Liebe Leser,
der deutsche Maschinenbau steht nach dem Krisenjahr 2009 wieder hervor–ragend da und kann auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind gut gefüllt und die Produktion ist häufig ausgelastet. Aber mit Selbstzufriedenheit auf die aktuelle Situation zu reagieren, wäre fatal. Vielmehr gilt es jetzt, nach vorne zu blicken und die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen, damit die Unternehmen gut für die kommenden Herausforderungen gerüstet sind. Wie diese aussehen, zeigt beispielsweise die aktuelle Studie „Maschinenbau 2015“ von Oliver Wyman. Danach wird man sich vom klassischen Konjunkturzyklus verabschieden müssen. Künftig müssen sich die Unternehmen auf kürzere Zyklen mit weitaus stärkeren Marktschwankungen als in der Vergangenheit einstellen. Als Ursache gelten die stärker vernetzten Märkte und insbesondere die zunehmenden Wechselkursverwerfungen, die extremen Rohstoffpreisschwankungen und die hohe Verschuldung einiger EU-Länder.
Außerdem werden die Anforderungen der Kunden zunehmend heterogener. In der Vergangenheit haben viele deutsche Maschinen- und Anlagenbauer vor allem in den Märkten USA, Japan und Europa agiert, die sich in ihren Ansprüchen in punkto Technik und Qualität nicht grundsätzlich unterscheiden. Jetzt müssen sich die Unternehmen aber auf das starke Wachstum der Schwellenländer – mit China als Spitzenreiter – einstellen. Wer in diesen Märkten erfolgreich sein will, braucht geeignete Produkte für den lokalen Markt. Gefordert werden technisch einfachere Maschinen mit geringerem Automatisierungsgrad zu einem deutlich günstigeren Preis.
Aber die größte Herausforderung für unsere Maschinen- und Anlagenbauer dürfte der starke Gegenwind aus China sein. Die Unternehmen aus dem Reich der Mitte haben zuletzt massiv zugelegt. Hält dieser Trend an, dürften die chinesischen Wettbewerber in den kommenden fünf Jahren auf einem etwa vergleichbaren Level mit unseren heimischen Unternehmen liegen.
Die Situation zeigt deutliche Parallelen zum Wettbewerb mit japanischen Maschinen- und Anlagenbauern in den 1980er- Jahren. Die Japaner stachen damals zuerst die amerikanischen Wettbewerber aus und eroberten dann in einigen Marktsegmenten große Teile des Weltmarkts. Im Wettbewerb mit China kommt allerdings eine zusätzliche Komponente hinzu. Denn chinesische Betriebe streben Firmenkäufe an, durch die westliche Unternehmen künftig auch in ihren Stammmärkten gefährdet sein könnten. Die Chinesen werden versuchen, Einfluss zu nehmen, zum Beispiel durch den Ankauf von Schulden oder den Erwerb von Minderheitsbeteiligungen, denn schließlich sind ihre Kassen gut gefüllt.
Deshalb müssen sich unsere Unternehmen jetzt mit den richtigen Strategien schlagkräftig aufstellen. Nur so lässt sich unsere erfolgreiche Position am Weltmarkt auch weiterhin sichern.
Ihr
Rainer Trummer, Chefredakteur
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