Verbindungstechnik: DVS-Forschungsseminar zeigt weitreichenden Forschungsbedarf beim Kunststofffügen

Komplett ausgebucht war das DVS-Forschungsseminar „Kunststofffügetechnik in Leichtbau und erneuerbaren Energien“, das am 6. März 2012 in Erlangen stattfand. Ziel der Veranstaltung war die Erstellung einer Forschungsagenda „Kunststoff-fügen“, die den DVS bei seiner zukünftigen strategischen Ausrichtung in diesem Bereich leiten soll. Basis bildete eine vom DVS beauftragte Studie, an der sich über 150 Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt haben.
Die Studie zeigt, dass der größte industrielle Forschungsbedarf beim Schweißen und Kleben von Verbundwerkstoffen gesehen wird, wobei das Fügen von hybriden Werkstoffkombinationen im Fokus steht. Jedes fünfte befragte Unternehmen wünscht sich explizit mehr Forschungsaktivitäten zur Berechnung und Simulation. Geht es um die Eigenschaften der ge-fügten Bauteile, stehen die Themen Schutz vor Korrosion und Alterung sowie Beanspruchung bei Temperaturwechseln im Mittelpunkt. Offene Fragestellungen werden aber auch bei der Festlegung von Prozessparametern und zur Qualitätssicherung gesehen, gefolgt von Möglichkeiten für kürzere Prozesszeiten.


Das DVS-Forschungsseminar fand besonderen Zuspruch von Seiten der Industrie. Ein Großteil der Teilnehmer waren Wirtschaftsvertreter. „Der große Zulauf zur Veranstaltung und die rege Beteiligung an der Studie zeigt den enormen Bedarf an neuen Entwicklungen im Bereich des Kunststofffügens und die zunehmende Bedeutung der Polymere für industrielle An-wendungen“, so Jens Jerzembeck, Geschäftsführer der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS. „Der Trend zu ökologischer Produktion zeigt sich werkstoffseitig in gezielten Mischbaukonzepten und einem verstärkten Einsatz leistungsfähiger Faserverbunde.“


Seine Forschungsagenda wird der DVS aus der Studie und den im Rahmen des Seminars vorgestellten und diskutierten industriellen Forschungsbedarfs erarbeiten. Das Dokument soll die Grundlage für die zukünftige Ausrichtung der industriellen Gemeinschaftsforschung im DVS bilden. Im Rahmen der „Manufuture“-Plattform wird der Verband das Papier auch in die europäische Diskussion einbinden. Die Industrie sieht die Forschungsagenda als eine hervor-ragende Basis für Gespräche über Leittechnologien mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Insbesondere die herausgearbeiteten Forschungsbedarfe zum Leichtbau und zu erneuerbaren Energien mit den daraus resultierenden neuen Anwendungen stehen dabei im Fokus.


Die DVS-Forschungsagenda wird ab Mai 2012 auf der Homepage der Forschungsvereinigung unter www.dvs-forschung.de bereitgestellt.
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