26.04.2023 – Kategorie: Hardware & IT

Robotereinsatz in der Fertigung: So gelingt die einfache Implementierung

RobotereinsatzQuelle: DataCAD Software & Service GmbH

RoboDK ist das universelle Offline-Programmiersystem für Roboter. Es bietet bereits eine Vielzahl von Schnittstellen zu CAD-/CAM-Systemen und unterstützt mehr als 600 Robotertypen von über 50 Herstellern. RoboDK und BobCAD-CAM haben nun ihre Partnerschaft vertieft und ein neues Plugin zur Kopplung von CAM und Roboter-Offline-Programmierung entwickelt.

Das neue Plugin ist verfügbar für BobCAD-CAM V35, BobCAM für SolidWorks V10 oder BobCAM für Rhinoceros V2. Es macht den Robotereinsatz für die spanende Fertigung leichter zugänglich und läutet für viele Unternehmen eine ganz neue Ära der flexiblen Bearbeitung ein. Zudem ist es ein ideales Duo für unterschiedliche Bearbeitungen wie Bohren, Fräsen, Schleifen, Polieren usw.

Robotereinsatz: Vielfältige Möglichkeiten

Roboter werden nicht nur in der Metallbearbeitung eingesetzt, sondern leisten auch gute Dienste bei der Verarbeitung von Stein, Holz, Kunststoffen oder Aluminium. Aber auch harte Materialien wie Stahl oder Nickelbasislegierungen lassen sich bearbeiten. Industrieroboter sind um zusätzliche Linearachsen oder den Schwenk-Rundtisch erweiterbar und auch für Lasereinsätze und das Wasserstrahlschneiden einsetzbar.

Skulptur in BobCAD-CAM mit Werkzeugweg. Bild: DataCAD Software & Service GmbH

Bearbeitung großer Arbeitsräume

Für das Fräsen der Aluminiumgehäuse von Flugzeugflügeln werden riesige, speziell angefertigte CNC-Großportalmaschinen benötigt. Für multinationale Konzerne der Luft- und Raumfahrt ist es sinnvoll, in solche extrem hochpreisige Maschinen zu investieren. Die Kosten und die benötigte Stellfläche sind jedoch für viele kleinere Unternehmen restriktiv.

Jeremy Brouillard von RoboDK sagt: „Wer größeren Arbeitsraum benötigt, der Preis einer kundenspezifischen CNC aber nicht zu rechtfertigen ist, kann sich für die Roboterbearbeitung entscheiden. Hier lässt sich ein riesiger Arbeitsbereich schaffen, wenn man dem Roboter eine Linearachse hinzufügt – und das zu einem Bruchteil des Preises im Vergleich zu einer herkömmlichen CNC-Maschine der gleichen Größe.“

Kostengünstige Lösung für den Robotereinsatz

Die Roboterbearbeitung ist eine zunehmend attraktive Anwendung für Unternehmen. Dabei wird anstelle einer herkömmlichen CNC-Maschine ein Roboter zum Fräsen der Bearbeitungswege eingesetzt. Das Plugin schafft die Brücke für Zerspaner zu dieser neuen flexiblen Form der Bearbeitung. Die CAM-Software liefert Bearbeitungseigenschaften wie die Positionen der Punkte, die richtige Drehzahl für die Spindel und die geeignete Vorschubgeschwindigkeit für das Werkzeug. Das Plugin und RoboDK übersetzen diese dann in Bewegungen des Roboters.

Manche Zerspaner sind noch unsicher bei der Bearbeitung mit Robotern. Herkömmliche CNC-Maschinen sind sehr verwindungssteif, hochgenau und gut in der Bearbeitung sehr harter Metalle. Überall dort, wo die hohe Präzision einer CNC-Maschine nicht benötigt wird, ist der Einsatz von Robotern jedoch denkbar und im Vergleich mit herkömmlichen CNC-Maschinen bieten sie mehrere Vorteile, etwa:

  • kostengünstiger in der Anschaffung und im Betrieb, insbesondere bei komplexen Projekten
  • flexibler als CNC-Maschinen, da sie für ein breiteres Aufgabenspektrum programmiert werden können
  • benötigen weniger Stellfläche als vergleichbare CNC-Maschinen
Robotereinsatz
Das neue BobCAD-CAM-Plugin.

Offline- und TwinTrack-Programmierung

Kollaborative Roboter, so genannte Cobots, sind Industrieroboter, die gemeinsam mit Menschen arbeiten und im Produktionsprozess nicht durch Schutzeinrichtungen von ihnen getrennt ist. Sie finden immer mehr Einzug in den Alltag, etwa in Industriebetrieben, Krankenhäusern, im Transportwesen, beim Militär usw. Besonders für Fertigungsunternehmen stellen sie zunehmend eine ideale Lösung dar, können sie doch die Bearbeitungskosten senken und die Bearbeitungsflexibilität erhöhen.

Roboter sind universell einsetzbar und lohnen sich auch für kleine und mittlere Unternehmen. Mit dem Simulationssystem RoboDK kann die Programmierung offline erfolgen, also außerhalb der Produktionsumgebung und ohne die Produktion zu unterbrechen.Ein alternatives Verfahren zur Programmierung der Roboter bietet RoboDK TwinTrack. Damit lassen sich Industrieroboter schnell und einfach programmieren. Die gewünschten Bewegungen werden mit einem Handtaster verfolgt und nach RoboDK zur Programmerstellung übertragen.

RoboDK wurde im Januar 2015 von Albert Nubiola gegründet und ist ein Spin-off-Unternehmen des CoRo-Labors der ETS University in Montreal, Kanada. Anfangs unterstützte die RoboDK-Bibliothek 200 Roboter von mehr als 20 Roboterherstellern. RoboDK ist schnell gewachsen und wird heute von Unternehmen aller Größen eingesetzt, von Startups bis hin zu den weltweit größten Konzernen. RoboDK bietet jetzt eine umfangreiche Bibliothek mit über 600 Roboterarmen von 50 Roboterherstellern, mehr als 50 Partnern auf der ganzen Welt und tausenden aktiven Benutzern.

Von Ulrich Oehler.

Lesen Sie auch: Additiv-subtraktive Fertigung: Forschungskonsortium analysiert die Prozessketten


Teilen Sie die Meldung „Robotereinsatz in der Fertigung: So gelingt die einfache Implementierung“ mit Ihren Kontakten:

Zugehörige Themen:

CAD | CAM, Robotik, Simulation, Software

Scroll to Top