gesamten Parameter in jede IAM- und IPT-Datei, sodass sie als iProperties vorhanden sind. Beginnend mit der Hauptbaugruppe wird nun alles mithilfe eines Multi-Bodys sukzessive abgearbeitet. Die iLogic-Programmierung erlaubt die automatische Erstellung des Modells im Hintergrund, welches wiederum von in Phoenix/PDM gespeichert und verwaltet wird.“
Kabjoll erklärt weiter: „Der Konstrukteur braucht keine händischen Eingaben mehr machen. Wir erreichen dadurch eine Zeiteinsparung von mindestens 20 bis 30 Prozent. Die Stücklisten und Sachmerkmale werden von Phoenix/PDM an das ERP-System übergeben und abgeglichen, um die hinterlegten Artikel auch wieder finden zu können. Dies ist notwendig, weil wir aufgrund der kundenorientierten Sonderlösungen keine vorkonstruierten Standards haben.“
Prozesskette in der PDM-Software abgebildet
Darüber hinaus erstellt Phoenix/PDM automatisch Neutralformate, der Plotspooler Phoenix/SPOOL ermöglicht das Ausdrucken aller zugehörigen Zeichnungen und die MS-Office-Schnittstellen Phoenix/OFFICE und Phoenix/OUTLOOK hinterlegen alle E-Mails und Begleitdokumente zuverlässig und transparent zu jedem Projekt. Demnächst erhält die Fertigung Phoenix/PDM-Viewing-Arbeitsplätze, an denen Modelle betrachtet und Maße kontrolliert werden können.
Projektleiter Nicolaos Chatzimichail resümiert: „Wir haben inzwischen über 60 Phoenix/PDM-Lizenzen im Einsatz, die sich über Konstruktion, Vertrieb, Arbeitsvorbereitung und den Service erstrecken. Zukünftig werden wir Phoenix/PDM sogar für unser Wissensmanagement nutzen, um Video-Tutorials für neue Mitarbeiter zu hinterlegen. Mit Phoenix/PDM haben wir also deutlich mehr gewonnen als ein reines PDM-System.“
Von Thomas Löffler.
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