29.08.2017 – Kategorie: Technik
Siemens liefert E-Antriebe für Pendler-Fähren
Die im Mündungsgebiet der Warnow liegende Hansestadt Rostock plant, ihre durch innerstädtischen Pendlerverkehr beanspruchte Umwelt zum Vorteil der Stadtentwicklung zu entlasten. Hier setzt das Konzept „Neptun Hopper“ der Neptun Ship Design GmbH (NSD) an.
Die im Mündungsgebiet der Warnow liegende Hansestadt Rostock plant, ihre durch innerstädtischen Pendlerverkehr beanspruchte Umwelt zum Vorteil der Stadtentwicklung zu entlasten. Hier setzt das Konzept „Neptun Hopper“ der Neptun Ship Design GmbH (NSD) an.
Das Konzept sieht den Einsatz vollelektrischer Fähren vor, die beidseitig des Flusses als Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Personennahverkehr zum Einsatz kommen sollen. Dabei setzt NSD für die Stromversorgung der beiden Schiffe, die aus alternativen Quellen sichergestellt werden soll, sowie deren Antriebs- und Ladeeinrichtung auf Siemens-Technik. Mit dem Einsatz der E-Fähren sollen der Rostocker Verkehr entzerrt und Passagiere klimaneutral transportiert werden. Zudem wären so alle Stadtteile flusskreuzend zu erreichen und den Oberwarnowbereich bis Schwaan naturschonend zu befahren.
Video
Verbindung zu Skandinavien
Rostock ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Tor nach Skandinavien. Wie in vielen anderen deutschen Städten kommt es in der Hansestadt regelmäßig zu langen Staus, weil das Verkehrsnetz überlastet ist. Eine hohe Emissionsbelastung ist die Folge. Das Konzept, mit dem NSD auf die Stadt zuging, sieht vor, die geografische Lage an der Warnowmündung strategisch nutzen und den öffentlichen Nahverkehr (Bus und Bahn) durch die Einbeziehung der Wasserwege zu ergänzen und zu entlasten sowie die Umwelt zu schonen. Möglich wird das mit dem Einsatz von Elektro-Fähren, die die Einwohner der Stadt Rostock von Anlegestelle zu Anlegestelle transportieren. Die Batterie-, Lade- und Antriebstechnik basiert auf Produktkonfigurationen von Siemens.
Lade- und Antriebstechnik
Um das Konzept umsetzen zu können, soll ein Netz aus Anlegern rund um die Warnow entstehen, an denen die Fähren anlegen können. Die Lithium-Ionen-Batterien des Elektroantriebs werden sowohl über Solarpanels auf dem Dach des Schiffes als auch während des Anlegens mittels Landeanschluss an den Anlegern geladen. Angetrieben werden die Fähren mit dem Siship EcoProp von Siemens. Mit dem Batterie-Antrieb, der als Plug-and-Play-Lösung geliefert wird, gleitet das Schiff vollkommen lautlos und emissionsfrei durch das Wasser.
Mit dem Siship EcoProp ist es möglich, die Fähren besonders effizient und umweltschonend anzutreiben. Weitere Vorteile des Antriebssystems bestehen unter anderem in seinem sehr leisen, schwingungsarmen Betrieb, was den Komfort der Fähren erhöht.
Zustieg leichtgemacht
Geplant ist, dass die Fahrgäste über eine App die nächste Anlegestelle der Neptun Hopper sowie deren An- und Ablegezeiten finden und entsprechend zusteigen können. Vorgesehen ist auch die Mitnahme von Fahrrädern, Kinderwägen und Rollstühlen.
Als technologisches Vorbild für die „Neptun Hopper“ dient die „Ampere“, die erste Elektrofähre der Welt, die seit 2015 mit einem rein elektrischen Antrieb von Siemens im Fjord in Norwegen im Einsatz ist. Insgesamt 34-mal transportiert die „Ampere“ täglich Passagiere zwischen Lavik und Oppendal.
Teilen Sie die Meldung „Siemens liefert E-Antriebe für Pendler-Fähren“ mit Ihren Kontakten: