07.09.2015 – Kategorie: Hardware & IT

Schleppkurven-Simulation: Nachweis im Schadensfall

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Viele Nutzer des Schleppkurvensimulators AutoTURN von Transoft Solutions brauchen das Programm für die Berechnung von Schleppkurven während der Planung. Architekten und Verkehrsplaner können so schnell und einfach herausfinden, ob ein von ihnen erdachter Entwurf für die voraussichtlich relevanten Fahrzeuge denn auch befahrbar sein wird. Zeigt AutoTurn ein Problem an, wird die Bauzeichnung eben entsprechend verändert. Aber es geht auch anders. Von Alexander Brozek

Bei bereits bestehenden Strukturen gilt es oft festzustellen, ob zum Beispiel ein neues Fahrzeug in einem bestimmten Areal gefahrenfrei zum Einsatz kommen kann. Vor allem in der Industrie, wo man es häufig mit speziell angefertigten Nutzfahrzeugen zu tun hat, kann das Gold wert sein. „Da geht es vom Gabelstapler bis hin zu Lorries mit vielen kleinen Anhängern. Selbst bei Fahrzeugen mit diesen kleinen Kurvenradien ist AutoTURN einsetzbar“, sagt Rolf Beitz vom Software-Spezialisten UDS (Urbane Daten Systeme) in Hamburg.

Einfacher Nachweis im Schadensfall

Als besonders nützlich erwies sich AutoTURN in diesem Kontext, als einmal eine Menge schief ging. Bei einem Unternehmen in der Logistikbranche, erzählt Beitz, kam es zum Beispiel in einem Lagerhaus mehrmals zu Kollisionen an einer bestimmten Ecke. Der letzte Anhänger eines Ladefahrzeugs, das eine Kette an kleinen Wägelchen hinter sich herzog, stieß wieder und wieder an der gleichen Stelle an. „Da wollte man mit mehreren Anhängern um die Kurve fahren, und der letzte hat dabei immer den Pfeiler getroffen“, erinnert sich Beitz mit einem Schmunzeln.
Das fragliche Ladefahrzeug konnte trotz der hohen Komplexität des Modells, die den multiplen Achsen geschuldet war, in AutoTURN akkurat nachgebaut werden. Dank der Funktion für spezielle Fahrzeuge, mit deren Hilfe alle erdenklichen Sonderausführungen manuell in die Fahrzeugbibliothek aufgenommen werden können, war selbst die hohe Anzahl an separaten, aber voneinander abhängigen Entitäten darstellbar.

AutoTURN liefert handfeste Argumente

In der Software wurde dann der Vorfall visualisiert, wobei einwandfrei gezeigt werden konnte, dass die Kollision an dem fraglichen Punkt im Lagerhaus unter den gegebenen Bedingungen schlicht nicht zu vermeiden ist. Ein Fahrfehler oder andere Formen des menschlichen Versagens konnten also ausgeschlossen werden. „Mit der Software konnte nachgewiesen werden, dass es da aufgrund der Schleppkurve nicht anders geht“, sagt Beitz.
Dem Unternehmen blieb also nichts übrig, als die Gefahrenzone zu überarbeiten. „Als Konsequenz gab es dann eine bauliche Veränderung sowohl an dem Fahrweg als auch an dem Pfeiler. Die Stelle wurde etwas entschärft“, so Beitz. In solchen Fällen, die ohne empirisch unterlegte Argumente leicht zum Streit führen können, hält er AutoTURN also für besonders hilfreich. „Mit AutoTURN hat man da die Argumente auf seiner Seite. Das ist schon eine schöne Sache.“ (anm)


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