01.03.2023 – Kategorie: Fertigungs-IT
Shopfloor-Management: Mehr Transparenz mit einheitlicher Oberfläche
Shopfloor-Management: Unterschiedlichste Medienformate und Visualisierungen integrieren und Kollaboration ermöglichen.
Shopfloor-Management führt die Daten der Produktion von fertigenden Betrieben zusammen und erlaubt ihre Analyse und Auswertung. Doch so verschieden die Maschinen, so verschieden sind auch die Visualisierungs- und Analysetools – was eine uneinheitliche Benutzeroberfläche und fehlende Transparenz mit sich bringt. Hier kann ein Tool im Shopfloor Abhilfe schaffen, das alle Softwarelösungen zusammenführt und eine einheitliche Oberfläche schafft – als Basis für echte Kollaboration. Von Ralph Westenburger, Geschäftsführer von smartPerform
Termin- und Kostendruck auf der einen Seite, Kundenwünsche und Qualitätsanforderungen auf der anderen und zunehmend Ressourcenmangel und Lieferengpässe: All das beeinflusst die Fertigung in herstellenden Betrieben. Ziel ist deswegen die Verbesserung der Effizienz. Das lässt sich erreichen durch eine präzise Kommunikation, eine fruchtbare Zusammenarbeit und vor allem durch Klarheit und Transparenz in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Daten und deren Analyse. Unternehmen setzen dafür Lösungen für das Shopfloor-Management ein: Das Shopfloor-Management aggregiert, konsolidiert und visualisiert Produktionsdaten verschiedenster Quellen. Digitale Tools halten damit die Daten vor, die das Management für seine Entscheidungen benötigt – Tagessoll- und Ist-Vergleich, Ausschluss oder Maschinensicherheit. In nicht wenigen Unternehmen laufen diese Prozesse allerdings noch analog ab. Dann sammelt man die Daten in Excel, druckt sie und heftet sie an ein Board.
Gewachsene Strukturen als Hindernis
Nun haben viele, wenn nicht sogar die meisten Firmen gewachsene Strukturen mit Maschinenparks und unterschiedlichen Softwarelösungen für die Aufbereitung der Rohdaten aus der Sensorik der Maschinen, für ihre Auswertung und Visualisierung. Bestandsdatenerfassung, Manufacturing Execution (MES)- und ERP-Systeme stellen die Daten zur Verfügung, Cloud-Anwendungen, Excel-Tabellen und Power BI bereiten sie auf. All das lässt sich nicht einfach austauschen oder vereinheitlichen. Das Problem besteht dann oft in einer fehlenden einheitlichen bzw. vernetzten Darstellung der Daten. Verantwortliche müssen Web-Seiten und Programme dann einzeln vom Desktop aufrufen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Das ist nicht nur umständlich, sondern stellt auch ein Sicherheitsrisiko dar, wenn in der Produktion ein Rechner steht, der im Firmennetzwerk hängt und auf den im Desktopmodus zugegriffen werden kann.
Datenquellen und Analysetools legt. Bildquelle: smartPerform
Herstellerunabhängige Softwareplattform als Klammer
Die Lösung kann hier eine Softwareplattform sein, die sich wie eine Klammer um die verschiedenen Datenquellen und Analysetools legt. Sie führt verschiedene Formate und Programme, Formeln oder Tabellen zusammen und organisiert sie. Zwar kann die Lösung auch Daten im begrenzten Maß selbst aggregieren und über XML- oder IP-Schnittstellen anbieten. Ausgerichtet ist sie aber für die Integration von Drittsystemen, die auf die Verarbeitung von hohen Datenvolumen ausgerichtet sind. Diese Daten, von verschiedenen Diensten bereitgestellt, lassen sich nach Bedarf aufbereiten und darstellen. Eine sogenannte Kioskoberfläche erlaubt dann die anschauliche Präsentation und die Weiterarbeit auf Basis der Informationen.
Das Konzept ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn alte wie neue Systeme im Hintergrund angebunden und damit alle vorhandenen Teillösungen zu einer herstellerunabhängigen Arbeitsumgebung mit einheitlicher Benutzeroberfläche zusammengeführt werden können – einem Dashboard für das Shopfloor-Management. Es kann über einen Bildschirm zentral an der Wand dargestellt werden, aber auch über andere Hardware-Lösungen wie einem mobilen Wagen.
Auch ein tieferer Einstieg ist möglich, indem ein Login-Bereich hinterlegt wird, um zum Beispiel direkt auf Kennzahlen von Anlagendaten, Schichtbuch, Dispo- oder Auftragsliste zugreifen zu können. Ohne das System liegen die Links zu diesen Informationen in verschachtelten Verzeichnissen auf der Arbeitsoberfläche – ohne Übersicht und visuelle Führung. Die Plattform erlaubt damit verschiedene Benutzeroberflächen, die auf die Zielgruppe und deren Zugriffsrechte zugeschnitten werden. Sie bietet Zugriff auf alle relevanten Funktionen ohne wie ein Windows-Desktop eine Sicherheitslücke aufzumachen.
Medien- und Visualisierungsformate zusammenführen
Intelligent wird eine solche Lösung dann, wenn sie nicht nur eine Shopfloor-Übersicht bietet, sondern diese mit der Funktion eines Schwarzen Bretts vereint und damit verschiedene Contentarten anbindet. Damit lassen sich dann nicht nur Daten wie Produktionskennzahlen aus Datenbanken oder Maschinenparks visualisieren, sondern auch Mediendateien, Bilder und Filme, zum Beispiel Informationen über das Wetter oder aus der Produktion. Wird nicht am Board gearbeitet, kann eine Slideshow im automatischen Playlisten-Betrieb ablaufen – mit tagesaktuellen Neuigkeiten, dem Speiseplan oder Veranstaltungshinweisen. In der Praxis zeigt sich, dass gerade für die Mitarbeiter in der Produktion, die nicht auf ihre E-Mail-Accounts zugreifen können, eine besondere Informationspflicht besteht, die ein solches Tool erfüllen kann.
Shopfloor-Management mit Kollaborationsfunktion
Besonders praktisch wird eine Shopfloor-Lösung, wenn sie darüber hinaus Kollaborationsfunktionen bieten und die entsprechende Technologie einfach integrieren kann. In hybriden Meetings können dann zum Beispiel Techniker im Homeoffice über Videokonferenz-Tools zugeschaltet werden, so dass eine ortsübergreifende Zusammenarbeit möglich wird. Noch besser ist es, wenn diese über den reinen verbalen Austausch hinausgeht und echte Kollaboration entsteht – das gelingt mit integrierten Whiteboards bzw. interaktiven Bildschirmen, die es erlauben, Notizen zu machen und Inhalte zu teilen. Idealerweise ist auch der Zugriff auf Medieninhalte aus Netzwerk, Cloud und den verschiedenen Endgeräten der Teilnehmer möglich. Das Shopfloor-Management hat damit ein Tool für Information und Analyse, aber auch für echte Kollaboration – dort, wo man arbeitet, am Ort der Wertschöpfung.
Über Prozesse zur Speicherung, Verteilung und Weiterverarbeitung der jeweiligen Shopfloor-Meeting- Ergebnisse wird eine weitere Effizienzsteigerung erreicht. Was früher einzeln gespeichert oder per Foto protokolliert wurde, ist jetzt ein einziger Arbeitsschritt.
Für Unternehmen bedeutet das eine besonders nachhaltige Investition in Hardware. Denn diese lässt sich vielfältiger nutzen und deckt verschiedene Szenarien ab – und das ohne Sicherheitsrisiken. Die User profitieren von einer einheitlichen Benutzeroberfläche mit intuitiver Usability, was wiederum die Akzeptanz verbessert. Die Mitarbeiter der Produktion bleiben damit auf dem Laufenden, sind sich über Ziele und Kennzahlen im Klaren und haben alle benötigten Informationen leicht zur Verfügung. So können Unternehmen insgesamt mehr Effizienz in Produktion und Verwaltung generieren.
Fazit
Shopfloor-Management ist sinnvoll, doch nicht immer gelingt ein ganzheitlicher Ansatz. Denn Daten und Informationen liegen unübersichtlich in verschiedenen Drittprogrammen und Diensten vor. Diese können mit einer intelligenten Lösung integriert, zusammengeführt und auf einer einheitlichen Benutzeroberfläche, einem Dashboard, mit Mehrwert visualisiert werden. Ein intelligentes Tool vernetzt dabei nicht nur verschiedene Medienformate, sondern erweitert diese Funktionen mit allgemeinen Mitarbeiterinformationen und Kollaborationsmöglichkeiten.
Weitere Informationen: https://smartperform.de/de/project/shopfloor/
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