15.03.2023 – Kategorie: Automatisierung & Robotik
Studie zu Smart Manufacturing: Woran es deutschen Unternehmen noch fehlt
Im Rahmen der internationalen Studie „State of Smart Manufacturing“ wurden mehr als 1’350 Hersteller in 13 der wichtigsten Produktionsländer befragt. Daraus lassen sich auch Rückschlüsse auf den Stand der intelligenten Fertigung in Deutschland ziehen.
- Neue Studie zu Smart Manufacturing: Mehr als 50 Prozent der befragten Hersteller in Deutschland fehlt es an qualifizierten Arbeitskräften, um sich im Wettbewerb durchzusetzen
- Die internationale Studie belegt die Vorteile von Technologien für die intelligente Fertigung.
- Das betrifft zum Beispiel Erkenntnisse aus Daten, Rekrutierung von Talenten und Minimierung von Risiken für Lieferkette, Qualität und Cybersecurity.
- Automatisierungsspezialist Rockwell Automation stellt die Ergebnisse des 8. Jahresberichts zum Stand der intelligenten Fertigung vor.
Rockwell Automation, ein Unternehmen für die industrielle Automatisierung und digitale Transformation, hat heute die Ergebnisse des 8. Jahresberichts zum Stand der intelligenten Fertigung bekanntgegeben. Im Rahmen der internationalen Studie „State of Smart Manufacturing“ wurden mehr als 1’350 Hersteller in 13 der wichtigsten Produktionsländer befragt. Durch die breit angelegte Studie lassen sich auch zentrale Rückschlüsse auf den Stand der intelligenten Fertigung in Deutschland ziehen. Zudem zeigt sie zentrale Herausforderungen und Schwierigkeiten der Hersteller in diesem Umfeld auf.
Während auf globaler Ebene rund 35 Prozent der weltweit befragten Hersteller den Mangel an kompetenten Fachkräften als eines der größten Hindernisse in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit nannten, zeichnet die Befragung der deutschen Hersteller ein weitaus schärferes Bild. Denn 51 Prozent führen die eingeschränkte Wettbewerbsfähigkeit auf den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zurück. Weitere Bedenken der Hersteller in Deutschland mit Blick auf die eigene Konkurrenzfähigkeit ergeben sich aus der Produktionsgeschwindigkeit (44 Prozent) sowie den Produktionskapazitäten (39 Prozent) und dem Stand der verfügbaren Technologien (37 Prozent).
Zudem gaben die Befragten in Deutschland an, dass die Bedeutung von Produktionsdaten zwar mittlerweile weitgehend erkannt wurde. Die Auswertung dieser Daten sei hingegen noch ausbaufähig, und ungenutzte Produktionsdaten stellen ein Problem. So geht aus der Studie hervor, dass 35,5 Prozent der gesammelten Daten bei deutschen Herstellern nicht genutzt würden. Das Ergebnis: Das volle Optimierungspotenzial liegt brach. Somit verzichtet man auch auf bedeutsame Mehrwerte wie Agilität und Ausfallssicherheit.
Smart Manufacturing: Zentrale Ergebnisse der Studie
- Nutzen und Mehrwert neuer Technologien werden in Deutschland kritischer als im internationalen Vergleich gesehen. Während die internationale Zuversicht darüber, dass Technologien bei der Bewältigung des Fachkräftemangels helfen können, überwiegt, ist beinahe jeder zweite deutsche Befragte in dieser Hinsicht kritischer eingestellt. So gaben in den USA (84 Prozent), Indien (83 Prozent), Mexico (80 Prozent) und im Rest der EU (65 Prozent) jeweils große Mehrheiten an, dass sie auf diesem Gebiet zuversichtlich sind – in Deutschland vertraten diese Meinung nur 55 Prozent der Befragten.
- Werden die Vorteile des Smart Manufacturing in Deutschland unterschätzt? Während sich in der Untersuchung 2011 noch 73 Prozent der Befragten in Deutschland dazu bekannt haben intelligente Fertigung zumindest als sehr wichtig anzusehen, sank dieser Wert in der aktuellen Studie auf 58 Prozent. Weltweit gaben 2022 73 Prozent der befragten an, intelligente Fertigung als besonders wichtig für die Zukunft anzusehen – auch hier sank der Wert von 83 Prozent im Jahr 2021.
- Deutsche Unternehmen investieren in Technologien. Investitionen bilden das Fundament für die Implementierung neuer Technologien – dieser Umstand trifft insbesondere in Deutschland auf Zustimmung. Im internationalen Vergleich gaben nur 16 Prozent der Befragten an, mehr als ein Viertel ihrer Investitionen (zwischen 26 Prozent und 100 Prozent) auf neue Technologien zu konzentrieren. Hingegen erklärten unter den deutschen Befragten 24,1 Prozent, dass sie mehr als ein Viertel ihrer Neuinvestitionen in neue Technologien steckten.
ROI und intelligente Fertigungssoftware
- Deutsche Unternehmen sehen höchsten ROI im Bereich der Prozessautomatisierung. Insgesamt gaben die Befragten der Studie an, dass sie den höchsten ROI im Bereich der Prozessautomatisierung (33 Prozent) sehen – gefolgt von Cloud / SaaS (30 Prozent) und Technologien rund um das Internet der Dinge (25 Prozent). Befragte Hersteller in Deutschland teilen diese Wahrnehmung zumindest weitestgehend bei den ersten beiden Technologien (Prozessautomatisierung: 35 Prozent; Cloud/SaaS: 21 Prozent). Sie gaben jedoch an, dass sie sich den dritthöchsten ROI durch Maschinenintegration (20 Prozent) erhoffen.
- Fertigungssoftware im Fokus: Geht es darum positive Geschäftsergebnisse zu erzielen, planen 37 Prozent der deutschen Unternehmen, in den kommenden fünf Jahren auf intelligente Fertigungssoftware zu setzen. Dieser Wert übertrifft den europäischen Durchschnitt (33,4 Prozent). Auch Cloud-Technologien (37 Prozent) und verstärkte Nutzung von Automatisierung (36 Prozent) liegen für die deutschen Befragten im Fokus der Zukunftsstrategien.
Einsatz neuer Technologien essenziell für Smart Manufacturing
„Gegenwärtig fehlt es deutschen Herstellern – neben einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften – vor allem an innovativen Technologien, die im Fokus stehen, wenn es um die digitale Transformation geht“, erklärt Malte Dieckelmann, Regional Vice President – EMEA Software bei Rockwell Automation. „Um die Zukunft der Industrie innovativ, nachhaltig und wirtschaftlich zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im internationalen Wettkampf sicher zu stellen, ist es wichtiger denn je, in Innovationen und Technologien zu investieren.“
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Einsatz von innovativer Technologie essenziell ist, um Wachstum und Innovation im Deutschen Arbeitsmarkt zu fördern. Zudem ist er für das Minimieren von Risiken und die Förderung von Wachstum entscheidend. Jedoch bestehen unter den Herstellern angesichts der Vielzahl verfügbarer Systeme und Plattformen weiterhin Unsicherheiten. Daher sind viele der Unternehmen nicht in der Lage, sich für eine Lösung zu entscheiden. Bei der Überwindung dieser Herausforderung hilft das Vertrauen in einen Partner. Dieser sollte Branchen-Know-how sowie die notwendige Erfahrung vorweisen können, die es für die Planung und Implementierung einer zweckmäßigen Lösung braucht.
Den kompletten Bericht finden Sie hier.
Methodik
Der Bericht ist in Zusammenarbeit mit Sapio Research und Plex Systems entstanden. Er analysiert das Feedback von insgesamt 1’353 Herstellern aus 13 der wichtigsten Produktionsländer. Dabei wurden leitende Angestellte und Mitglieder der Führungsebene befragt. Die Hersteller sind in der diskreten, hybriden und Prozessbranche tätig. Ihr Umsatz liegt zwischen 10 Millionen bis über 10 Milliarden US-Dollar. Somit bilden sie ein breites Spektrum aus der Fertigung ab.
„Rockwell Automation steht Unternehmenskunden mit einem starken Portfolio an Branchenlösungen sowie einem einzigartigen Partner-Ökosystem an führenden Unternehmen auf der ganzen Welt als zuverlässiger Berater zur Seite und unterstützt diese dabei, Digitalisierungsstrategien erfolgreich zu implementieren. Als größtes Unternehmen, das seinen Fokus ausschließlich auf industrielle Automatisierung und digitale Transformation legt, arbeiten wir daran, Komplexes einfach zu machen und Unternehmen dort abzuholen, wo sie gerade sind.“
Malte Dieckelmann, Regional Vice President – EMEA Software bei Rockwell Automation
Weitere Informationen: https://www.rockwellautomation.com/
Erfahren Sie hier mehr über die Optimierung der industriellen Automatisierungsplanung.
Lesen Sie auch: „Forschungsprojekt Reallabor Antrieb 4.0: Use Cases für digitalisierte Wertschöpfungsketten“
Teilen Sie die Meldung „Studie zu Smart Manufacturing: Woran es deutschen Unternehmen noch fehlt“ mit Ihren Kontakten:
Zugehörige Themen:
Automation, Digitale Fabrik, Digitale Transformation, Fertigung, Forschung & Technik, Produktion & Prozesse, Unternehmen