29.06.2023 – Kategorie: Fertigung & Prototyping
Prozesseffizienz in der Produktkonfiguration: Der Weg zum glücklichen Kunden
Viele Anwendungsszenarien von Werkzeugen oder Vorprodukten weisen individuelle Besonderheiten auf und so überrascht es kaum, dass die Frage nach einer speziellen Konfiguration für ein Basisprodukt zum Alltag in Arbeitsvorbereitung und Fertigung gehört. Dafür haben viele Unternehmen Produktkonfiguratoren etabliert.
Der Einsatz von Produktkonfiguratoren vereinfacht es für Kaufinteressenten, schnell und bequem die benötigten Merkmale auszuwählen und als Basis für die individualisierte Massenfertigung der gesuchten Lösung zugrunde zu legen. Handelsübliche Konfiguratoren basieren auf klassischen CPQ-Systemen (Configure, Price und Quote), bei denen eine direkte Weiterleitung der Konfigurationsanfrage und der Daten an die Konstruktionsabteilung entfällt. Stattdessen erreichen Anfragen die Vertriebsmitarbeiter, die nötigenfalls mündlich oder via E-Mail und Fax mit den Konstrukteuren kommunizieren – erwiesenermaßen ein zeitaufwendiger und fehleranfälliger Ablauf. Ein Ausbau der CPQ-Lösung käme der Prozesseffizienz zugute.
Prozesseffizienz: Optimierter Datenaustausch und automatisierte Prozesse
Die gesuchte Erweiterung bieten CPQE-Systeme (Configure, Price, Quote und Engineering), bei denen der Produktkonfigurator an das CAD-System der Konstruktionsabteilung angebunden wird. Dadurch wird der Umweg über den Vertrieb überbrückt und die Daten erreichen die Konstrukteure auf direktem Weg. Durch CAD-Automation lassen sich die Angebotserstellung signifikant beschleunigen und Spezialwünsche effizient realisieren – klarer Vorteil für Käufer und Anbieter gleichermaßen. Zusätzlich liefern die Daten aus dem CAD-System eine Basis, um das Lösungsangebot mithilfe von 3D-Visualisierung noch anschaulicher zu gestalten und allen am Prozess beteiligten Stellen über das ERP-System zur Verfügung zu stellen.
Vorteile für Customer Experience und Usability
Von der Automatisierung der Prozesskette bis zum Versand fertiger individualisierter Produkte durch den CPQE-Einsatz profitieren das Geschäftsmodell des einsetzenden Unternehmens und seine Belegschaft. Denn durch die Lösung gewinnen Mitarbeiter wertvolle Zeit für komplexe Aufgaben, während das System verstärkt Routineaufgaben übernimmt. Gerade im Fall saisonaler Nachfragespitzen werden betriebliche Abläufe somit entscheidend verschlankt und die Konversionsrate von Angeboten hin zu umsatzwirksamen Aufträgen gesteigert.
Darüber hinaus rücken Anbieter deutlich näher an ihre Kunden, wenn sie deren Anfragen zu Preis und Verfügbarkeit eines individualisierten Produkts unmittelbar durch ein automatisch erstelltes Angebot beantworten – ein wertvoller Beitrag zur Kundenbindung. Hier kommen Anbieter dem wachsenden Anspruch der jungen Generation technischer Fachkräfte entgegen, schnelle Rückmeldungen zu erhalten. Für die Investition in eine moderne CPQE-Lösung spricht zudem die kurze Amortisationszeit infolge erzielbarer Ertragszuwächse und höherer Margen. Es gilt: Je genauer ein Produkt den Kundenvorgaben entspricht, desto eher ist der Käufer bereit, einen höheren Preis dafür zu entrichten.
Neben operativen Vorteilen für die konkrete Auftragsabwicklung unterstützen die gesammelten Daten eines Produktkonfigurators den Anbieter bei der Auswertung seines Angebots. Ohne großen Aufwand lässt sich etwa ermitteln, welche Merkmale nie ausgewählt werden und wo der Bedarf besonders groß ist – ein Informationspool zur Optimierung des Produktportfolios. Hinzu kommt, dass das gesamte Know-how zu allen Details und Varianten auch bei Wechseln innerhalb der Belegschaft zentral im Unternehmen verfügbar bleibt.
Maßnahmen auf die Bedürfnisse der Kunden ausrichten
Was Kunden wünschen, sollte idealerweise immer die dringlichste Maßgabe bei der Einführung eines Produktkonfigurators bilden. Denn daraus lassen sich das Design und der Funktionsumfang der gesuchten Lösung ableiten. Beachtet werden muss ferner, dass geeignete Schnittstellen den Datenaustausch über Systemgrenzen gewährleisten und in einem Regelwerk festgelegt wird, welche Merkmale sich miteinander kombinieren lassen.
Unternehmen, die sich für eine leistungsfähige CPQE-Lösung entscheiden, sind gut beraten, einen erfahrenen Anbieter mit umfassender Beratungskompetenz auszuwählen. Denn qualifizierte Unterstützung bei der Entwicklung des Layouts und der Definition des Regelwerks zahlt sich anschließend im Praxiseinsatz bei der Prozesseffizienz aus. Völlig unberührt davon bleibt die Souveränität des Unternehmens in puncto Aufbau, Design und Funktionsumfang des Systems der Wahl.
Prozesseffizienz: Weichen für Mehrwert stellen
Durch einen Produktkonfigurator mit CPQE-System wappnen sich produzierende Unternehmen für die Zukunft. Prozesse bei der Produktion, die viel Mühen beansprucht haben, werden effizient gebündelt und (teil-)automatisiert, damit sich Ingenieure auf wichtigere Aufgaben fokussieren können. Besonders das Zusammenführen der Daten direkt nach der Anfrage hilft, auch Angebote für Kunden schneller abzugeben und schneller zu bearbeiten.
Von Falk von Rötel.
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